Real zum dritten Mal Weltpokal-Sieger
Real Madrid hat den Weltpokal 2002 gewonnen. Der Champions-League-Sieger aus Spanien besiegte am Dienstagmittag (MEZ) den Südamerika-Vertreter Olimpia Asunción mit 2:0 (1:0) im Finale in Yokohama (Japan). Ronaldo und Guti trafen für die Del-Bosque-Elf.
Jubel beim 1:0: Figo gratuliert Torschütze Ronaldo.
Vor rund 66.000 Zuschauern im japanischen WM-Endspielort war Weltmeister Ronaldo gefeierter Held. Seine Rückkehr ins International Stadium, wo er beim 2:0 gegen Deutschland vor fünf Monaten beide Treffer erzielte, wurde zum Triumphzug. Bereits nach einer knappen Viertelstunde stellte "das Phänomen" nach Kombination der Superstars Figo, Zidane und Raúl die Weichen auf Sieg.
Der Copa-Libertadores-Gewinner aus Paraguay hielt dennoch überraschend gut gegen das Starensemble mit. Wenige Sekunden nach dem 0:1 scheiterte Rodrigo Lopez am Pfosten (14.), vier Minuten vor der Pause hielt Real-Schlussmann Iker Casillas gegen Nationalspieler Rafael Benitez bravourös.
Auch nach dem Seitenwechsel war das Spiel hart umkämpft. Erst als Figo Angreifer Guti sechs Minuten vor dem Ende so geschickt in Szene setzte, dass der Blondschopf einköpfen konnte, war das Endspiel zu Gunsten der Iberer entschieden.
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Für die "Königlichen" endet das Jahr des 100-jährigen Vereinsjubiläums damit mit einem weiteren großen Erfolg, nachdem im Champions-League-Finale in Glasgow durch ein 2:1 gegen Bayer Leverkusen bereits ein wichtiger Titel eingeheimst werden konnte. Nach 1960 und 1998 gewann Madrid den Weltpokal zum dritten Mal und zog in der Siegerliste damit mit dem AC Mailand und den beiden uruguayischen Vereinen Penarol und Nacional Montevideo gleich.
Im vergangenen Jahr hatte der FC Bayern München im Finale die Boca Juniors aus Buenos Aires mit 1:0 durch Golden Goal in der Verlängerung besiegt (Torschütze: Kuffour). In den letzten Jahren dominierten die europäischen Finalteilnehmer das Geschehen: Von den letzten acht Endspielen gingen sieben nach Europa, lediglich unterbrochen durch die Boca Juniors im Jahr 2000.
Während Real Madrid auf internationaler Ebene also weiter für positive Schlagzeilen sorgen kann, bleibt die Millionen-Truppe im eigenen Land weit hinter den Erwartungen zurück. In der vergangenen Saison ging der Titel an den FC Valencia, und auch in der laufenden Runde stehen die "Königlichen" zurzeit auf einem enttäuschenden siebten Rang mit acht Zählern Rückstand auf Spitzenreiter Real Sociedad San Sebastian. In der Kritik stand vor allem auch Neuerwerb Ronaldo, der im Sommer für 45 Millionen Euro von Inter Mailand gekommen war. Nach mäßigen Leistungen dürfte das wichtige Tor im Weltpokal-Finale die Kritiker wieder etwas gnädiger stimmen.
Ronaldo selbst erhält für den Titelgewinn eine Siegprämie in Höhe von 48.000 Euro, ebenso wie seine Teamkameraden. Ein vergleichsweise kleiner Betrag, zieht man die Prämie von 510.861 Euro in Betracht, die Zidane & Co. bei einem möglichen Champions-League-Sieg eins
treichen.