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Die Rangliste des deutschen Fussballs

  • Ersteller Ersteller Enrico Pallazzo
  • Erstellt am Erstellt am
Real Madrid :kotz:

Dortmund :kotz:

Manchester :kotz:

Gladbach :kotz:

Köln :kotz:

Bayern München:kotz: :kotz: :kotz:

Leverkusen:biggthump

Schalke :biggthump :biggthump

Kaiserslautern :biggthump :biggthump :biggthump
 
Original geschrieben von Baca
Die Innenverteidiger

7. Robert Kovac (Bayern München) 28 (IK)

Robert Kovac

Fiel im Vergleich zur Vorrunde leicht ab, hatte auf Schalke und bei St. Pauli böse Aussetzer, bestach aber in seinem ersten Bayern-Jahr dennoch durch Schnelligkeit und Zweikampfstärke.

naja, ich finde kovac war dieses jahr einer der top innenverteidiger in der liga... :shake:
 
Weiter gehts mit Aussenbahn defensiv

Rangliste

Weltklasse

keiner

Internationale Klasse

1. Diego Placente (Bayer Leverkusen) 25 (IK)

2. Bixente Lizerazu (Bayern München) 32 (IK)

3. Dede (Borussia Dortmund) 24 (B)

Im weiteren Kreis

keiner

Blickfeld

Max Eberl (Borussia M'Gladbach) 28 (-)

Mohamed Emara (Hansa Rostock) 28 (-)

Michael Hartmann (Hertha BSC) 27 (-)

Levan Kobiaschwili (SC Freiburg) 24 (B)

Willy Sagnol (Bayern München) 25 (K)

Anthony Sanneh (1. FC Nürnberg) 31 (-)

Nico van Kerckhoven (Schalke 04) 31 (-)

Patrick Weiser (VfL Wolfsburg) 30 (-)

Timo Wenzel (VfB Stuttgart) 24 (B)

Boris Zivkovic (Bayer Leverkusen) 26 (-)

Kommentar kicker:

Wenn einem dieser Diego Placente mit seinem Zopf, Jeans, T-Shirt und Turnschuhen in der Kölner Innenstadt entgegenschlappt, würde man nicht gleich auf die Idee kommen, dass sich da ein Fußballer von internationaler Klasse unters Volk gemischt hat; zumal ihn kaum jemand erkennt. Wenn dieser Diego Placente (25) aber das Trikot von Bayer Leverkusen trägt und als Linksaußen in der Viererkette wirbelt, wie man es selbst in der BayArena zuvor selten gesehen hatte - dann mag man gar nicht genug bekommen von diesem kleinen Argentinier. Egal, ob Heim- oder Auswärtsspiel. Egal, ob gegen Manchester United, FC Liverpool oder Hansa Rostock. Dieser Placente funktioniert wie eine Maschine - fast ohne Fehler.

Wer warum wo steht
Der Gastkommentar von Bernard Dietz



Diese geringe Fehlerquote, eine beachtliche Ballbehandlung selbst in Bedrängnis, sein stark ausgeprägtes taktisches Verständnis und die Fähigkeit, Spielsituationen zu erahnen, heben ihn ab von allen Kollegen in der Bundesliga, die sich als defensive Außen bemühen. Gerade in den Champions-League- Duellen gegen Liverpool und Manchester war Placente ein Garant für den Einzug ins Endspiel und machte nahezu alle europäischen Spitzenklubs auf sich aufmerksam. Die Angebote der Konkurrenten schmetterte Bayer-Geschäftsführer Reiner Calmund bislang jedoch ab.

Gegen Placente hat auch Bixente Lizarazu (32) diesmal das Nachsehen. In der Winterpause führte der Franzose vom FC Bayern die Rangliste vor Placente an, nach einer für seine Ansprüche schwachen Rückrunde und einer enttäuschenden WM musste er den Südamerikaner passieren lassen.

Erstmals attestiert der kicker dem Brasilianer Dede von Borussia Dortmund internationale Klasse, sein Landsmann und Vereinskollege Evanilson rutschte dagegen völlig aus der Wertung. Hinter Placente, Lizarazu und Dede klafft eine beachtliche Lücke - kein einziger Profi schaffte es nach Meinung des kicker in den weiteren Kreis. Im Blickfeld rangiert Boris Zivkovic. Der Leverkusener machte seine besten Spiele zwar als Nowotny-Ersatz in der Innenverteidigung, die meisten allerdings auf der Außenbahn.


Der Aufsteiger

Dortmunds linke Mittelfeldseite ist eine Sackgasse: Wer hineinläuft, kommt irgendwann nicht mehr weiter. Weil er auf Dede (24) trifft, das brasilianisc
he Stoppschild mit deutscher Mentalität. Zweikampfstark, bissig, ballsicher. Schon vier Jahre steht er in Diensten der Borussia. Doch nie war er so wertvoll wie in der vergangenen Saison. National wie international. Und auf einer schwierigen Position konstant wie kaum ein anderer.


Der Absteiger

Schon vor der WM ging Willy Sagnol davon aus, beim Turnier der Weltbesten keine Sekunde für Frankreich zu spielen. Er irrte sich nicht. Nach einer bescheidenen Rückrunde im Trikot des FC Bayern muss man sich darüber auch nicht wundern. Den Bossen wirkte er nach Knieproblemen nicht durchtrainiert, das letzte Engagement wurde ebenfalls angezweifelt. Aus dem Kreis rutschte er ins Blickfeld. Er kann es besser.

Der Streitfall

Der US-Nationalspieler Anthony Sanneh (31) machte es seinen Kritikern in Nürnberg lange leicht. Gut, da war sein blendendes Zweikampfverhalten. Nur, da gab es auch die groben Leichtsinnsfehler im Ab- wie im Stellungsspiel. Die stellte er erst im letzten Saisondrittel ab, als er in die Innenverteidigung rückte. Die WM zeigte jedoch, dass dies daran nicht lag. Bei dem Modell-Athleten ist schlicht alles eine Frage der Konzentration.

Die Gestrichenen

Schon bevor sich Jörg Heinrich selbst aus dem WM-Kader strich, strichen ihn die kicker-Redakteure aus der Rangliste. Großes Verletzungspech führte bei dem Dortmunder zu einer missratenen Saison. Der Berliner Marko Rehmer, im Winter noch Garant für Herthas Steigerung, konnte sich wegen seiner langwierigen Fußverletzung nicht für die Rangliste qualifizieren. Der Brasilianer Evanilson vom BVB spielte schlicht zu schwach.

