David Carradine ist tot
Als kämpfender Mönch in der TV-Serie "Kung Fu" kam er in den Siebzigern zu Ruhm, mit Quentin Tarantinos "Kill Bill" feierte er ein spätes Comeback. Jetzt ist der Schauspieler David Carradine in Bangkok tot aufgefunden worden.
Bangkok - Sein Name wird nicht nur mit der Kunst der Schauspielerei, sondern immer auch mit der Kunst des meisterhaften Schlags verknüpft sein: Berühmt wurde David Carradine mit der Fernsehserie "Kung Fu", sein großes Comeback erlebte er in Quentin Tarantinos "Kill Bill" - in beiden spielte er fernöstlich geschulte Kämpfer.
Jetzt ist der amerikanische Schauspieler in Bangkok tot aufgefunden worden. Der 72-Jährige sei entweder am Mittwochabend oder am Donnerstagmorgen gestorben, sagte ein Sprecher der US-Botschaft in der thailändischen Hauptstadt.
Mit Rücksicht auf Carradines Familie würden zunächst keine weiteren Einzelheiten bekanntgegeben.
Die BBC meldet unter Berufung auf thailändische Polizeiquellen, der Schauspieler sei in seinem Hotelzimmer mit einem Strick um den Hals aufgefunden worden.
Ob es sich um einen Selbstmord oder einen Unfall handelt, ist offenbar noch unklar. Laut einem Bericht der in Bangkok erscheinenden Zeitung "The Nation" geht die örtliche Polizei allerdings derzeit von einem Selbstmord aus.
Carradine entstammte einer Schauspieler-Familie, fand allerdings nicht sofort zum Beruf - er habe, so bekannte er einmal, zunächst einige Jugendstrafen gesammelt. Er studierte Musikwissenschaften in San Francisco, ging zur Armee und trat schließlich am Broadway auf. Mit Mitte zwanzig schaffte er den Sprung ins Fernsehgeschäft. 1964 spielte er in seinem ersten Kinofilm mit, dem Western "Taggart".
Sein Vater war der bekannte Western-Darsteller John Carradine. Auch seine Brüder Bruce, Keith und Robert sind Schauspieler.
Berühmt wurde David Carradine in den siebziger Jahren durch die Rolle des Kwai Chang Caine in der Fernsehserie "Kung Fu". Später war er unter anderem in Ingmar Bergmanns Film "Das Schlangenei" zu sehen und in "Dies Land ist mein Land", Hal Ashbys Verfilmung des Lebens von Woody Guthrie. In den Achtzigern trat Carradine in der Fernsehserie "Fackeln im Sturm" auf. Dort spielte er den skrupellosen Plantagenbesitzer Justin LaMotte.
Einen großen Erfolg feierte er zuletzt vor einigen Jahren mit einem grandiosen Auftritt in Quentin Tarantinos Zweiteiler "Kill Bill"; in der Titelrolle gab er den Boss einer Killerbande.
Nach Angaben seines Managers hielt sich Carradine zu Dreharbeiten für den Film "Stretch" in Bangkok auf.
Carradine war bis zuletzt gut im Geschäft: Am 25. Juni 2009 kommt die Gefängniskomödie "Big Stan" in die deutschen Kinos. Darin spielt Carradine einen Kampfkunst-Experten.
Im Februar liefen auf der Berlinale die Teenie-Komödie "My Suicide" und der Kriminalfilm "Absolute Evil", beide mit Carradine in einer tragenden Rolle.