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TheAL
Guest
Aus der Aktion "Rettet die Sega-Zone Reviews"
Review: The Nomad Soul
von Markus Girg
Stellt Euch mal folgendes vor: Ihr kauft nichtsahnend ein neues Spiel für unsere Lieblingskonsole, setzt Euch abends bequem in die Couch vor den Fernseher - Chips und Cola griffbereit - um ein bisschen The Nomad Soul zu zocken. Auf einmal erreicht Euch ein Hilferuf... aus dem Fernseher!?!?!
Blade Runner returns
Vor Euch steht ein verzweifelter Kerl in Uniform und bittet Euch, ihm und seiner Welt zu helfen. Dazu müsstet Ihr allerdings Eure Körper tauschen, damit Ihr in die Stadt Omikron eintauchen könnt. "Nein" sagen geht ja sowieso nicht, das hättet Ihr Euch vorher überlegen sollen! Und so werdet Ihr nach einem mentalen Seelentausch durch einen wilden Strudel in die Konsole gesaugt. Verdutzt liegt Ihr nun auf dem kalten Boden einer Lagerhalle, als Euch plötzlich ein seltsames, hässliches Wesen angreift und mit einem Schlag auch schon k.o. schlägt, scheint ja ein toller Körper zu sein! Das Monster hebt Euch in die Luft und... doch plötzlich kommt hinter ein paar Kisten ein großer Polizeiroboter hervor, Eure Rettung. Jetzt steht Ihr da, ahnungslos was überhaupt los ist und gefangen im Körper des jungen Polizisten Kay'l. Mehr wisst Ihr nicht. Von nun an wird Euch die Kontrolle über Kay'l überlassen und Ihr wandert durch einen langen Gang nach draußen. Was Euch erwartet? Eine riesige Stadt unter einer Kuppel. Große Klimamaschinen halten die schmutzige Stadt am Leben, Hochhäuser erstrecken sich bis weit in den Himmel, futuristische Autos kurven um die Ecken und auch einige Flugmaschinen mit grellen Scheinwerfern schweben durch die Luft. Herzlich willkommen in Omikron!
Rätsel über Rätsel und ein ungeklärter Fall
Jetzt geht's erst richtig los. Nur, wie könnt Ihr Kay'l und der Welt helfen, wenn Ihr nicht die geringste Ahnung habt, was überhaupt abgeht? Am besten lässt sich das mit Blade Runner erklären.
Wie im großartigen Kultfilm mit Harrison Ford (oder habt Ihr sogar das PC-Spiel gespielt? The Nomad Soul spielt sich fast genau so!) gilt es jetzt, Leute zu befragen, als Cop zu ermitteln, Rätsel zu lösen und Euch gegen allerlei Bösewichte im Kampf zu behaupten. The Nomad Soul ist also eine Art virtuelles Detektiv-Adventure mit Actioneinlagen.
Wirklich fantastisch ist die Spielwelt und die Story gelungen. Selten sieht man in einem Videospiel seine Umgebung als so real an wie hier. Eine gigantische Welt voll mit Menschen auf der Straße, in Supermärkten, in Bars oder den überall auffindbaren Strip-Lokalen (es gibt sogar einen Sex-Shop!), die ihrem Leben nachgehen. Die meisten sehen zwar etwas abgefahren aus, aber wer weiß schon, was in einer anderen Dimension hipp ist?
Wie schon gesagt, die Story ist sehr überzeugend und spannend. Kaum glaubt man, endlich etwas mehr zu wissen, schon geschieht etwas völlig Unerwartetes, dass die vorherigen Geschehnisse wieder in einem ganz anderen Licht da stehen lässt. Und nie wisst Ihr wirklich alles über Kay'l und müsst Euch aus so manchen verzwickten Situation rausreden,
wie z.B. als Euch Eure Vorgesetzte fragt, wo Ihr die ganze Zeit gesteckt habt (Teil des ungeklärten Falls, in dem Ihr dann heimlich und unbefugt ermittelt). Später oder bei Eurem Ableben könnt/ müsst Ihr sogar Euren Körper verlassen und Euch einen anderen aussuchen. Dadurch ergeben sich völlig neue Lösungswege und Perspektiven. Das Spielgefühl dabei ist sehr gut gelungen und Ihr habt immer im Kopf, dass Ihr nur der Spieler seid und hier eigentlich gar nicht hingehört. Manche Charaktere im Spiel wissen sogar über Euch bescheid und wissen auch, dass Ihr der "Spieler" vor der Konsole seid. Das ist in dieser Art ein völlig neues Spielgefühl. Und es macht Spaß!