Wer warum wo steht

Max Eberl

Konstant und zuverlässig, stand in der Rückrunde nur ein Mal nicht für Mönchengladbach auf dem Feld. Zwar noch immer ohne Tor in seiner Profikarriere, dafür aber nicht nur als Zweikämpfer in der Defensive, sondern auch als Antreiber über die rechte Außenbahn überzeugend.

Mohamed Emara

Bei Friedhelm Funkel spielte der Ägypter keine Rolle mehr, vom Nachfolger Armin Veh wurde er in der Rückrunde auf der linken Außenbahn wiederentdeckt. Der 28-Jährige, der zu Al Ahly Kairo zurückkehrt, beackerte die ganze Seite allein, war besonders auffällig in seinem Vorwärtsdrang.

Michael Hartmann

Unter Falko Götz wieder Stammspieler bei Hertha. Dank seiner Schnelligkeit ein guter Vorlagengeber über die linke Außenbahn, ohne seine Aufgaben in der Defensive zu vernachlässigen. Geringe Fehlerquote.

Levan Kobiaschwili

Der einzige Freiburger, der nach einer desaströsen Rückrunde überhaupt in der Rangliste berücksichtigt wurde. Aber auch er blieb unter seinen Möglichkeiten. Defensiv in der Regel sicher, offensiv meist unauffällig. Ansprechende Leistungen in der georgischen Nationalmannschaft, deren Kapitän er ist.

Nico van Kerckhoven

Verrichtete seinen "Abschirmdienst" für Jörg Böhme unspektakulär, aber zuverlässig. Gerade im Pokalfinale gegen Bayer Stabilisator der Schalker Abwehr, fehlerlos nach anfänglicher Verletzungspause für Belgien bei der WM.

Patrick Weiser

Kehrte nach langer Verletzungspause m
it stabilen Leistungen in die Wolfsburger Mannschaft zurück. Konnte seine verletzungsbedingten Ausfälle minimieren und so wieder zum nötigen Rhythmus finden.

Timo Wenzel

Verteidigte seinen in der Vorrunde überraschend erworbenen Stammplatz eindrucksvoll. Sehr kopfball-, lauf- und zweikampfstark, immer torgefährlich nach Eckbällen und Freistößen.


Gastkommentar von Bernhard Dietz

Ein kurzes Kapitel, diese Rangliste, aber ich bin sehr einverstanden mit der Einstufung der kicker-Redakteure. Auch für mich ist Diego Placente die Nummer eins auf dieser Position; seine Arbeit war selten spektakulär, aber eminent wichtig für die Leverkusener Mannschaft und vor allem für Zé Roberto, mit dem Placente ein ideales Gespann bildete. Ein ähnlicher Spielertyp ist Bixente Lizarazu, auch er ein Konditionswunder und einer, der fleißig die linke Seite beackert. Knapp hinter ihm einzustufen ist der Dortmunder Dede - noch. Er besitzt das Potenzial, um noch höher zu klettern. Dede hat sich schon prächtig entwickelt, aber ich bin sicher: Da kommt noch mehr.

Drei Mann in den drei höchsten Kategorien, das ist sehr dürftig. Aber die Flügelposition ist bei den heutigen Anforderungen auch extrem schwer zu spielen. Mich freut, dass so ein Fleißarbeiter wie Max Eberl sich in Gladbach so gut behauptet, den ich aus seiner Bochumer Zeit noch gut kenne. Auch mit der Einstufung der anderen im Blickfeld kann ich mich anfreunden, wie bei Levan Kobiaschwili und natürlich dem Nürnberger Tony Sanneh, der in der Bundesliga zwar nicht so auftrumpfte, dafür bei der WM aber sehr ansprechende Leistungen ablieferte. Schön, dass sich auch ein junger Deutscher in diesen Kreis gespielt hat, Timo Wenzel, der bestimmt auch noch entwicklungsfähig ist.

Ich erwarte, dass beim nächsten Mal auch Marko Rehmer wieder in der Rangliste auftaucht. Wenn er endlich über einen längeren Zeitraum fit bleibt, wird er auch der Nationalelf wichtige Impulse geben auf unserer Sorgen-Position."
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Bernard Dietz (54) bestritt zwischen 1970 und 1982 394 BL-Spiele (70 Tore) für den MSV Duisburg und zwischen 1982 und 1987 101 BL- Spiele (7 Tore) für Schalke; absolvierte 53 Länderspiele, war beim deutschen EM-Sieg 1980 Kapitän.
 
Und Aussenbahn offensiv

Rangliste

Weltklasse

keiner

Internationale Klasse

1. Bernd Schneider (Bayer Leverkusen) 28 (IK)

2. Zé Roberto (Bayer Leverkusen) 32 (IK)

Im weiteren Kreis

3. Jörg Böhme (Schalke 04) 28 (-)

4. Mehmet Scholl (Bayern München) 31 (-)

5. Jacek Krzynowek (1. FC Nürnberg) 26 (-)

6. Jochen Seitz (VfB Stuttgart) 25 (-)

7. Christian Rahn (FC St. Pauli) 22 (K)

8. René Rydlewicz (Hansa Rostock) 28 (-)

Blickfeld

Gerald Asamoah (Schalke 04) 23 (-)

Daniel Bierofka (1860 München) 23 (-)

kicker-Kommentar

Ein Leverkusener vor einem Leverkusener. Das war klar, auch schon vor der WM. Nur hatten die kicker-Redakteure damals, im Mai, bei ihrer Ranglisten-Konferenz auf der Position Außenbahn offensiv Zé Roberto vor Bernd Schneider eingereiht - unter Vorbehalt, versteht sich, denn das Kräftemessen der Weltbesten stand ja noch aus. Zé Roberto war von Brasiliens Auswahlcoach Luiz Felipe Scolari nicht eingeladen worden nach Asien, aber das kann man Bernd Schneider nicht vorwerfen. Eigentlich kann man Bernd Schneider überhaupt nichts vorwerfen. Nicht nach diesem WM-Auftritt, den er hinlegte, ja zelebrierte, im Anschluss an eine strapaziöse Saison, in der Bayer Leverkusen in sämtlichen drei Wettbewerben Aufsehen erregte.

Wer warum wo steht
Der Gastkommentar von Rudi Bommer



Schneider also. Und die WM. Das passte. Vom Anfang bis zum Ende. Weil er trickste. Weil er dribbelte. Weil er das Spiel mit seinen Pässen öffnete. Weil er präzise Flanken schlug. Weil er selbst den Torabschluss anstrebte. Weil er - anders als etliche Stars aus den europäischen Top-Ligen - das Aufladegerät für seinen Akku gefunden und im Reisegepäck verstaut hatte. Weil ihm nichts innewohnt von diesem Hölzernen, das man dem gemeinen deutschen Fußball-Profi im Ausland und manchmal auch im Inland mit Hingabe vorwirft. Weil Schneider vermutlich der brasilianischste Deutsche ist, der in der Bundesliga spielt.

