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100. Tour de France
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Mit einem starken Comeback von Jan Ullrich (Bianchi) begann die 90. Tour de France aus deutscher Sicht erfreulich. Der Sieger von 1997 ließ in Paris gar den Vorjahresersten und Favoriten Lance Armstrong hinter sich. Erster Mann in Gelb ist Bradley McGee.
Der Australier aus dem Team fdjeux benötigte für die 6,5 km lange Strecke durch die Seine-Metropole 7:26,16 Minuten und gab dem Schotten David Millar (Cofidis) das Nachsehen. Millar, der acht Hundertstel Sekunden langsamer war, verpasste das Gelbe Trikot des Gesamtführenden auf Grund eines technischen Problems auf der Zielgeraden, das einige Sekunden kosten sollte.
Am Sonntag geht nun also McGee in Gelb auf die erste Etappe. Olympiasieger Ullrich blieb nur zwei Sekunden hinter dem Bahnrad-Spezialisten und landete als Vierter zeitgleich hinter dem lange Führenden Dritten Haimar Zubeldia (Spanien, Euskatel) und fünf Sekunden vor Lance Armstrong. Der Kapitän des US Postal-Teams blieb als Siebter hinter den Erwartungen zurück. "Das Kopfsteinpflaster passte mir nicht. Außerdem fühlte ich mich nicht richtig wohl. Ich bin das Rennen auch zu langsam angegangen“, kommentierte ein etwas zerknirschter Armstrong seinen Auftakt.
“Ich bin super zufrieden. Heute habe ich wieder einen großen Sprung nach vorn geschafft. Der vierte Platz ist ein tolles Ergebnis, vor allem, weil die Spezialisten nur zwei Sekunden schneller waren. Der Rückstand von Lance sagt noch nichts aus. 6,5 Kilometer sind keine Meßlatte“, freute sich dagegen Jan Ullrich.
Auch die anderen deutschen Fahrer zeigten sich zum Teil in blendender Verfassung. Zeitfahrmeister Michael Rich vom Team Gerolsteiner wurde in 7:37 Minuten Elfter, Once-Profi Jörg Jaksche (7:40) hielt als 22. ebenfalls glänzend mit. “Ich bin nur froh, dass es endlich los geht. Es war mir klar, dass meine Zeit für keinen Podestplatz reicht, aber 6,5 km sind auch nicht meine Strecke“, so Rich nach seiner Tour-Premiere.
Sprint-Spezialist Erik Zabel vom Team Telekom kam in 8:00 Minuten nicht unter die ersten Hundert und wäre gern "zehn Sekunden schneller gefahren". Sein Kapitän, der Kolumbianer Santiago Botero, überzeugte als Neunter.
Erstmals seit 1963 begann die "Große Schleife" durch Frankreich wieder in der Hauptstadt Frankreich - im 100. Jahr des traditionsreichen Radrennens.
Die erste Etapppe führt am Sonntag über einen 168 km langen Kurs von Saint Denis nach Meaux. Der Start erfolgt um 13.15 Uhr.
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