Wie versprochen die Vorschau
Freitag:
Karlsruher SC – Hertha BSC Berlin
Bilanz in Karlsruhe: 2-2-3
Der Aufsteiger hält weiter einen Vereinsrekord, Platz vier ist der beste in der Vereinsgeschichte nach 13 Spielen. Zuhause hat der KSC seit drei Spielen nicht verloren, ist 229 Minuten ohne Gegentor. Die Hertha dagegen hat ihre drei letzten Auswärtsspiele alle verloren. Das letzte Duell in Karlsruhe gewannen die Berliner aber mit 2:0 (3. April 1998) durch Tore von Michael Preetz und Marc Arnold. Diese Partie endete noch nie torlos in der Bundesliga und es gab nur einen Platzverweis in 14 Spielen – für Berlins Frank Mischke (9. März 1991). Kurios: Obwohl Lucien Favre erst seit Saisonstart in der Bundesliga arbeitet, zieht er in Berlins Trainerwertung seit 1963 schon in die Top Ten ein – mit seinem 14. Bankeinsatz überholt er Werner Fuchs.
Samstag:
Energie Cottbus – Werder Bremen
Bilanz in Cottbus: 2-1-1
Der Tabellenletzte empfängt den Zweiten. Energie feierte erst einen Saisonsieg, allerdings gegen eine andere Spitzenmannschaft (1:0 gegen Schalke). Werder sollte also gewarnt sein. Aber nach mittlerweile acht Spielen ohne Niederlage ist die Schaaf-Truppe nun heiß auf die erste Tabellenführung seit 4. Februar. Verlieren die Bremer wieder nicht, ist das die längste Serie innerhalb einer Saison seit 2003/04 (23 Spiele!). Energie ist jedoch ein Angstgegner von Werder, in den drei vergangenen Spielen waren sie nicht zu bezwingen (0:0, 1:1, 0:1). Überhaupt schoss Werder gegen keinen der aktuellen Bundesligisten weniger Tore pro Spiel (1,25). Nett, wenn sie sich auch Samstag zurückhielten, schließlich feiert Energie Jubiläum – das 150. Bundesligaspiel.
VfL Bochum – Arminia Bielefeld
Bilanz in Bochum: 4-5-3
Mit dem VfL ging es nach langer Talfahrt zuletzt wieder aufwärts, es gab zwei Siege in Folge! Damit rutschte Bochum auf den zwölften Platz vor. Arminia kommt als 14., beendete gegen Nürnberg (3:1) eine Pleitenserie von sieben Spielen. Nun soll die schlimme Auswärtsmisere gestoppt werden, da gab es nach einem Auftaktsieg nur noch einen Punkt aus fünf Spielen. Doch ob der VfL der richtige Gegner dafür ist? Seit fünf Spielen ist er für Arminia unbezwingbar, zuletzt feierte sie gegen ihn am 30. November 2002 (3:0 in Bochum) unter Trainer Benno Möhlmann. Gäbe es wieder drei Arminen-Tore, wären es seit Bundesliga-Zugehörigkeit dann stolze 600. Vielleicht einigt man sich ja auf ein Unentschieden, das gelang Arminia nirgends öfter als in Bochum (fünfmal).
Eintracht Frankfurt – VfB Stuttgart
Bilanz in Frankfurt: 21-8-8
Die Hessen sind seit vier Spielen sieglos, schafften zuletzt aber einen Remis-Hattrick. Doch damit kommt man nicht voran: Die Eintracht stürzte auf Platz zehn ab, das ist die schlechteste Saisonplatzierung. Gegner VfB dagegen berappelt sich, kletterte nach drei Siegen auf Platz neun hoch. Hält der Lauf in Frankfurt an? Die Bilanz ist verheerend dort, gegen keinen Klub gewannen die Hessen in der Bundesliga häufiger. Andererseits spricht die jüngere Geschichte für den VfB, der im Februar 4:0 in Frankfurt gewann und nur eins der letzten neun Gastspiele dort verlor. Wie immer es endet, Meister-Trainer Armin Veh wirft mit seiner 62. Partie Ralf Rangnick aus den Top Ten der Stuttgarter Trainerliste.
Hannover 96- Schalke 04
Bilanz in Hannover: 8–2–8
Die Niedersachsen beendeten beim späten 0:1 in Berlin eine Serie von sechs Partien ohne Pleite, nun wollen sie wenigstens zuhause ungeschlagen bleiben (seit drei Spielen) und den Anschluss an die Uefa-Cup-Plätze wahren. Theoretisch ist gar der vierte Platz drin am Wochenende, das wäre Vereinsrekord nach 14 Spieltagen (bisher: 5. Platz, 2004/05). Schalke 04 hat guten Grund, das zu verhindern. Bisher sind die titelhungrigen Schalker nur „Unentschieden-Meister“ (sieben) und seit fünf Bundesliga-Spielen sieglos – das gab es noch nie in der Ära Mirko Slomka und zuletzt im April 2006 (sechs Spiele). Zur Historie des Duells: 96 wartet seit 25. September 2004 und fünf Bundesligaspielen auf einen Sieg gegen Schalke. Hinzu kommt das bisher letzte Duell am 30. Oktober im Pokal, da gewann Schalke zuhause erst in der Verlängerung 2:0. Weshalb es dabei blieb, dass Slomka gegen seinen Freund und Kollegen Dieter Hecking ungeschlagen bleibt (3-1-0).