Deshalb, unter anderem, steht er an erster Stelle. Aber ist er denn nicht Weltklasse, fragen Sie? Ist er nicht, sagen wir. Noch nicht, vielleicht. Noch taucht er zu oft ab in den Spielen. In der finalen Phase der Liga erwischte Schneider ein paar schwächere Auftritte. Noch mehr Präsenz, noch mehr Konstanz - wenn der Thüringer das hinbekommt, steht dem Sprung in die höchste Kategorie gewiss nichts mehr im Weg.

Das Potenzial eines Weltklassespielers besitzt auch Zé Roberto. Der führte im Winter unsere Rangliste an, einrangiert in die Internationale Klasse. Entscheidend stärker ist er seitdem nicht geworden. Und mal ehrlich: Es gibt Schlimmeres für einen Profi, als Internationale Klasse bescheinigt zu bekommen.


Wer warum wo steht

Mehmet Scholl

Obwohl der 31-Jährige durch langwierige Verletzungen (doppelte Sehnenscheidenentzündung, Bandscheibenvorfall) nur 18 Bundesliga-Spiele absolvierte, war er nach Elber und Pizarro der drittbeste Torschütze (6 Treffer). Er ist im Mittelfeld der Bayern die kreative Kraft, strahlt
Ideen aus, glänzt mit Dribblings und überraschenden, gefährlichen Pässen in die Tiefe. Zudem wartet er mit gefährlichen Freistößen auf. Deshalb war auch der Rücktritt des Ideengebers aus der Nationalmannschaft bedauerlich.

Jochen Seitz

Spielte in der Rückrunde die beste von bislang vier Halbserien für den VfB. Sehr flexibel, als Rechtsfuß häufig auch auf der linken Außenbahn eingesetzt. Dank unaufhaltsamer Tempodribblings und gefährlicher Freistöße bester Tor-Vorbereiter der Stuttgarter.

Christian Rahn

Stieg mit St. Pauli ab, avancierte aber zu einem der besten Vorlagengeber der Liga. Seine Flanken von der linken Außenbahn begeisterten selbst Rudi Völler, der Rahn in den Länderspielen gegen Kuwait und Österreich einsetzte. Defensiv steigerungsfähig.

René Rydlewicz

Gemeinsam mit Beierle und Arvidsson mit je fünf Treffern der erfolgreichste Torschütze bei Hansa. Der 23-Jährige war als dritte Spitze oder auf der rechten Außenbahn variabel einsetzbar. Er war neben dem Schweden Magnus Lantz bei Rostock der Spieler der Rückrunde.

Gerald Asamoah

32 Spiele für Schalke - kein Feldspieler des Revierklubs bestritt mehr Partien. Asamoahs Vorteil: Je nach taktischer Notwendigkeit kann er von der rechten Außenbahn ins Sturmzentrum rücken. Schlug endlich bessere Flanken, suchte die Zweikämpfe und erarbeitete sich so viele Freistöße.

Daniel Bierofka

Der 23-Jährige geht mit seinem Spiel Mann gegen Mann immer ein hohes Risiko ein. Er kann durch seine Dribbelstärke ein Spiel entscheiden, verliert allerding auch oft die Bälle. Fehlende Konstanz verhinderten eine bessere Einstufung. Muss sich bei Bayer durchsetzen.


Der Aufsteiger

Dass Jacek Krzynowek erst jetzt in der Rangliste auftaucht, überrascht. Alle Experten prophezeiten nach dem Nürnberger Aufstieg, dass der "Linksaußen" eine Etage höher für Furore sorgen wird. Es kam anders. Zunächst. Der polnische Nationalspieler rutschte in eine Krise. Im neuen Jahr jedoch gab es wieder den alten Krzynowek zu bewundern, den schussgewaltigen, den dynamischen. In der Bundesliga und mit Abstrichen bei der WM.

Der Absteiger

In der Vorrunde war die Welt des Paulo Sergio (33) noch in Ordnung. Er rangierte im weiteren Kreis, nur drei Spieler wurden höher eingestuft. Nach der Winterpause aber fiel der Brasilianer in ein Loch, ließ seine frühere Torgefährlichkeit (nur drei Treffer) vermissen, es fehlte Dynamik, Kreativität und vor allem an gescheiten Flanken. Logisch, dass sein Arbeitsvertrag, befristet bis zum Saisonende, nicht verlängert wurde.

Der Rückkehrer

Wie schnell sich die Zeiten ändern: In der Winterpause galt Jörg Böhme nach einer missratenen Hinrunde als Absteiger. Mit einer überragenden Rückrunde katapultierte er sich nun auf Rang drei - dank etlicher Torvorlagen und fünf teils genialen Toren in 14 Spielen sowie entscheidenden Treffern im Halbfinale und Finale des DFB-Pokals. Das brachte ihm sogar einen Platz im WM-Aufgebot - auch wenn er, verletzt, nicht spielte.

Der Gestrichene

Vorher war alles so wie immer. Christian Ziege hoffte auf ein gutes Turni
er, auf Konstanz in seinem Tun. Hinterher war auch alles so wie (fast) immer. Ziege, das war ein Fazit dieser WM, hatte enttäuscht. Im Verlaufe des Championats spielte sich der Mann von den Tottenham Hotspurs aus Völlers Stammelf - und ebenso aus der kicker-Rangliste. Auch im Klub hatte er zuvor nicht an die Leistungen des Herbstes anknüpfen können.


Kommentar Rudi Bommer

Ich stimme mit der Einstufung der kicker- Redaktion in allen Punkten überein, und freue mich, dass Bernd Schneider nach einer tollen Saison die Würdigung seiner Leistungen erhält. Er hat schon in der Bundesliga absolut überzeugt und anschließend eine für meine Begriffe überragende WM gespielt.

Die Entwicklung vom Bernd vollzog sich unter Klaus Toppmöller zwar zuletzt rasant, dennoch kam sie eigentlich nicht so überraschend, denn das Potenzial bei ihm war einfach da. Ihn zeichnet seine technische Versiertheit und sein Tordrang aus. In der Nationalelf hat er zudem davon profitiert dass er von Torsten Frings auf der rechten Seite hervorragend abgeschirmt wurde. Alles in allem ist Bernd Schneider meine klare Nummer eins.