Hochs und Tiefs
Was natürlich auch zu der realistischen Welt beiträgt, ist die relativ gut gelungene technische Umsetzung der Spielwelt.
Die Grafik ist zwar nicht bahnbrechend, aber vermag die Stadt glaubhaft rüberzubringen.
Die City ist stets in ein Schwarz-Braun-Grün-Rot-Flair getaucht und graue Dampfwolken strömen aus den Lüftungsschächten. Die Figuren wirken zwar etwas hölzern (v.a. die Hände!), aber die Gesichter sind erste Klasse aminiert und die Figuren bewegen sogar die Augen und den Mund, wenn sie mit Euch sprechen. Auch die teils dramatischen und weichen Kamerafahrten stellen Emotionen wie Angst und Ahnungslosigkeit prima dar.
Unterstützt wird die gute Grafik von sehr gut gelungen Soundeffekten, professionellen Sprechern (wie die von Pamela Anderson) und super Musik. Teils dramatisch - teils ruhig. Alle Musikstücke auf der GD sind übrigens von David Bowie persönlich geschrieben und aufgenommen worden und finden sich auch z.T. wieder auf dessem aktuellen Album. Der Sänger taucht sogar persönlich im Spiel auf. Ein mal als Charakter und das andere mal als Sänger bei einem Konzert in einem Strip-Lokal (Tipp: wartet mal eine Weile im Hauptmenü bevor Ihr "Start" drückt...).
Die Steuerung ist nicht gerade das Gelbe vom Ei, aber akzeptabel. Im normalen Spiel, wenn Ihr durch die Stadt lauft, müsst Ihr leider auf den Analog-Stick verzichten und aufs Digital-Kreuz zurückgreifen. Ihr könnt Aktionen ausführen, rennen, in die Ego-Perspektive schalten, springen oder Euren "Sneak" aktivieren. In diesem werden Gegenstände gespeichert, Hinweise aufgehoben, Ihr könnt einen "Slider" (Art Taxi ohne Fahrer) rufen oder Euren Zustand und Daten abfragen. Durch Kämpfe können sich übrigens Eure Fähigkeiten verbessern! Apropos Kämpfe: Hier zeigt sich auch leider schon die dunkle Seite der Steuerung. Es gibt zwei Möglichkeiten zu kämpfen. Sobald eine Kampfszene eintritt, schaltet das Spiel sowohl die Steuerung als auch die Perspektive um. Die eine Art spielt sich wie ein Ego-Shooter, jedoch ist die Steuerung hier gründlich in die Hose gegangen, weil das Zielen zu schwerfällt und Ihr Euch auch sonst umständlich und träge bewegt.
Die andere Art im Kampf bestreitet Ihr Beat'em Up-like. Durch verschiedene Buttonkombinationen lassen sich Ausweichmanöver, Tritte, Schläge, Würfe und sogar einige Special-Moves ausführen. Aber auch hier spielt sich alles etwas lasch und träge. Wahrscheinlich werdet Ihr, wie ich, zum Großteil nur auf den Knöpfen rumhämmern. Schade, schad
e! Wäre das noch überarbeitet worden, hätte das Spiel in unserer Endwertung 9/10 bekommen.
Fazit:
Ihr habt mal wieder Lust auf ein tolles, spannendes Abenteuer ohne allzu viel Action? Worauf wartet Ihr? The Nomad Soul sollte wahrscheinlich genau das sein, was Ihr sucht! Klar, die Welt ist etwas abgefahren, aber entgegen meiner anfänglichen Skepsis kommt dabei ein wunderbares Spielgefühl auf und Ihr wollt stets mehr von der Story wissen. Manchmal müsst Ihr auch ganz schön Euren Grips anstrengen und auch mit Hängern rechnen. Trotzdem sind die Rätsel nie unfair oder unlogisch und früher oder später kommt man immer auf die Lösung. Und wenn nicht, dürft Ihr zu jeder Zeit für magische Ringe (mit denen Ihr Euren Spielstand sichern könnt) Lösungen kaufen. Super Idee! Wie auch immer, mir hat The Nomad Soul verdammt viel Spaß gemacht und ich bin mir sicher, dass es Euch nicht viel anders gehen wird.
