Bonsai
Fly like an Igel!
"Seinen Verein kann man sich nicht aussuchen - der sucht dich aus"
Die Weisheit hat wohl jeder von uns, der sich in irgendeiner Form fuer Sport interessiert, schon mal gehoert. Mich wuerde mal interessieren wie Ihr an "Eure" Vereine gekommen seid.
Ich mache mal den Anfang mit den Teams meines Herzens.
St.Pauli
Anfang/Mitte der Neunziger machte ich Bekannschaft mit einem Hardcore St.Pauli Fan, mehr oder weniger ein Allesfahrer, der gelegentlich auch fuer den "Uebersteiger" geschrieben
hat. Da ich dummerweise ein leicht zu begeisternder Mensch bin, bin ich halt mal mitgegangen. Aus dem Mitgehen wurde immer haeufiger ein Mitfahren und so habe ich ueber ein paar
Jahre viele Stadien der Republik kennengelernt, den Osten erkundet, ne Menge toller und nicht so toller Geschichten erlebt und hatte mit der ganzen Posse, der auch ein gewisser
Herr Brux angehoerte, ne Menge Spass. Irgendwann allerdings fing mir an das ganze dogmatische Gehabe der achso alternativen und anderern Anhaengerschaft auf den Sack
zu gehen. Man darf dies nicht, man macht das nicht. Da darf man nicht klatschen und da nicht singen. Undsoweiterundsofort. Ja leck mich am Arsch! Ich bin hier um Fussball zu gucken und
Spass zu haben. Und nicht um mich von nem Pseudopunk belehren zu lassen, wie ich mich im Block zu verhalten habe. Dementsprechend erkaltete die "Liebe" zum Kiezklub ueber die
Zeit. Die Sympathien sind allerdings geblieben und ich freue mich sehr ueber die sportliche Entwicklung, die der Verein genommen hat. Und die Person, die mich damals zu Sankt Pauli
gebracht hat, ist bis heute einer meiner besten Freunde.
Kickers Offenbach
Ein wenig ernuechtert von den Erlebnissen am Millerntor, gehoerte mein Herz fuer einige Zeit keinem bestimmten Fussballverein. Ich freute mich ueber schoenen Fussball, konnte
mich am Gekicke von Bremen und Leverkusen ergoetzen. Das wars dann aber auch schon. Allerdings begann dann mein Studium in meiner Geburtsstadt und ein paar Kumpels, auch
allesamt latente Fussballfans, und ich beschlossen eines schoenen Tages mal auf den Berg zu gehen. Und was wir bzw. ich vorfanden war einfach grandios. Ein Verein, der in der
Oberliga ein tristes Dasein fristet. Ein vollkommen marodes Stadion. Und eine Anhaengerschaft, die sich trotz der katastrophalen Lage des Klubs, bedingungslos ins Zeug warf und
das Team frenetisch nach vorne peitschte. Das Publikum war ein absolutes Spiegelbild der Offenbacher Gesellschaft. Hessisch babbelnde, dauerkiffende Rastafaris standen neben dem
ziemlich verbrauchten 60 Jaehrigen, der sich fuer den OFC in seinen C&A Ausgehanzug geworfen hatte. Daneben die Althools. OFC in Frakturschrift auf den Hinterkopf taetowiert.
Es war einfach nur faszinierend. Und asozial. Und schoen. Es blieb natuerlich nicht bei einem einzigen Besuch. Man stieg auf. Man stieg ab. Und wieder auf. Und wieder ab. Man bangte
um die Exsistenz des Vereines, gruebelte am Anfang der Saison ob man sich das wirklich wieder antun will. Ob man wieder ne Dauerkarte kauft. Nur um am Ende sowieso wieder alle zwei
Wochen im Block 2 zu stehen. Bereut hat man es vielleicht manchmal doch, aber die mittlerweile tiefe "Liebe" zu den Kickers war einfach staerker. Ich habe so viele Leute in und um
den Verein herum kennengelernt, die Faschos aus dem Block gepfiffen, so unglaublich viele Dinge mit dem Klub erlebt, dass es schwer bzw. unmoeglich sein duerfte das jemals wieder
aus mir rauszubekommen. Alleine der Gedanke an einem Freitagabend durch den Leonhard-Eißnert-Park in Richtung Stadion zu gehen, das Flutlicht zu sehen, die Geraeuschkulisse der
Waldemar Klein Tribuene zu hoeren und gleich in der Senfkurve ne Bratwurst zu essen und ein Bier zu trinken, verursacht mir beim Schreiben Gaensehaut. In diesem Sinne: NUR DER OFC!