Seinen ehemaligen Vereinskollegen Zé Roberto sehe ich auf Rang zwei ausreichend gewürdigt. Jörg Böhme wird ebenfalls genau richtig eingestuft, aber: Bei ihm ist noch mehr drin. Ich kenne den Jörg aus seiner Frankfurter Zeit und stufe ihn von der Veranlagung her noch höher ein. Sein Manko ist einzig und allein seine Hitzköpfigkeit.

Eine positive Entwicklung hat Jochen Seitz genommen, der beim Hamburger SV einen schweren Start in die Bundesliga hatte und auch beim VfB Stuttgart im ersten Jahr Probleme hatte. In dieser Saison aber hat er mich absolut überzeugt, hat seine enorme Schnelligkeit hervorragend ins VfB-Spiel eingebracht. Ein paar Worte noch zu Christian Rahn: Ihm ist es gelungen, sich bei einem Absteiger in den Vordergrund zu spielen. Dass sagt alles über seine Qualitäten aus, von dem Jungen können wir in der Zukunft noch einiges erwarten."

Rudi Bommer (44) ist Trainer von Zweitliga-Neuling Wacker Burghausen und bestritt 417 Bundesligaspiele (54 Tore) für Düsseldorf, Uerdingen und Frankfurt.
 
Schneider und Zé Roberto gehören in die Kategorie "Weltklasse". Die Argumentation, sie würden auch mal schlechte Spiele liefern, halte ich für einen schlechten Witz! Es gibt keinen Spieler, der nicht auch mal ne schlechte Partie liefert.
 
Rangliste Mittelfeld defensiv

Weltklasse

1. Michael Ballack (Bayer Leverkusen) 25 (IK)

Internationale Klasse

2. Dietmar Hamann (FC Liverpool) 28 (IK)

3. Carsten Ramelow (Bayer Leverkusen) 28 (K)

Im weiteren Kreis

4. Sebastian Kehl (Borussia Dortmund) 22 (B)

5. Stefan Beinlich (Hertha BSC) 30 (-)

6. Silvio Meißner (VfB Stuttgart) 29 (B)

7. Miroslav Karhan (VfL Wolfsburg) 26 (-)

8. Radoslav Kaluzny (Engergie Cottbus) 28 (B)

9. Thorsten Fink (Bayern München) 34 (K)

Blickfeld

Fabian Ernst (Werder Bremen 23 (K)

Marian Hristov (1. FC Kaiserslautern) 28 (-)

Jens Jeremies (Bayern München) 28 (-)

Peer Kluge (Bor. Mönchengladbach) 21 (-)

Marcus Lantz (Hansa Rostock) 26 (B)

Torben Marx (Hertha BSC) 21 (-)

Peter Nielsen (Bor. Mönchengladbach) 34 (B)

Thomas Riedl (1. FC Kaiserslautern) 26 (-)

Zvonimir Soldo (VfB Stuttgart) 34 (K)

Tomas Ujfalusi (Hamburger SV) 24 (B)

Kommentar kicker.de

Frankfurt am Main, der Tag nach dem WM-Finale. Es war dieser eine Moment, der mehr als jeder andere verdeutlicht, zu welcher Persönlichkeit dieser Mann gereift ist. Rudi Völler hatte vom Balkon aus zu den euphorisch jubelnden Fans gesprochen. Klar, gehört sich so als Teamchef. Auch Oliver Kahn hatte das Mikrofon ergriffen. Klar, gehört sich so als Kapitän. Und wer war der nächste Redner? Michael Ballack.

Klar, gehört sich so als Star, könnte man jetzt sagen, und doch war es bemerkenswert, dass nach Völler und Kahn eben Ballack das Wort ergriff auf dem Römerberg. Dort endete für den 25-Jährigen eine Halbserie, die alles beinhaltete: Lachen und Weinen, Tore und Trauer, unendlich viel Lob und viel Anerkennung.

Wer warum wo steht
Der Gastkommentar von Guido Buchwald



Ballacks Treffer in der Ukraine und sein Doppelpack im Rückspiel brachten Deutschland überhaupt erst zur Weltmeisterschaft. Acht Bundesliga-Tore im Jahr 2002 brachten Bayer Leverkusen so unglaublich dicht heran an die Meisterschaft. Ballacks Treffer, zwei gegen Liverpool, einer in Manchester, brachten Bayer ins Finale der Champions League, 1:2 gegen Real Madrid. Im DFB-Pokal traf der gebürtige Görlitzer in diesem Jahr, dem Bewertungszeitraum der Rangliste, nicht, aber er dirigierte, grätschte, kämpfte und zauberte wie eh und je und brachte Bayer ebenfalls ins Endspiel, 2:4 gegen Schalke.

Und schließlich waren da ja noch die Spiele in Japan und Südkorea, die neben Oliver Kahn aus deutscher Sicht einen Protagonisten kannten: Michael Ballack. Tor im Viertelfinale gegen die USA, Tor in der Vorschlussrunde gegen Südkorea, beide Partien endeten 1:0. Was folgte, ist bekannt, das verpasste Endspiel wegen der Gelbsperre, der vierte vergeigte Titel innerhalb von 57 Tagen.

Dass Ballack alle Finals verlor, ändert nichts an der Einstufung in die Weltklasse, vor seinen Nationalmannschaftskollegen Hamann und Ramelow in der Internationalen Klasse. Dass dahinter Sebastian Kehl Im weiteren Kreis steht, zeigt: Auf keiner Position ist Völlers
Team so stark besetzt wie im defensiven Mittelfeld.


Wer warum wo steht

Carsten Ramelow

Die, die es immer noch nicht glauben wollten, mussten es nach WM-Halbfinale und -End- spiel einsehen: Dieser Ramelow ist ein Klassemann. Auch wenn er nicht so zaubert wie Zé Roberto, nicht so torgefährlich ist wie Ballack. Zweikampfstärke, Übersicht, Cleverness - das sind die Vorzüge, die den Leverkusener in die Internationale Klasse gebracht haben.

Sebastian Kehl

Schafft er in Dortmund den Durchbruch? Wird er ein Großer? Die Halbserie, die Sebastian Kehl hingelegt hat, lässt beide Fragen mit "Ja" beantworten. Der 22- Jährige übernahm beim BVB sofort Verantwortung, überzeugte bei schwierigen Auftritten wie dem bei den Bayern besonders. Und gleich bei seinem WM-Debüt gab er gegen Paraguay Kommandos. Ein bisschen mehr Konstanz auf diesem hohen Niveau - dann steht Kehl bald da, wo Hamann und Ramelow jetzt stehen.