+ beklemmende Atmosphäre
+ packende Geschichte
+ ungebrochene Motivation
- durchwachsene Grafik
- niedrige Framerate
- Kampfsteuerung

Review: The Nomad Soul
von Markus Girg
Stellt Euch mal folgendes vor: Ihr kauft nichtsahnend ein neues Spiel für unsere Lieblingskonsole, setzt Euch abends bequem in die Couch vor den Fernseher - Chips und Cola griffbereit - um ein bisschen The Nomad Soul zu zocken. Auf einmal erreicht Euch ein Hilferuf... aus dem Fernseher!?!?!
Blade Runner returns
Vor Euch steht ein verzweifelter Kerl in Uniform und bittet Euch, ihm und seiner Welt zu helfen. Dazu müsstet Ihr allerdings Eure Körper tauschen, damit Ihr in die Stadt Omikron eintauchen könnt. "Nein" sagen geht ja sowieso nicht, das hättet Ihr Euch vorher überlegen sollen! Und so werdet Ihr nach einem mentalen Seelentausch durch einen wilden Strudel in die Konsole gesaugt. Verdutzt liegt Ihr nun auf dem kalten Boden einer Lagerhalle, als Euch plötzlich ein seltsames, hässliches Wesen angreift und mit einem Schlag auch schon k.o. schlägt, scheint ja ein toller Körper zu sein! Das Monster hebt Euch in die Luft und... doch plötzlich kommt hinter ein paar Kisten ein großer Polizeiroboter hervor, Eure Rettung. Jetzt steht Ihr da, ahnungslos was überhaupt los ist und gefangen im Körper des jungen Polizisten Kay'l. Mehr wisst Ihr nicht. Von nun an wird Euch die Kontrolle über Kay'l überlassen und Ihr wandert durch einen langen Gang nach draußen. Was Euch erwartet? Eine riesige Stadt unter einer Kuppel. Große Klimamaschinen halten die schmutzige Stadt am Leben, Hochhäuser erstrecken sich bis weit in den Himmel, futuristische Autos kurven um die Ecken und auch einige Flugmaschinen mit grellen Scheinwerfern schweben durch die Luft. Herzlich willkommen in Omikron!
Rätsel über Rätsel und ein ungeklärter Fall
Jetzt geht's erst richtig los. Nur, wie könnt Ihr Kay'l und der Welt helfen, wenn Ihr nicht die geringste Ahnung habt, was überhaupt abgeht? Am besten lässt sich das mit Blade Runner erklären.
Wie im großartigen Kultfilm mit Harrison Ford (oder habt Ihr sogar das PC-Spiel gespielt? The Nomad Soul spielt sich fast genau so!) gilt es jetzt, Leute zu befragen, als Cop zu ermitteln, Rätsel zu lösen und Euch gegen allerlei Bösewichte im Kampf zu behaupten. The Nomad Soul ist also eine Art virtuelles Detektiv-Adventure mit Actioneinlagen.
Wirklich fantastisch ist die Spielwelt und die Story gelungen. Selten sieht man in einem Videospiel seine Umgebung als so real an wie hier. Eine gigantische Welt voll mit Menschen auf der Straße, in Supermärkten, in Bars oder den überall auffindbaren Strip-Lokalen (es gibt sogar einen Sex-Shop!), die ihrem Leben nachgehen. Die meisten sehen zwar etwas abgefahren aus, aber wer weiß schon, was in einer anderen Dimension hipp ist?
Wie schon gesagt, die Story ist sehr überzeugend und spannend. Kaum glaubt man, endlich etwas mehr zu wissen, schon geschieht etwas völlig Unerwartetes, dass die vorherigen Geschehnisse wieder in einem ganz anderen Licht da stehen lässt. Und nie wisst Ihr wirklich alles über Kay'l und müsst Euch aus so manchen verzwickten Situation rausreden,
wie z.B. als Euch Eure Vorgesetzte fragt, wo Ihr die ganze Zeit gesteckt habt (Teil des ungeklärten Falls, in dem Ihr dann heimlich und unbefugt ermittelt). Später oder bei Eurem Ableben könnt/ müsst Ihr sogar Euren Körper verlassen und Euch einen anderen aussuchen. Dadurch ergeben sich völlig neue Lösungswege und Perspektiven. Das Spielgefühl dabei ist sehr gut gelungen und Ihr habt immer im Kopf, dass Ihr nur der Spieler seid und hier eigentlich gar nicht hingehört. Manche Charaktere im Spiel wissen sogar über Euch bescheid und wissen auch, dass Ihr der "Spieler" vor der Konsole seid. Das ist in dieser Art ein völlig neues Spielgefühl. Und es macht Spaß!