Cincinnati Reds
1990 spielten ein paar Freunde und ich im Park regelmaessig ein wenig Baseball. Oder zumindest das, was wir dafuer hielten. Natuerlich musste ich mir dabei irgendwann in einem
Maulwurfsloch die Aussenbaender tilten. Damals gabs sowas wie Aircast Schienen noch nicht, ergo wurde der Fuss eingegipst und ich war ausser Gefecht gesetzt. Es gab aber auch
noch diesen Fensehsender "Sportchannel" oder wie das Ding hiess. Der mit dem haesslichen lila-mint farbigen Logo. Und der uebertrug die MLB und natuerlich auch die World Series.
Und die habe ich mir angeschaut. Oakland vs. Cincinnati. Jeder spekulierte nur darauf wie hoch die A´s jedes Spiel gewinnen wuerden. Aber erstens kommt es anders und zweitens als
man denkt. Die Rotstruempfe um Barry Larkin und Chris "Elvis" Sabo zerlegten den haushohen Favoriten nach Strich und Faden. Sweep. Cincy 4 Oakland 0. Die Underdogs spielten sich die
Seele aus dem Leib. Mein Herz war gewonnen. Nicht nur fuer die Reds sondern auch fuer diesen tollen Sport. Zwei Jahre spaeter gruendeten die Kumpels aus dem Park und ich einen
Verein und begannen wirklich und in echt Baseball zu spielen. Und das gut 15 Jahre lang.
Green Bay Packers
Um ehrlich zu sein, weiss ich garnicht mehr so genau, wie ich zu nem Kaeskopp wurde. Ich habe zwar seit Mitte der 80er jeden Superbowl gesehen, fand Joe Montana und die Niners irgendwie
ganz sexy. Das war aber vermutlich eher das "Bayern Muenchen" Syndrom. Die waren halt erfolgreich, also mocht ich sie. Irgendwie. Aber der Funke sprang nie so wirklich ueber.
Ich vermute, dass mich die Defense der Packers rund um LeRoy Butler und Reggie White angemacht hat. Immerhin habe ich zu meiner aktiven Zeit auch CB bzw. FS gespielt. Aber so
richtig erklaeren kann ich mir die Herkunft meines Packer Fan Daseins nicht erklaeren. Was aber auch voellig egal und irrelevant ist. In Green Bay wird ehrlicher, attraktiver und seit
neuestem auch wieder sehr erfolgreicher Football gespielt. Und das ist gut so!
Boston Bruins
Ganz einfach und zum Blaster passend: Videospiele! Als das erste NHL Spiel fuer den PC rauskam, herrschte bei mir totaler Zocknotstand. Es gab irgendwie nix zu spielen. Und da ich Sport
Spiele immer mochte und NHL damals exorbitant gute Wertungen bekommen hatte dachte ich mir: "Och da kannste nix falsch machen". Ein Problem ergab sich allerdings. Welches Team
nehme ich? Von den Bruins hatte ich schonmal gehoert. Das Team war im Overall Rating ganz akzeptabel und Hey! deren Logo ist ein "B". Ein "B" wie Bonsai. Die nehm ich! Und so
ergab das eine das andere. Das Spiel machte so richtig Spass und ich begann mich auch fuer echtes Eishockey zu interessieren. Und natuerlich fuer die echten Bruins. Die Naechte
wurden zu Tagen gemacht nur um die Baeren aus Boston zu sehen. Es wurde mitgefiebert und fast Traenen vergossen, wenn die Jungs um Ray Bourque, Adam Oates und Joe Juneau
mal wieder den Einzug in den Stanley Cup vergeigten. Als Bourque dann 2001 mit den Avalanche dann Lord Stanleys Cup in den Haenden hielt, hab ich wirklich geheult. Obwohl es
nicht die Bruins waren. Achja. Der Kumpel, gegen den ich damals NHL spielte, waehlte als seine Mannschaft die Red Wings. Und wurde zum Harcore Red Wings Fan. Und die kann ich
bis heute nicht ausstehen.