Silvio Meißner

Sechs Tore im Jahr 2002 - von den Kollegen aus dem defensiven Mittelfeld weist nur Michael Ballack eine bessere Bilanz auf. Gemeinsam mit Zvonimir Soldo sorgte Meißner in der Stuttgarter Defensive für Ordnung, kein VfB-Profi geht so kompromisslos in die Zweikämpfe wie er. Deutliche Steigerung im Vergleich zur Vorrunde - deshalb diesmal Im weiteren Kreis statt im Blickfeld.

Radoslav Kaluzny

Gerade so hatte der Cottbuser nach der Vorrunde den Sprung ins Blickfeld geschafft, diesmal war seine Nominierung in die Rangliste unbestritten, selbst die in den Weiteren Kreis. Noch größer war sein Aktionsradius, noch effektiver seine Kopfballstärke. Diese Stärken brachten den Polen bis zur WM, bei der er 81 Minuten bestritt.

Thorsten Fink

Effenberg, Jeremies, Scholl, Hargreaves, Niko Kovac - groß war das Mittelfeldangebot für Ottmar Hitzfeld, und doch setzte er in 13 von 16 Bundesligaspielen nach der Winterpause auf Thorsten Fink. Der Oldie dankte es mit einem Notenschnitt von 3,38 und einem gewohnt ordentlichen Job als fleißige Arbeitsbiene.


Der Beständige

Nicht nur während der WM hat Dietmar Hamann, 28, seine Extraklasse bewiesen, auch im Team des FC Liverpool bekleidet er die Rolle eines Schlüsselspielers. Hamann kontrolliert das Geschehen im Mittelfeld mit Übersicht, Spielverständnis und Intelligenz. Dazu gesellt sich Konstanz - schon seine Vorrunde war Internationale Klasse. Wäre er einen Tick torgefährlicher, stünde er da, wo Michael Ballack steht: In der Weltklasse.

Der Rückkehrer

Es war die Winter-Rangliste 2000/ 01, in der der Name Beinlich letztmals aufgetaucht ist. Immer wieder durch Verletzungen und kleinere Wehwehchen gestoppt, fand der Berliner nie zu seinem Rhythmus. Das änderte sich in der Rückserie 2001/02. Endlich mal wieder über einen längeren Zeitraum fit, überzeugte der 30-Jährige im halblinken defensiven Mittelfeld als ideenreicher Passgeber mit glänzender Übersicht.

Der Neuling

Miroslav Karhan, 26, ist einer dieser typischen defensiven Mittelfeldexperten. Unauffällig und unspektakulär verrichtet der Wolfsburger seine Arbeit, umso effizienter ist seine Spielweise. Der sl
owakische Nationalspieler ist laufstark, beweist viel Übersicht und hat einen guten Schuss. Nur nutzt er den zu wenig, sein Vorwärtsdrang ist begrenzt. Zur ersten Nominierung in die Rangliste hat's freilich dennoch locker gereicht.


Der Absteiger

Als Nummer sieben war Daniel Borimirov (32, 1860 München) in der Winter-Rangliste notiert. Doch der konstant guten Vorrunde ließ der Bulgare ein Leistungsloch folgen, ein Notenschnitt von 3,80 war zu schlecht für eine Nominierung. Genau so erging es Ratinho (31, Kaiserslautern) - im Winter Im weiteren Kreis, diesmal überhaupt nicht dabei. Wie übrigens mit Owen Hargreaves (21, Bayern München) auch ein WM-Fahrer.

Gastkommentar von Guido Buchwald

Ich bin sehr einverstanden mit der kicker- Rangliste. Nur in einem Fall hätte ich anders entschieden: Sebastian Kehl gehört in die Internationale Klasse. Er hat entscheidenden Anteil am Titelgewinn des BVB. Wie er das Ruder an sich gerissen und Spiele fast im Alleingang umgedreht hat - beeindruckend.

Viel beeindruckender war natürlich Michael Ballack. Er hat Topleistungen gebracht, im Verein und in der Nationalelf, ist fußballerisch stark und torgefährlich. Das war Weltklasse. Ich kann mir vorstellen, wie schwer es ist, einem Spieler eine solch hohe Auszeichnung zukommen zu lassen. Und dazu will ich grundsätzlich etwas sagen: Wir sollten in Deutschland aufhören, die Spieler der Bundesliga immer so kritisch und andere im Ausland so positiv zu sehen. Ein Michael Ballack muss alle paar Tage sein Können zeigen. Vor einem Millionenpublikum im TV und im Stadion. Da wird auch mal eine schlechtere Leistung wahrgenommen. Ein Zidane, ein Figo oder andere Weltstars bekommen wir nur alle paar Wochen zu sehen. In Ausschnitten oder sogar nur in High- lights. Deren schwächere Phasen oder Fehler fallen dann einfach untern Tisch. Und hinterher heißt es immer: Die sind Weltklasse.

Gefreut habe ich mich, dass der Münchner Jens Jeremies wieder in der Rangliste auftaucht. Es geht aufwärts für ihn, nächstes Mal wird er wieder in der Internationalen Klasse zu finden sein. Da, wo Ramelow und Hamann bereits zu Recht stehen.

Auffällig ist, dass von den Absteigern St. Pauli, Köln und Freiburg kein Spieler in der Rangliste vertreten ist. Dagegen stellen die Topteams mindestens einen. Ein Beweis dafür, wie wichtig diese Position für eine Mannschaft ist."

Guido Buchwald (41), Weltmeister 1990, bestritt von 1983 bis '98 insgesamt 334 Bundesligaspiele für den VfB Stuttgart und den KSC.
 
Rangliste offensives Mittelfeld

Weltklasse

keiner

Internationale Klasse

1. Torsten Frings (Werder Bremen) 25 (IK)

2. Yildiray Bastürk (Bayer Leverkusen) 23 (K)

3. Marcelinho (Hertha BSC) 27 (K)

4. Marc Wilmots (Schalke 04) 33 (-)

Im weiteren Kreis

5. Tomas Rosicky (Borussia Dortmund) 21 (K)

6. Andreas Möller (Schalke 04) 34 (-)

7. Sergej Barbarez (Hamburger SV) 31 (-)

8. Krisztian Lisztes (Werder Bremen) 26 (B)

Blickfeld

Krassimir Balakov (VfB Stuttgart) 36 (B)

Thomas Häßler (1860 München) 35 (K)

Aliaksandr Hleb (VfB Stuttgart) 21 (B)

Dirk Lottner (1. FC Köln) 30 (-)

Thomas Meggle (FC St. Pauli) 27 (B)

Vasile Miriuta (Energie Cottbus) 33 (-)

Dorinel Munteanu (VfL Wolfsburg) 34 (B)

Ivo Ulich (Bor. Mönchengladbach) 27 (-)

Kicker-Kommentar

Die Empfehlung kam von hoher Stelle. Und nicht zufällig. Auf die Frage, wer ihn im WM-Finale gegen Brasilien (0:2) vertreten solle, antwortete der Gelb-gesperrte Michael Ballack: "Torsten Frings. Auf der Position fühlt er sich wohl." Pudelwohl, wie er in der Rückrunde in Bremen bewies - und was ihm Platz eins der kicker-Rangliste im offensiven Mittelfeld bescherte.

