Die deutschen Gegner im Porträt
FC Liverpool
Bayer Leverkusen trifft auf den englischen Rekordtitelträger, der bisher 18 Mal Meister wurde, seit 1990 jedoch auf einen weiteren derartigen Erfolg wartet. Das Team von der Westküste wird seit dieser Saison vom Spanier Rafael Benítez gecoacht, der den Franzosen Gerard Houllier ablöste. Allerdings erfüllten sich die Hoffnungen der "Reds" auf einen Spitzenplatz in der laufenden Runde noch nicht. Nach 17 Spielen ist der FC nur Sechster und - besonders bitter - hat dabei elf Zähler Rückstand auf den Stadtrivalen FC Everton, derzeit Zweiter. Das Erreichen des Achtelfinals war für die Benítez-Elf ein wahres Zitterspiel. Im abschließenden Vorrundenspiel gegen Olympiakos Piräus reichte es nach einem Rückstand gerade noch zum nötigen 3:1-Erfolg. Sportlich zumindest auf internationaler Ebene auf Kurs, plagen den FC Liverpool finanzielle Sorgen, die auch der Verkauf der Stars Michael Owen (Real Madrid), Emile Heskey (Birmingham) und Danny Murphy (Charlton Athletic) nicht beheben konnte. Immer noch drücken die "Reds" nach einem Rekord-Minus von 33 Millionen Euro in der vergangenen Saison angeblich Schulden von 21 Millionen Euro. Heftig diskutiert wird daher seit einiger Zeit eine mögliche Übernahme des Traditionsvereins durch den superreichen Steve Morgan, der zuletzt 100 Millionen Euro für die Übernahme bot. Besonderes Augenmerk werden die Spieler von Bayer Leverkusen auf Mittelfeldstar Steven Gerrard legen müssen. Daneben gehört EM-Torschützenkönig Milan Baros (fünf Treffer für Tschechien) sowie der zurzeit von Jürgen Klinsmann nicht berücksichtigte deutsche Nationalspieler Dietmar Hamann zum Kader. Liverpool holte den Europapokal der Landesmeister insgesamt vier Mal (1977, 1978, 1981 und 1984). 1966 verloren die "Reds" im Finale des Europapokals der Pokalsieger in Glasgow gegen Borussia Dortmund mit 1:2 nach Verlängerung. In Dortmund wiederum sicherte sich der englische Profiklub vor dreieinhalb Jahren gegen CD Alaves (5:4 n.V.)im UEFA-Pokal den letzten großen Titelgewinn.
FC Arsenal
Die Bayern bekommen es mit dem amtierenden Meister der englischen Premier League zu tun, der sich ungeschlagen in der Gruppe E durchsetzte und für das Achtelfinale qualifizierte. In der Liga reicht es zurzeit hinter Chelsea und Everton "nur" zu Rang drei. Der deutsche Nationalkeeper Jens Lehmann, der bis vor wenigen Wochen die Nummer eins im Tor der "Gunners" war, wurde von Trainer Arsène Wenger zurückgestuft. Nun steht derzeit der Spanier Manuel Almunia im Kasten der Londoner. Die Protagonisten in Wengers Starensemble sind jedoch andere: Die Nationalspieler Thierry Henry, Robert Pires, Patrick Vieira (alle Frankreich), Sol Campbell, Ashley Cole (England), Freddy Ljungberg (Schweden), Jose Antonio Reyes (Spanien) und der niederländische Ex-Nationalstürmer Dennis Bergkamp (Niederlande) sind hier zu nennen. Für die Bayern ist es ein Wiedersehen, nachdem es bereits in der Saison 2000/01 zum Vergleich mit den "Kanonieren" kam, die in England 13 Mal Meister wurden. Seinerzeit holte der deutsche Rekordtitelträger auf dem Weg zu seinem vierten Triumph in London zunächst ein 2:2, in München gewannen die Bayern 1:0. Arsenals größte Erfolge auf der europäischen Fußball-Bühne datieren aus dem Jahre 1994 (Europapokalsieger der Pokalsieger) und 1970 (Messepokalsieger, heutiger UEFA-Cup).
Olympique Lyon
Werder Bremen trifft auf den französischen Meister Olympique Lyon. Die Elf von Trainer Paul Le Guen setzte sich in der Gruppe D vor Manchester United, Fenerbahce Istanbul und Sparta Prag durch. "Wir haben eine Siegkultur aufgebaut und wollen Geschichte schreiben", unterstrich Vereinspräsident Jean-Michel Aulas die Ambitionen der Franzosen. Um die gesteckten Ziele zu erreichen, verpflichtete er für 6,75 Millionen Euro den brasilianischen Torjäger Nilmar, Verteidiger Cris - früher Bayer Leverkusen - kam ebenfalls aus Brasilien. Ablösefrei kehrte der französische Nationalspieler Sylvain Wiltord von Arsenal in sein Heimatland zurück. Ferner stechen Mittelfeldregisseur Juninho und Stürmer Sydney Gouvou aus einem starken Team heraus. Ex-Bayern-Star Giovane Elber fällt derzeit wegen eines Schien- und Wadenbeinbruches aus. In der französischen Ligue 1 ist Lyon auch nach 18 Partien ungeschlagen und führt die Tabelle an. Zwar gelangen im eigenen Land bereits einige Erfolge (Meister 2002 bis 2004, Pokalsieger 1964, 1967 und 1973), doch auf internationaler Ebene kam der 1950 gegründete Klub nie über das Viertelfinale der Champions League hinaus. Gegen den SV Werder schied Olympique in der Saison 1999/2000 nach einem denkwürdigen Aufeinandertreffen in der dritten Runde des UEFA-Cups aus. Das Hinspiel hatte Lyon mit 3:0 gewonnen, um im Weserstadion schließlich mit 0:4 unterzugehen. "Lyon ist seitdem viel stärker geworden. Das ist ein ganz dicker Brocken", warnt jedoch Werders Sportdirektor Klaus Allofs.