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Eurovision Song Contest 2007

immerhin sind wir west-/mitteleuropäer ja auch diejenigen, die die ganze kohle für solche veranstaltungen berappen.:dozey:

...immerhin kommt soweit ich gehört hab so ziemlich das gesamte technische Equipment aus Deutschland - besser als nur zu blechen für den Unsinn :zahn:
 
Deutschland hadert mit dem Song Contest

Die Länder Osteuropas haben den Eurovision Song Contest in diesem Jahr so machtvoll dominiert wie nie zuvor: Auf den ersten 16 Plätzen liegen - mit Ausnahme der Türkei und Griechenlands - nur Beiträge aus dem ehemaligen Ostblock.

Die Länder Nord- und Westeuropas müssen sich mit den hinteren Plätzen 17 bis 24 begnügen. Die Nachbarschaftshilfe der Osteuropäer sorgte nun im Westen für Unmut. Vor allem in Deutschland kocht die Volksseele.

"Da muss sich etwas ändern, ich weiß nur noch nicht, was", kommentierte die deutsche Stimme des Grand Prix, Peter Urban, die einseitige Punktevergabe. 19 der 21 abstimmenden Länder Osteuropas gaben einem ehemaligen sozialistischen Bruder die Höchstwertung.

Der serbische Siegertitel "Molitva" (Gebet) von Marija Serifovic erhielt von allen ehemaligen jugoslawischen Republiken - Bosnien-Herzegowina, Kroatien, Montenegro, Slowenien und Mazedonien - zwölf Punkte; allerdings stimmten auch viele westliche Länder wie Österreich für die Ballade.

"Warum machen wir da überhaupt noch mit?" fragte die deutsche "Bild am Sonntag". "Peinliche Punkteschieberei - und wir bezahlen", schimpfte das Blatt und zitierte als Kronzeugen Grand-Prix-Vorentscheidungskandidat Heinz Rudolf Kunze: "Da gibt es Seilschaften."

Die ehemalige Song-Contest-Gewinnerin Nicole fordert gar, dass Deutschland nicht mehr teilnehmen sollte. Auch in österreichischen Medien wurden ähnliche Stimmen laut.

Nur: Das Ergebnis der Abstimmung wäre auch ohne Stimmrecht für den ehemaligen Ostblock kaum anders gewesen: Serbien hätte ebenfalls gewonnen. Hinter der Ukraine auf Platz zwei hätten lediglich die Türkei und Russland die Plätze drei und vier getauscht. Der Deutsche Roger Cicero wäre ohne den Einfluss der Ostländer von Platz 19 auf 14 vorgerückt.

Die schwedische Band The Ark verkraftete ihr schlechtes Abschneiden ebenfalls nicht gerade sportlich. Die Glam-Rocker, die ansonsten eine augenzwinkernde Glitzershow abziehen, verstanden angesichts ihrer enttäuschenden Platzierung auf Rang 18 plötzlich keinen Spaß mehr.

"Wir sind die beste Band der Welt, unabhängig von irgendeinem beschissenen Wettbewerb", schimpfte Leadsänger Ola Salo in der Online-Ausgabe der schwedischen Zeitung "Aftonbladet". "Der Eurovision Song Contest war noch nicht bereit für eine Band wie The Ark." Die Gruppe hatte als Mitfavorit gegolten.

Doch dass die Punktevergabe ein reiner Freundschaftsdienst ist oder dahinter gar politische Motive stecken, ist schlicht Unsinn, wie der deutsche Experte Irving Wolther betont, der in seiner Doktorarbeit die kulturelle Bedeutung des Grand Prix untersucht hat. "Da geht es um kulturelle Zugehörigkeit und gemeinsamen Musikgeschmack."

Viele osteuropäische Interpreten seien auch in den Nachbarländern sehr bekannt und hätten dort sehr viele Fans. Den Menschen auf dem Balkan sei eben Musik aus anderen Balkanländern näher als Klänge aus Deutschland. Cicero hat ja auch die meisten Punkte von den deutschsprachigen Nachbarn Österreich und Schweiz bekommen.

Zudem repräsentiert die Stimmvergabe unter den Ostländern nicht nur einen gemeinsamen Musikgeschmack, sondern auch kollektive Identität und den Wunsch nach nationaler Anerkennung in einer Zeit, in der diese Länder in der großen EU unterzugehen drohen.

Und neu ist das Phänomen schon gar nicht: Vor einigen Jahren sorgten vor allem die erfolgreichen skandinavischen Länder für Unmut, indem sie einander die Höchstbewertungen gaben.

Auch räumen selbst kritische Stimmen ein, dass das schlechte Abschneiden des Westens zum Teil hausgemacht war. Englands Flugbegleiter-Truppe Scooch wurde etwa wegen ihrer Anbiederung an die homosexuelle Klientel schon zuvor als Nullnummer verpönt.

Auch die britischen Medien gingen mit der Gruppe hart ins Gericht. Auch andere Länder sahen mit 0815-Songs und belangslosen Eurodance-Nummern hoffnungslos altbacken aus.