Nun, Rudi Völler entschied sich anders (für Schneider) - ohne freilich auf den Mann mit der Nummer 22 zu verzichten. Der war auf der rechten Seite - ob im Mittelfeld oder als äußerstes Glied der Vierer- Abwehrkette - zu einem festen Bestandteil der deutschen Elf geworden. Frings absolvierte alle sieben Spiele über die volle Distanz.

Wer warum wo steht
Der Gastkommentar von Uwe Bein



Kein Wunder, dass sich Dortmunds Meistertrainer Matthias Sammer persönlich schon lange vorher um den Mann aus Würselen (bei Aachen) bemüht hatte. Ergebnis von Sammers Werben: Frings wechselt ins Revier, zum BVB.

Ein neues Revier musste er nicht nur in der Nationalelf beackern. Auch Werders Coach Thomas Schaaf wusste Frings' Vielseitigkeit zu schätzen. Vom defensiven Mittelfeld beorderte der Trainer Frings weiter nach vorne. Dort sollte er nicht nur das Spiel gestalten, sondern Torgefährlichkeit ausstrahlen. Auftrag ausgeführt: fünf Tore, vier Assists, ein Notenschnitt von 2,67 - Frings bringt's! Er führte Werder Bremen in den UEFA-Pokal. Abschlussstärke, Übersicht und große Zweikampfstärke zeichnen den 25-Jährigen aus.

Während Frings Allround-Qualitäten besitzt, hat Yildiray Bastürk bei Bayer und in der türkischen Nationalelf seinen festen Platz: hinter den Spitzen. Dort wirbelte er speziell in der Champions League, als er Leverkusen bis ins Finale brachte. Lohn: Platz zwei unserer "Charts" - noch vor Marcelinho (siehe "Der Aufsteiger") und dem Schalker Marc Wilmots, den seine Leistungen bei der WM für Belgien in die Internationale Klasse hievten.

Der "Winter-Sieger" Lincoln (Lautern) fiel wegen seiner Verletzung und mangels Einsätzen aus der Rangliste, in der auch der Ex- Berliner Sebastian Deisler aus dem gleichen Grund keine Berücksichtigung fand.


Wer warum wo
steht

Tomas Rosicky

Seine spielerische Klasse ist unbestritten. Sogar Tore erzielt er inzwischen für den BVB. Allerdings fehlte Borussias Regisseur die Konstanz, um in die Internationale Klasse vorzudringen.

Krisztian Lisztes

In Stuttgart kam er an Krassimir Balakov nicht vorbei. An Andi Herzog schon - Lisztes verdrängte den Bremer Publikumsliebling und bereitete vier Treffer vor.

Krassimir Balakov

Er führt die junge Garde beim VfB, er schießt Freistöße und Ecken. Ihm fehlt zwar der große Glanz alter Tage, doch wenn's drauf ankommt, ist er noch da.

Thomas Häßler

Wenn er Lust hatte, und wenn Peter Pacult ihn spielen ließ, brachte Häßler solide Leistungen. Fünf Vorlagen und ein Treffer sind sein Arbeitsnachweis. Aliaksandr Hleb Sehr talentiert, extrem dribbelstark. Ihm fehlt es allerdings noch an Durchsetzungsvermögen und Kaltschnäuzigkeit.

Dirk Lottner

Als Trainer Ewald Lienen ging, blühte Lottner auf. Doch auch mit sechs Treffern und zwei Vorlagen in nur elf Spielen konnte er Kölns Abstieg nicht verhindern.

Thomas Meggle

Auch seine fünf Treffer hielten St. Pauli nicht dauerhaft am Leben. Eine gute Rückrunde ist mit dem Makel eines wichtigen verschossenenen Elfers gegen den HSV behaftet.

Vasile Miriuta

Elf Scorerpunkte (drei Tore) sind Liga-Rekord auf dieser Position, allerdings war er insgesamt kein belebendes Element. Daher nicht in den weiteren Kreis eingestuft.

Dorinel Munteanu

Der technisch starke Rumäne spielte konstant, setzte sich gegen Kühbauer durch. Seine Schwäche ist die Rückwärtsbewegung. Und er ist nicht mehr der Schnellste.

Ivo Ulich

Seine Ballsicherheit und seine Laufbereitschaft machten den Gladbacher zu einem belebenden Element der Offensive. An seinem Abschluss muss er arbeiten.


Der Aufsteiger

Der Ersatz für Sebastian Deisler war in Berlin schon gefunden, als Deisler noch da war. Marce- linho, legte sich Trainer Falko Götz kurz nach der Winterpause fest, ist der Mann für die Offensivzentrale. Der Brasilianer, der nach der Hinrunde nur im Weiteren Kreis der Stürmer zu finden war, blühte nun auf. Sechs Treffer (drei Vorlagen) sind auf dieser Position der Top- Wert der Liga - und Marcelinhos spezieller Dank an Götz.

Der Absteiger

Die verpasste Meisterschaft der Bayern allein an ihm festzumachen ist unsachlich und unfair. Fakt aber ist, dass Stefan Effenberg in der Rückrunde (Notenschnitt 3,7) nie an die tollen Leistungen anknüpfen konnte, mit denen er München anno 2001 auf Europas Thron gebracht hatte - zuletzt war er oft ein Hemmschuh. Das kaiserliche Urteil Beckenbauers "Unter Effenberg litt unser Spiel" bedeutet: "Effe" ging ein Jahr zu spät

Die Rückkehrer

Das Duo dieser Kategorie hat sich im Verlauf der Rückrunde gesteigert: Andreas Möller (von null auf Position fünf mit zwei Toren und drei Vorlagen) führte Schalke nach durchwachsener Vorrunde in den UEFA-Cup und zum Pokalsieg. Auf neun Scorerpunkte brachte es Sergej Barbarez (vier Tore, fünf Vorlagen). Als er beim HSV wieder in seine Paraderolle hinter den Stürme
rn schlüpfen durfte, fand er zu alter Torgefährlichkeit zurück.