Bayer Leverkusen – MSV Duisburg
Bilanz in Leverkusen: 9–2–0
Bayer hat in dieser Zick-Zack-Saison gerade wieder den Aufzug nach oben erwischt und zuletzt zwei Mal gewonnen. Platz fünf genügt den eigenen Ansprüchen des Werksklubs. Der MSV dagegen verlor acht der letzten neun Spiele, ist Vorletzter und schwächster Aufsteiger. Auswärts haben die Zebras jedoch schon zwei Mal gewonnen. Dass es in Leverkusen wieder passiert, können sich Historiker aber kaum vorstellen – es wäre die Premiere seit sie sich 1979 in der Bundesliga erstmals begegnet sind. Überhaupt warten die Zebras seit 17 Spielen auf einen Sieg gegen Bayer, am 14. November 1981 schafften sie in Duisburg ein 2:1. Rudi Gores und Herbert Büssers trafen für den MSV, der heutige Co-Trainer Peter Hermann für Bayer.
Bayern München – VfL Wolfsburg
Bilanz in München: 9–1–0
Der Tabellenführer muss nach der ersten Saisonniederlage nach 24 Pflichtspielen wieder von vorn anfangen. Immerhin ist die Heimbilanz noch ziemlich makellos, da bleibt Bayern mit dem HSV ungeschlagen. Und da Wolfsburg ohnehin noch nie in München gewann und nur ein Mal (8. Dezember 2001) mit einem Punkt (3:3) davon kam, stehen die Zeichen auf Heimsieg. Doch auf Wolfsburgs Trainerbank sitzt Felix Magath, der 2005 und 2006 das Double mit Bayern holte. Es ist seine erste Rückkehr nach München seit seinem Rausschmiss am 31. Januar. Trotz seiner Revanchegelüste muss Bayern nicht allzu viel Angst haben: Magath hat mit seinen anderen Klubs sechs von sieben Spielen bei Bayern verloren.
Sonntag:
1. FC Nürnberg – Borussia Dortmund
Bilanz in Nürnberg: 8–12–6
Alarmstimmung in Nürnberg: Der Pokalsieger liegt schon fünf Punkte vom rettenden 15. Platz entfernt. Wundermann Hans Meyer hat offenbar von seinem Zauber eingebüßt, unter ihm hat der Club die letzten fünf Pflichtspiele (dreimal Bundesliga) verloren. Das ist die schlimmste Serie in der Bundesliga-Karriere des Trainer-Seniors (65 Jahre). Vielleicht macht ihr der Gegner ein Ende, Borussia hat keines der letzten vier und nur eines der letzten acht Spiele gewonnen. Dumm nur, dass die Dortmunder der Nürnberger Angstgegner sind, sie ließen sich seit 16 Spielen nicht besiegen. Letzter Club-Sieg: ein 2:1 am 3.4.1992 durch Tore von Sergio Zarate, Christian Wück (Club) und Stephane Chapuisat. Borussia hofft auf ihr 900. Auswärtstor in der Liga (bisher 898).
Hamburger SV – Hansa Rostock
Bilanz in Hamburg: 7-2-2
Das Dutzend niederlagenloser Spiele ist bereits voll, schlägt es Sonntag 13 beim HSV? Dann könnte es endlich klappen mit der ersten Tabellenführung seit 18. September 1999. Oder macht sich bei der Mannschaft die Demission von Huub Stevens am Saisonende bemerkbar? Es fällt schwer zu glauben, dass die Serie gegen Hansa Rostock reißt. Zumal der HSV zuhause ungeschlagen ist und die drei letzten Heimspiele gegen Hansa gewann. Der Aufsteiger aus Rostock wiederum hat fünf seiner sechs Auswärtsspiele verloren. Trainer Frank Pagelsdorf, von 1997 bis 2001 selbst beim HSV, hat bei seinen beiden Auftritten als Gäste-Trainer in Hamburg jeweils 1:1 gespielt.
DIES UND DAS
Bayern München ist vom Start weg Spitze und kann es auch nach dem 14. Spieltag sein. Fraglich nur, ob es erstrebenswert ist. Zuletzt glückte ihnen das 1992/93 – damals sogar bis zum 32. Spieltag. Aber Meister wurden die Bremer.
Der VfL Bochum steht vor seinem 250. Bundesliga-Heimsieg, das haben erst elf Klubs geschafft.
Gleich zwei Trainerbilanzen sind völlig ausgeglichen. Stuttgarts Armin Veh (47 Siege, 47 Niederlagen in der Bundesliga) und Rostocks Frank Pagelsdorf (79:79) können am Wochenende „positive“ oder „negative“ Trainer werden – oder ausgeglichen bleiben, wenn sie Unentschieden spielen.
Artur Wichniarek kann mit dem nächsten Treffer Rekordtorschütze von Arminia Bielefeld werden. Noch liegt er gleichauf mit Frank Pagelsdorf (beide 28).
Carsten Ramelow kann in Leverkusens Spieler-Rangliste auf Platz drei vorrücken und Thomas Hörster (332 Einsätze) überholen.