Der grassierende Unmut macht auch dem Veranstalter, der European Broadcasting Union (EBU), Sorgen. Sie bündelt die Interessen von TV-Anstalten aus 54 Ländern und hat Angst, dass die westeuropäischen Länder - die größten Geldgeber der EBU - vom Eurovisions-Zug abspringen könnten.

Ein neuer Modus muss her: In Zukunft soll es zwei Halbfinali geben, dabei wird eine Trennung in Ost und West angedacht.

Ob im Finale weiterhin alle Länder abstimmen dürfen oder nur die qualifizierten Nationen, ist noch offen. Dieses Jahr hatten 42 Länder am gesamten Contest teilgenommen - ein Rekord. Nachhaltig könne man die Abstimmung aber wohl nur beeinflussen, wenn das Tele-Voting eingeschränkt würde, zum Beispiel durch eine Jury, die mitstimmt.

Dass der Song Contest alles andere als belanglos ist, kann aber vielleicht gerade der Siegertitel beweisen. Dass Marija Serifovic den Gewinn dem "neuen Serbien" widmet, sieht etwa der britische "Independent" als politisch hoch brisant.

Sie habe "klar gezeigt, dass sie sich von dem Repertoire an traditionellen Sängerinnen in Serbien, die traditionell meist die nationale Rechte unterstützen, abhebt", so die Zeitung.

Der Song richte sich "gegen alle konservativen Kräfte, die für die Isolation des Landes verantwortlich sind". Das "neue Serbien" habe "eine Stimme gefunden, und sie wird nicht so schnell verstummen".
 
Ja, vor allem ihre Konzerte in Albanien, Serbien, Bosnien-Herzegowina, Mazedonien, Weißrussland, Moldau, Malta, Armenien, Georgien, der Türkei usw. wurden ja von allen Medien ausführlich berichtet ;)
Sorry, aber Rammstein ist für viele diesseits des eisernen Vorhangs gerade noch an der Grenze des Erträglichen, den (älteren!) osteurop. Zuschauern wird das nicht vom Hocker reißen.

Übrigens: Wenn kein osteurop. Land gewinnen kann, wieso haben dann Griechenland (nicht gerade Ostblock) und Finnland seit der Ostöffnung gewonnen?
Witzigerweise sind Rammstein gerade in Osteuropa sehr beliebt, weil sie ein kontroverses Image haben und man sie nicht so leicht einordnen kann.
Mag sein, dass sie für dich unerträglich sind (letztendlich sprichst du doch nur für dich), aber sie verkaufen nicht ein paar Tausend sondern ein paar Millionen Tonträger weltweit (+ die zahlreichen Bootlegs in Osteuropa) und das überwiegend in ganz Europa (Amerika ist für sie z.B. nur ein Nischenmarkt, auch wenn sie selbst dort sehr bekannt sind).

Zum Gepienze um die osteuropäische Punktevergabe: Kommt doch hauptsächlich aus Deutschland, weil man schon seit über 20 Jahren nichts mehr reissen kann.
 
Ja, aber gehören osteuropäische Rammstein-Fans zur Song Contest-schauenden Klientel?
 
Ja, aber gehören osteuropäische Rammstein-Fans zur Song Contest-schauenden Klientel?

Nein, aber ich gehör auch nicht zum Song Contest Klientel und habs mir letztes Jahr trotzdem angeschaut - nur wegen Lordi :D
Hab sogar mehrmals meine Stimme abgegeben :ja:
 
Wahrscheinlich schon, sonst hätten Lordi auch keine Chance gehabt.

Wieso dann das ganze Geschrei, dass nur noch Osteuropäer eine Chance haben? Der Contest wurde in den letzten Jahren um etliche Länder erweitert und nur weil in den letzten 4 Jahren 2 der neuen Länder gewonnen haben, ist es für alle anderen nicht mehr möglich?
 
Warum wird jetzt eigentlich so ein großes Tam-Tam gemacht wegen der Abstimmung? Die Skandinavier schieben sich seit Jahren die Punkte gegenseitig zu und auch die Österreicher/Deutschen/Schweizer haben dies gemacht, ebenso wie einige Balkanländer.

Da hats nie einen derart großen Wirbel gegeben. :confused:
 
Ist halt demütigend, wenn ein Land gewinnt, das wir vor wenigen Jahren plattgebombt haben. Frustrierend, wenn man merkt, dass man seinen Job nicht zu 100% gemacht hat und tatsächlich noch ne dicke Lesbe übriggeblieben ist. :zahn:
 
Zuletzt bearbeitet:
Nun Gut ich habe das Specktackel nicht gesehen ich habe Worms bei meinem Kumpel gespielt.

War es gerecht das Serbien gewonnen hat.

Den deutschen Beitrag b.z.w. den Sänger habe ich auch erst am gleichen Abend gesehen.

Im vergleich zum Vorjahr war der Beitrag wenig in der Presse.
 
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