Dramatik pur bei Wolfs Wiedersehen
Dramatik pur beim Wiedersehen von Wolfgang Wolf mit seinem Ex-Klub VfL Wolfsburg am kommenden Samstag. Wenn der 1. FC Kaiserslautern erstklassig bleiben will, geht das nur noch auf Kosten des Werksklubs, der fünf Jahre vom heutigen Pfälzer Trainer betreut wurde. Ein teuflisches Finale.
Mit Happy-End? "Die Chancen stehen 50:50". Wolf glaubt fest an seine Teufelskerle und die Rettung in letzter Sekunde. Was ihm Mut macht für den krönenden Abschluss im Abstiegskampf: "Diese Aufholjagd und dieses Endspiel hatte uns doch niemand zugetraut." Stimmt.
Von einem Endspiel am letzten Spieltag sprach der Heimkehrer vom ersten Tag an, seit er das Himmelfahrtskommando am 14. Spieltag auf dem Betzenberg übernahm. Was der 48-Jährige im November nicht einmal im Entferntesten erahnte, ist der Gegner, mit dem es Lautern nun am Schlussspieltag zu tun bekommt: "Wolfsburg hatte ich nie auf der Rechnung".
Vor der Rückkehr nach Wolfsburg ist ihm dennoch nicht bange. "Ich habe dem Verein viel zu verdanken. Umgekehrt auch der Klub mir. Ich werde viele Freunde wiedertreffen. Aber auf das alles kann ich keine Rücksicht nehmen." Wolf will das Unmögliche möglich machen, mit dem 1. FCK in letzter Sekunde den Absturz in die Zweitklassigkeit abwenden. Und verspricht: "Die Kraft wird reichen. Wir werden topfit und optimal vorbereitet sein!"
Die Kampfansage steht. Unabhängig von Wolfs kleiner Einschränkung: "Wolfsburg ist im Vorteil. Die brauchen nur ein Unentschieden." Der größere Druck liegt zweifellos auf Lauterns Rasselbande, für die es heißt: Siegen oder absteigen. Nervenflattern? Ganz im Gegenteil. In Frankfurt kam Lautern nach dem 1:2 noch einmal zurück, schaffte ein 2:2. Samstag nun bot der 1. FCK sogar dem Meister Paroli (1:1). Zwei Unentschieden als Beleg dafür, dass die Mannschaft wieder Berge versetzen kann. Unter Wolf wächst etwas zusammen. Auf dem Platz steht wieder eine Einheit, die mit Herz und Leidenschaft um ihre Chance kämpft. Und sei die auch noch so aussichtslos.
Jetzt ist die Rettung greifbar. Ein Sieg fehlt noch. "Wir leben seit Wochen mit dem Druck und kommen ganz gut damit zurecht. Ich bin überzeugt, wir gewinnen." Kapitän Marco Engelhardt spricht aus, was alle in seiner Mannschaft denken.
19 Spieler nimmt Wolf am Mittwoch mit ins Trainingslager nach Marburg. Dort wollen sich Trainer und Team einschwören auf Wolfsburg. Damit diesmal das gelingt, was 1996 unter gleichen Voraussetzungen beim Finale in Leverkusen (1:1) verpasst wurde: Ein Sieg, der Platz 15 und den Klassenerhalt bedeutet!
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