Der Gestrichene

Der Mann hat schon glorreichere Zeiten erlebt. Zwar wurde Lars Ricken mit Dortmund zum dritten Male Deutscher Meister, doch er selbst ließ leistungsmäßig nach. Mit Verletzungsproblemen kämpfend, fand er nicht zu alter Stärke. Beim UEFA-Pokal-Finale in Rotterdam leistete er sich zwei Schnitzer und setzte keine Akzente. Und auch die WM erlebte er nur als Tourist: Als einziger Feldspieler durfte er keine einzige Minute ran.

Gastkommentar von Uwe Bein

Wie schon in der Winterpause angemerkt: Michael Ballack ist für mich eher ein offensiver Mittelfeldspieler. Torsten Frings wiederum, den der kicker hier auf Rang eins platziert hat, sehe ich in der Defensivzentrale. Er kann beides spielen. Leistungsmäßig kann ich mit der Einstufung leben. Er hat in der Bundesliga überzeugt und auch eine ordentliche WM gespielt. Das hat ihm keiner zugetraut. Fest steht für mich: Er ist eher einer für die Zentrale - egal, ob defensiv oder vorne - als für die Außenposition.

Yildiray Bastürk ist ein anderer Spielertyp. Er steht aus meiner Sicht genau richtig an zweiter Stelle. Marcelinho hingegen sehe ich noch nicht in der Internationalen Klasse. Ihm fehlt noch die Konstanz. Marc Wilmots indes hat schon bewiesen, dass er sie hat.

Gleiches gilt sicher für Tomas Rosicky, allerdings hat der Dortmunder für mich schon öfter bewiesen, dass er zur oberen Klasse zählt. Da kann man sich sicher streiten.

Zwar nicht revidieren, aber neu äußern muss ich mich bei Andreas Möller. In der Winterpausen-Rangliste fehlte er tatsächlich zu Recht, doch in der Rückrunde hat man gemerkt, wie wichtig mein alter Weggefährte für seinen Klub ist. Als er aufdrehte, wurde Schalke deutlich besser. Barbarez hat sicherlich eine gute Rückrunde gespielt, allerdings ist er in meinen Augen auch eher ein Stürmer. Die Rückkehr des Hamburgers in die Rangliste ist aber in jedem Fall berechtigt.

Die Einordnungen der Spieler ins Blickfeld kann ich allesamt unterstreichen. Dass Stefan Effenberg fehlt, ist nachvollziehbar. Bei ihm ging es ja am Ende auch mehr um alles andere als um Fußball."

Uwe Bein (41) bestritt 300 Bundesligaspiele für Offenbach, Köln, den HSV und Eintracht Frankfurt. Er absolvierte 17 Länderspiele (drei Tore), wurde mit dem DFB 1990 Weltmeister in Italien.
 
Rangliste Sturm

Weltklasse

Keiner

Internationale Klasse

1. Miroslav Klose (1. FC Kaiserslautern) 24 (K)

2. Jan Koller (Borussia Dortmund) 29 (B)

3. Amoroso (Borussia Dortmund) 27 (IK)

4. Martin Max (TSV München 1860) 33 (B)

5. Diego Klimowicz (VfL Wolfsburg) 28 (-)

6. Ebbe Sand (Schalke 04) 29 (K)

7. Giovane Elber (Bayern München) 29 (IK)

8. Oliver Neuville (Bayer Leverkusen) 29 (IK)

Im weiteren Kreis

9. Ailton (Werder Bremen) 29 (K)

10. Bernardo Romeo (Hamburger SV) 25 (-)

11. Alex Alves (Hertha BSC) 27 (-)

12. Marko Topic (Energie Cottbus) 26 (-)

13. Michael Preetz (Hertha BSC) 34 (B)

14. Vratislav Lokvenc (1. FC Kaiserslautern) 28 (K)

15. Dimitar Berbatov (Bayer Leverkusen) 21 (-)

16. Roque Santa Cruz (Bayern München) 20 (-)

17. Marco Bode (Werder Bremen) 33 (B)

Blickfeld

Oliver Bierhoff (AS Monaco) 34 (B)

Ewerthon (Borussia Dortmund) 20 (IK)

Bart Goor (Hertha BSC) 29 (-)

Nico Patschinski (FC St. Pauli) 25 (-)

Robson Ponte (VfL Wolfsburg) 26 (B)

Davor Suker (TSV München 1860) 34 (-)

Arie van Lent (Borussia Mönchengladbach) 31 (B)

Kommentar kicker:

Deutschlands neuer Stürmerstar Miroslav Klose hatte sich bereits vor der WM in der kicker-Rangliste weit oben eingenistet. Der Sprung an die Spitze gelang dem Shootingstar mit seinen fünf Kopfballtoren im Fernen Osten. Damit schrieb der 24 Jahre alte Angreifer ein weiteres Kapitel in seinem persönlichen Fußball-Märchen. Dem kicker war diese Leistung der erste Platz in der Internationalen Klasse wert, weil dem Kopfball-Spezialisten aus Blaubach-Diedelkopf zur Weltklasse eben doch noch ein Stück fehlt. Das überragende Sturm-Duo der Liga kommt aus Dortmund. Bei Jan Koller, der wesentlich mannschaftsdienlicher spielt als Amoroso, fällt auf, dass er seine acht Tore nach der Winterpause sämtlich gegen Teams aus dem Mittelfeld der Tabelle oder gar dem unteren Drittel geschossen hat. Gegen die Spitzenteams der Liga ging der große Tscheche jedes Mal leer aus.

Wer warum wo steht
Der Gastkommentar von Klaus Fischer



Amoroso ist eindeutig der spektakulärste Stürmer der Liga. Aber mit seiner Wechselhaftigkeit spaltet er gleichzeitig die Fußballfans in Bewunderer und Skeptiker. Koller und Amoroso gehören nicht nur zu den treffsichersten Angreifern der Liga, sie waren auch die besten Vorbereiter der stürmenden Abteilung. Was ihnen in den Diskussionen der kicker-Redaktion Pluspunkte einbringt. Denn bei der Bewertung zählt nicht der Torerfolg allein, sondern zum Beispiel auch Assists oder eine mannschaftsdienliche Spielweise.