Zum Glueck kann ich mit Basketball nix anfangen. Sonst muesste ich noch mehr schreiben ...
Die Weisheit hat wohl jeder von uns, der sich in irgendeiner Form fuer Sport interessiert, schon mal gehoert. Mich wuerde mal interessieren wie Ihr an "Eure" Vereine gekommen seid.
Ich mache mal den Anfang mit den Teams meines Herzens.
St.Pauli
Anfang/Mitte der Neunziger machte ich Bekannschaft mit einem Hardcore St.Pauli Fan, mehr oder weniger ein Allesfahrer, der gelegentlich auch fuer den "Uebersteiger" geschrieben
hat. Da ich dummerweise ein leicht zu begeisternder Mensch bin, bin ich halt mal mitgegangen. Aus dem Mitgehen wurde immer haeufiger ein Mitfahren und so habe ich ueber ein paar
Jahre viele Stadien der Republik kennengelernt, den Osten erkundet, ne Menge toller und nicht so toller Geschichten erlebt und hatte mit der ganzen Posse, der auch ein gewisser
Herr Brux angehoerte, ne Menge Spass. Irgendwann allerdings fing mir an das ganze dogmatische Gehabe der achso alternativen und anderern Anhaengerschaft auf den Sack
zu gehen. Man darf dies nicht, man macht das nicht. Da darf man nicht klatschen und da nicht singen. Undsoweiterundsofort. Ja leck mich am Arsch! Ich bin hier um Fussball zu gucken und
Spass zu haben. Und nicht um mich von nem Pseudopunk belehren zu lassen, wie ich mich im Block zu verhalten habe. Dementsprechend erkaltete die "Liebe" zum Kiezklub ueber die
Zeit. Die Sympathien sind allerdings geblieben und ich freue mich sehr ueber die sportliche Entwicklung, die der Verein genommen hat. Und die Person, die mich damals zu Sankt Pauli
gebracht hat, ist bis heute einer meiner besten Freunde.
Kickers Offenbach
Ein wenig ernuechtert von den Erlebnissen am Millerntor, gehoerte mein Herz fuer einige Zeit keinem bestimmten Fussballverein. Ich freute mich ueber schoenen Fussball, konnte
mich am Gekicke von Bremen und Leverkusen ergoetzen. Das wars dann aber auch schon. Allerdings begann dann mein Studium in meiner Geburtsstadt und ein paar Kumpels, auch
allesamt latente Fussballfans, und ich beschlossen eines schoenen Tages mal auf den Berg zu gehen. Und was wir bzw. ich vorfanden war einfach grandios. Ein Verein, der in der
Oberliga ein tristes Dasein fristet. Ein vollkommen marodes Stadion. Und eine Anhaengerschaft, die sich trotz der katastrophalen Lage des Klubs, bedingungslos ins Zeug warf und
das Team frenetisch nach vorne peitschte. Das Publikum war ein absolutes Spiegelbild der Offenbacher Gesellschaft. Hessisch babbelnde, dauerkiffende Rastafaris standen neben dem
ziemlich verbrauchten 60 Jaehrigen, der sich fuer den OFC in seinen C&A Ausgehanzug geworfen hatte. Daneben die Althools. OFC in Frakturschrift auf den Hinterkopf taetowiert.
Es war einfach nur faszinierend. Und asozial. Und schoen. Es blieb natuerlich nicht bei einem einzigen Besuch. Man stieg auf. Man stieg ab. Und wieder auf. Und wieder ab. Man bangte
um die Exsistenz des Vereines, gruebelte am Anfang der Saison ob man sich das wirklich wieder antun will. Ob man wieder ne Dauerkarte kauft. Nur um am Ende sowieso wieder alle zwei
Wochen im Block 2 zu stehen. Bereut hat man es vielleicht manchmal doch, aber die mittlerweile tiefe "Liebe" zu den Kickers war einfach staerker. Ich habe so viele Leute in und um
den Verein herum kennengelernt, die Faschos aus dem Block gepfiffen, so unglaublich viele Dinge mit dem Klub erlebt, dass es schwer bzw. unmoeglich sein duerfte das jemals wieder
aus mir rauszubekommen. Alleine der Gedanke an einem Freitagabend durch den Leonhard-Eißnert-Park in Richtung Stadion zu gehen, das Flutlicht zu sehen, die Geraeuschkulisse der
Waldemar Klein Tribuene zu hoeren und gleich in der Senfkurve ne Bratwurst zu essen und ein Bier zu trinken, verursacht mir beim Schreiben Gaensehaut. In diesem Sinne: NUR DER OFC!
