Fersy
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Entgegen einer Ankündigung im Herbst 2000 wird das PS2-Spiel "Metal Gear Solid" wohl nicht in einer Xbox-Version veröffentlicht. Schöpfer Kojima hüllt sich in Schweigen: Der Kampf um den Markt hat begonnen.
SPIEGEL ONLINE
Und lächeln: Der freundliche Würger zur Linken ist Spiele-Kultautor Hideo Kojima - und spezialisiert auf raue Storys
In Japan ist Hideo Kojima ein Superstar. Der 38-jährige Game-Designer ist dort so eine Art Elvis Presley der Videospielbranche. Bei der Deutschlandpremiere seines neuesten Meisterwerks "Metal Gear Solid 2" in Hamburg erzählte Kijoma, warum er mit der Xbox "leider nicht spielen kann".
"Sehr schöne Grafiken" liefere Microsofts neue Spielkonsole Xbox, sagte Kojima bei der Pressekonferenz im Hamburger Edelhotel Gastwerk. Vor allem das Spiel "Halo" habe ihm auf den ersten Blick sehr gut gefallen. Es würde das Spiel gerne einmal ausprobieren - aber sei das nicht möglich. "I get 3d-sick", übersetzte Konami-Manager Scott Dolph die Worte seines berühmten Kollegen aus dem Japanischen. Die gefürchtete 3D-Krankheit verhindert also bisher, dass Kojima sich mit der neuen Spielmaschine des weltgrößten Softwarekonzerns anfreundet.
Möglicherweise stehen aber auch noch ein paar knallharte wirtschaftliche Interessen hinter Kojimas gleichermaßen freundlichen wie distanzierten Worten. Denn vor allem ein Spiel soll dem japanischen Unterhaltungskonzern Sony dabei helfen, seine Position als Weltmarktführer im lukrativen Geschäft mit Spielkonsolen gegen den Angreifer Microsoft zu verteidigen: Kojimas "Metal Gear Solid".
Für Sony ist das Spiel eine "Killer-Application", also ein Softwareprodukt, das auf viele Computerspieler eine so hohe Anziehungskraft ausübt, dass sie bereit sind, eine Playstation 2 zu kaufen, nur um "Metal Gear Solid" spielen zu können. Intern rechnen die Japaner mit einer Steigerung des Playstation-Verkaufs um rund zehn Prozent - allein durch die Veröffentlichung des Spiels "Metal Gear Solid 2".
Und die ersten Verkaufszahlen des Spiels scheinen Sony Recht zu geben. Während das 1998 erschienene "Metal Gear Solid" bisher mehr als sechs Millionen Mal verkauft wurde, meldet der Spieleverlag Konami wenige Wochen nach dem Start des zweiten Teils bereits einen Absatz von über fünf Millionen Einheiten. Allein in Europa gab es zum Erstverkaufstag zwei Millionen Vorbestellungen für "Metal Gear Solid 2", sagte Wolfgang Ebert, Konamis europäischer PR-Chef bei der Pressekonferenz in Hamburg. Damit ist die "Metal Gear Solid"-Reihe bisher die mit großem Abstand am meisten verkaufte Videospiel-Saga.
Und so ist es auch wenig verwunderlich, dass derzeit bei Konami niemand mehr von einer Xbox-Version des Kojima-Games "Metal Gear Solid" redet. Es habe zwar im Herbst 2000 auf der Tokio Game Show einmal eine Ankündigung gegeben, sagt Ebert. Derzeit könne er aber weder bestätigen noch dementieren, dass das Spiel für die Microsoft-Konsole erscheinen werde. Es bedarf wenig Phantasie, sich vorzustellen, was die Sony-Mana
ger zur Veröffentlichung des Videospiel-Hits für das System der Konkurrenz sagen würden. Nicht nur in Kojimas virtuellen Welten, auch auf den realen Märkten wird mit harten Bandagen gekämpft.
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Und lächeln: Der freundliche Würger zur Linken ist Spiele-Kultautor Hideo Kojima - und spezialisiert auf raue Storys
In Japan ist Hideo Kojima ein Superstar. Der 38-jährige Game-Designer ist dort so eine Art Elvis Presley der Videospielbranche. Bei der Deutschlandpremiere seines neuesten Meisterwerks "Metal Gear Solid 2" in Hamburg erzählte Kijoma, warum er mit der Xbox "leider nicht spielen kann".
"Sehr schöne Grafiken" liefere Microsofts neue Spielkonsole Xbox, sagte Kojima bei der Pressekonferenz im Hamburger Edelhotel Gastwerk. Vor allem das Spiel "Halo" habe ihm auf den ersten Blick sehr gut gefallen. Es würde das Spiel gerne einmal ausprobieren - aber sei das nicht möglich. "I get 3d-sick", übersetzte Konami-Manager Scott Dolph die Worte seines berühmten Kollegen aus dem Japanischen. Die gefürchtete 3D-Krankheit verhindert also bisher, dass Kojima sich mit der neuen Spielmaschine des weltgrößten Softwarekonzerns anfreundet.
Möglicherweise stehen aber auch noch ein paar knallharte wirtschaftliche Interessen hinter Kojimas gleichermaßen freundlichen wie distanzierten Worten. Denn vor allem ein Spiel soll dem japanischen Unterhaltungskonzern Sony dabei helfen, seine Position als Weltmarktführer im lukrativen Geschäft mit Spielkonsolen gegen den Angreifer Microsoft zu verteidigen: Kojimas "Metal Gear Solid".
Für Sony ist das Spiel eine "Killer-Application", also ein Softwareprodukt, das auf viele Computerspieler eine so hohe Anziehungskraft ausübt, dass sie bereit sind, eine Playstation 2 zu kaufen, nur um "Metal Gear Solid" spielen zu können. Intern rechnen die Japaner mit einer Steigerung des Playstation-Verkaufs um rund zehn Prozent - allein durch die Veröffentlichung des Spiels "Metal Gear Solid 2".
Und die ersten Verkaufszahlen des Spiels scheinen Sony Recht zu geben. Während das 1998 erschienene "Metal Gear Solid" bisher mehr als sechs Millionen Mal verkauft wurde, meldet der Spieleverlag Konami wenige Wochen nach dem Start des zweiten Teils bereits einen Absatz von über fünf Millionen Einheiten. Allein in Europa gab es zum Erstverkaufstag zwei Millionen Vorbestellungen für "Metal Gear Solid 2", sagte Wolfgang Ebert, Konamis europäischer PR-Chef bei der Pressekonferenz in Hamburg. Damit ist die "Metal Gear Solid"-Reihe bisher die mit großem Abstand am meisten verkaufte Videospiel-Saga.
Und so ist es auch wenig verwunderlich, dass derzeit bei Konami niemand mehr von einer Xbox-Version des Kojima-Games "Metal Gear Solid" redet. Es habe zwar im Herbst 2000 auf der Tokio Game Show einmal eine Ankündigung gegeben, sagt Ebert. Derzeit könne er aber weder bestätigen noch dementieren, dass das Spiel für die Microsoft-Konsole erscheinen werde. Es bedarf wenig Phantasie, sich vorzustellen, was die Sony-Mana
ger zur Veröffentlichung des Videospiel-Hits für das System der Konkurrenz sagen würden. Nicht nur in Kojimas virtuellen Welten, auch auf den realen Märkten wird mit harten Bandagen gekämpft.