Hochs und Tiefs
Was natürlich auch zu der realistischen Welt beiträgt, ist die relativ gut gelungene technische Umsetzung der Spielwelt.
Die Grafik ist zwar nicht bahnbrechend, aber vermag die Stadt glaubhaft rüberzubringen.
Die City ist stets in ein Schwarz-Braun-Grün-Rot-Flair getaucht und graue Dampfwolken strömen aus den Lüftungsschächten. Die Figuren wirken zwar etwas hölzern (v.a. die Hände!), aber die Gesichter sind erste Klasse aminiert und die Figuren bewegen sogar die Augen und den Mund, wenn sie mit Euch sprechen. Auch die teils dramatischen und weichen Kamerafahrten stellen Emotionen wie Angst und Ahnungslosigkeit prima dar.
Unterstützt wird die gute Grafik von sehr gut gelungen Soundeffekten, professionellen Sprechern (wie die von Pamela Anderson) und super Musik. Teils dramatisch - teils ruhig. Alle Musikstücke auf der GD sind übrigens von David Bowie persönlich geschrieben und aufgenommen worden und finden sich auch z.T. wieder auf dessem aktuellen Album. Der Sänger taucht sogar persönlich im Spiel auf. Ein mal als Charakter und das andere mal als Sänger bei einem Konzert in einem Strip-Lokal (Tipp: wartet mal eine Weile im Hauptmenü bevor Ihr "Start" drückt...).
Die Steuerung ist nicht gerade das Gelbe vom Ei, aber akzeptabel. Im normalen Spiel, wenn Ihr durch die Stadt lauft, müsst Ihr leider auf den Analog-Stick verzichten und aufs Digital-Kreuz zurückgreifen. Ihr könnt Aktionen ausführen, rennen, in die Ego-Perspektive schalten, springen oder Euren "Sneak" aktivieren. In diesem werden Gegenstände gespeichert, Hinweise aufgehoben, Ihr könnt einen "Slider" (Art Taxi ohne Fahrer) rufen oder Euren Zustand und Daten abfragen. Durch Kämpfe können sich übrigens Eure Fähigkeiten verbessern! Apropos Kämpfe: Hier zeigt sich auch leider schon die dunkle Seite der Steuerung. Es gibt zwei Möglichkeiten zu kämpfen. Sobald eine Kampfszene eintritt, schaltet das Spiel sowohl die Steuerung als auch die Perspektive um. Die eine Art spielt sich wie ein Ego-Shooter, jedoch ist die Steuerung hier gründlich in die Hose gegangen, weil das Zielen zu schwerfällt und Ihr Euch auch sonst umständlich und träge bewegt.
Die andere Art im Kampf bestreitet Ihr Beat'em Up-like. Durch verschiedene Buttonkombinationen lassen sich Ausweichmanöver, Tritte, Schläge, Würfe und sogar einige Special-Moves ausführen. Aber auch hier spielt sich alles etwas lasch und träge. Wahrscheinlich werdet Ihr, wie ich, zum Großteil nur auf den Knöpfen rumhämmern. Schade, schad
e! Wäre das noch überarbeitet worden, hätte das Spiel in unserer Endwertung 9/10 bekommen.
Fazit:
Ihr habt mal wieder Lust auf ein tolles, spannendes Abenteuer ohne allzu viel Action? Worauf wartet Ihr? The Nomad Soul sollte wahrscheinlich genau das sein, was Ihr sucht! Klar, die Welt ist etwas abgefahren, aber entgegen meiner anfänglichen Skepsis kommt dabei ein wunderbares Spielgefühl auf und Ihr wollt stets mehr von der Story wissen. Manchmal müsst Ihr auch ganz schön Euren Grips anstrengen und auch mit Hängern rechnen. Trotzdem sind die Rätsel nie unfair oder unlogisch und früher oder später kommt man immer auf die Lösung. Und wenn nicht, dürft Ihr zu jeder Zeit für magische Ringe (mit denen Ihr Euren Spielstand sichern könnt) Lösungen kaufen. Super Idee! Wie auch immer, mir hat The Nomad Soul verdammt viel Spaß gemacht und ich bin mir sicher, dass es Euch nicht viel anders gehen wird.
+ beklemmende Atmosphäre
+ packende Geschichte
+ ungebrochene Motivation
- durchwachsene Grafik
- niedrige Framerate
- Kampfsteuerung