Der Parade-Angriff aus Dortmund war bei der WM nicht vertreten, dafür aber neben Miroslav Klose noch weitere Bundesliga-Stürmer, die ihre Position in der Rangliste dadurch verbesserten bzw. verschlechterten. Oliver Neuville arbeitete sich auf Platz acht vor, Roque Santa Cruz kletterte in den weiteren Kreis. Allein Davor Suker verschlechterte seine Einstufung, rutschte ins B
lickfeld ab.

Völlig rausgefallen aus unserer kicker-Rangliste sind zwei, die viele Jahre zu den Nominierten gehört hatten. Olaf Marschall (36, Kaiserslautern) und Leverkusens Ulf Kirsten (36) konnten nicht genug Spiele bzw. Tore nachweisen, um noch einmal Einzug zu finden.


Wer warum wo steht

Wer warum wo steht

Miroslav Klose

Sein überragendes Kopfballspiel erinnert an "Air" Riedle.

Jan Koller

Der Spott ("Bester Offensivverteidiger des BVB") ist verflogen. Acht Tore und fünf Assists im Bewertungszeitraum beweisen, wie wertvoll er ist.

Amoroso

Der Koller-Teamgefährte pendelte mit seinen Leistungen zwischen Welt- und Kreisklasse, brachte es aber auf acht Tore.

Martin Max

Der knapp 34-Jährige erlebte nach der Winterpause (zwölf Tore) seinen dritten Frühling. Oder war es der Vierte?

Diego Klimowicz

War mit zehn Toren nach Max torgefährlichster Stürmer der Rückrunde.

Ebbe Sand

Der Schalker bewies nach der Winterpause ansteigende Form.

Giovane Elber

Nummer 1 der Winter-Rangliste leistete sich im Frühjahr zu viele Durchhänger.

Oliver Neuville

Fintenreichtum und Schnelligkeit machen ihn so wertvoll.

Ailton

Blühte als einzige Spitze richtig auf, zu wenig mannschaftsdienlich.

Bernado Romeo

Acht Tore auf Anhieb, alle Achtung.

Alex Alves

Der Totalausfall der Vorrunde zeigte endlich was er kann.

Marko Topic

Sieben Tore sicherten Ligaverbleib.

Michael Preetz

Fand im Frühjahr zu alter Gefährlichkeit zurück. Vratislav Lokvenc Wurde vom überragenden Klose in den Hintergrund gedrängt.

Dimitar Berbatov

Keine Stammkraft, aber sechs Tore.


Der Pechvogel

Jedes zweite Spiel ein Tor - hört sich eigentlich ganz gut an. Schade nur, dass Tomislav Maric gerade mal sechs benotete Spiele aufweisen kann, ergo drei Treffer. Und damit hat der verletzungsanfällige Wolfsburger weniger als die Hälfte der Pflichtspiele absolviert. Da half es wenig, dass er die Runde mit Saison-Doppelpack Nummer fünf beendete. Die meiste Zeit hatte er wegen Verletzungen gefehlt, verpasste deshalb auch die WM.

Der Spätstarter

Seine "Performance" in der Bundesliga, wie es so chic auf neudeutsch heißt, also frei übersetzt seine Leistungen, waren nicht gerade so, dass es positiver Erwähnung bedurft hätte. Der Bremer Marco Bode traf nach der Winterpause nur drei Mal und fehlte beim Saisonfinale wegen Verletzungen. Aber bei der Weltmeisterschaft stellte er unter Beweis, dass man mit knapp 33 Jahren noch nicht zum alten Eisen gehören muss.

Der Absteiger

So wirklich lauffreudig war er noch nie, der Claudio Pizarro, aber in der Vorrunde hatte der Angreifer sein Soll erfüllt. Davon konnte nach der Winterpause keine Rede mehr sein. Viele Wochen war der 23 Jahre alte Peruaner der Edeljoker des FC Bayern - ohne allerdings der Rolle gerecht zu werden. Pizarro stürzte schließlich innerhalb eines Jahres von der Weltklasse über die Internationale Klasse ins totale Niemandsland ab

Die Ge
strichenen

Bei der Weltmeisterschaft in Aktion, aber nicht in der kicker- Rangliste vertreten? Ja, auch das ist möglich. Allerdings muss man dazu eine schlechte Halbserie hinter sich bringen und die mauen Auftritte in Japan und Korea fortsetzen. Dass so etwas möglich ist, hat Carsten Jancker vom FC Bayern München bewiesen. Ähnlich von der Rolle war auch der Tunesier Adel Sellimi in Diensten des Bundesliga-Absteigers SC Freiburg.

Gastkommentar von Klaus Fischer

Im Wesentlichen bin ich mit der Einschätzung der kicker-Redakteure einverstanden. Lediglich innerhalb der Internationalen Klasse hätte ich anders gewichtet: Dort kommt mir Giovane Elber zu schlecht weg, ein kompletter Stürmer, der beim FC Bayern trotz der ihn nervenden Rotation neun Tore in der Rückrunde geschossen hat und auch in der Champions League seine Klasse belegte. Elber müsste an vierter Stelle stehen - vor Martin Max, dem zahlreiche Elfmetertore zu dieser Einstufung verhalfen, und vor Diego Klimowicz, der international bislang keine Rolle gespielt hat, auch nicht in seiner Heimat Argentinien.

Miroslav Klose steht zu Recht an erster Stelle, seine neun Rückrundentore und die fünf Treffer bei der WM sprechen für sich; jetzt muss er beweisen, dass er solche Leistungen wiederholen kann. Bei der WM hätte er sicher noch mehr Tore erzielt, wenn er länger mit Jancker den Sturm gebildet hätte; Jancker schaffte ihm die nötigen Räume, Neuville schaffte das nicht. Wobei der Leverkusener aber zuvor schon in der Champions League seine Internationale Klasse bewies.

Jan Koller ist nicht nur wegen seiner Tore, sondern mehr noch wegen seiner mannschaftsdienlichen Spielweise enorm wichtig für Borussia Dortmund. Seinem Vereinskollegen Ewerthon merkte man in der Rückrunde seine Jugend und damit die fehlende Kon- stanz an, weshalb er diesmal nur im Blickfeld steht.

Den Einstufungen im weiteren Kreis stimme ich zu, Bayerns Santa Cruz war zu oft verletzt, um bessere Leistungen zu bringen. Ein Wort zu Oliver Bierhoff im Blickfeld: Seine Zeit ist abgelaufen, er spielte zuletzt keine große Rolle mehr."

Klaus Fischer (52), 535 Bundesliga-Spiele für 1860 München, Schalke 04, den 1. FC Köln und den VfL Bochum, ist mit 268 Toren Zweiter der ewigen Torschützenliste.
 
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