Cincinnati Reds
1990 spielten ein paar Freunde und ich im Park regelmaessig ein wenig Baseball. Oder zumindest das, was wir dafuer hielten. Natuerlich musste ich mir dabei irgendwann in einem
Maulwurfsloch die Aussenbaender tilten. Damals gabs sowas wie Aircast Schienen noch nicht, ergo wurde der Fuss eingegipst und ich war ausser Gefecht gesetzt. Es gab aber auch
noch diesen Fensehsender "Sportchannel" oder wie das Ding hiess. Der mit dem haesslichen lila-mint farbigen Logo. Und der uebertrug die MLB und natuerlich auch die World Series.
Und die habe ich mir angeschaut. Oakland vs. Cincinnati. Jeder spekulierte nur darauf wie hoch die A´s jedes Spiel gewinnen wuerden. Aber erstens kommt es anders und zweitens als
man denkt. Die Rotstruempfe um Barry Larkin und Chris "Elvis" Sabo zerlegten den haushohen Favoriten nach Strich und Faden. Sweep. Cincy 4 Oakland 0. Die Underdogs spielten sich die
Seele aus dem Leib. Mein Herz war gewonnen. Nicht nur fuer die Reds sondern auch fuer diesen tollen Sport. Zwei Jahre spaeter gruendeten die Kumpels aus dem Park und ich einen
Verein und begannen wirklich und in echt Baseball zu spielen. Und das gut 15 Jahre lang.
Green Bay Packers
Um ehrlich zu sein, weiss ich garnicht mehr so genau, wie ich zu nem Kaeskopp wurde. Ich habe zwar seit Mitte der 80er jeden Superbowl gesehen, fand Joe Montana und die Niners irgendwie
ganz sexy. Das war aber vermutlich eher das "Bayern Muenchen" Syndrom. Die waren halt erfolgreich, also mocht ich sie. Irgendwie. Aber der Funke sprang nie so wirklich ueber.
Ich vermute, dass mich die Defense der Packers rund um LeRoy Butler und Reggie White angemacht hat. Immerhin habe ich zu meiner aktiven Zeit auch CB bzw. FS gespielt. Aber so
richtig erklaeren kann ich mir die Herkunft meines Packer Fan Daseins nicht erklaeren. Was aber auch voellig egal und irrelevant ist. In Green Bay wird ehrlicher, attraktiver und seit
neuestem auch wieder sehr erfolgreicher Football gespielt. Und das ist gut so!
Boston Bruins
Ganz einfach und zum Blaster passend: Videospiele! Als das erste NHL Spiel fuer den PC rauskam, herrschte bei mir totaler Zocknotstand. Es gab irgendwie nix zu spielen. Und da ich Sport
Spiele immer mochte und NHL damals exorbitant gute Wertungen bekommen hatte dachte ich mir: "Och da kannste nix falsch machen". Ein Problem ergab sich allerdings. Welches Team
nehme ich? Von den Bruins hatte ich schonmal gehoert. Das Team war im Overall Rating ganz akzeptabel und Hey! deren Logo ist ein "B". Ein "B" wie Bonsai. Die nehm ich! Und so
ergab das eine das andere. Das Spiel machte so richtig Spass und ich begann mich auch fuer echtes Eishockey zu interessieren. Und natuerlich fuer die echten Bruins. Die Naechte
wurden zu Tagen gemacht nur um die Baeren aus Boston zu sehen. Es wurde mitgefiebert und fast Traenen vergossen, wenn die Jungs um Ray Bourque, Adam Oates und Joe Juneau
mal wieder den Einzug in den Stanley Cup vergeigten. Als Bourque dann 2001 mit den Avalanche dann Lord Stanleys Cup in den Haenden hielt, hab ich wirklich geheult. Obwohl es
nicht die Bruins waren. Achja. Der Kumpel, gegen den ich damals NHL spielte, waehlte als seine Mannschaft die Red Wings. Und wurde zum Harcore Red Wings Fan. Und die kann ich
bis heute nicht ausstehen.
Zum Glueck kann ich mit Basketball nix anfangen. Sonst muesste ich noch mehr schreiben ...