Ich hab mal nen schönen Text zu den Bildformaten geschrieben. Wenn Du noch Balken siehst, dann ist es das Format ganz unten: 2,35:1. Wenn Du keine Balken siehst, dann ist es 1,85:1. Wobei Du eigentlich auch noch dünne Balken sehen müßtest (weil 16:9 ergibt nicht 1,85. Aber durch Overscan bei den TVs sind die meist nicht zu sehen... leider)
Hier ist er:
Bildformate
Bildformate geben das Verhältnis zwischen Breite und Höhe des projizierten Bildes an. Als leicht nachvollziehbares Beispiel sei hier der weit verbreitete 'Standardfernseher' genannt: Dieser besitzt ein Bildverhältnis von vier zu drei (4:3), welches dem Standard Bildformat 1.33:1 entspricht. Das Thema Bildformate kann ein ganzes Buch füllen. Um heutige Bildformate im Kino oder Zuhause auf DVD bzw. Video zu verstehen, ist es jedoch notwendig einige Details und Hintergründe zu kennen. Im folgenden möchte ich daher einen Überblick der wichtigsten Formate geben:
1.33:1
35mm Standardformat
Das Bildformat 1.33:1 (oder Verhältnis 4:3) wurde in den frühen dreißiger Jahren von der Academy of Motion Picture Arts zum Standard erklärt. Bis in die sechziger Jahre war es das weitestverbreitete Format. Die Fernsehindustrie übernahm schließlich das 1.33-Format, welches heute noch die heimischen TVs dominiert. Ein auf 35mm Material in 1.33:1 gedrehter Film würde somit genau 'in einen 4:3' Fernseher passen'. Heutzutage dominieren jedoch die unten beschriebenen Breitwandformate 1.85 und 2.35. Es existieren immer noch Thesen die behaupten, das 1.33-Format sei irgendwie die natürlichere Proportion des Filmbildes im Gegensatz zu den Breitwand-Formaten. Stanley Kubrick drehte beispielsweise einige Filme im Format 1.33:1.
1.85:1
35mm Breitwandformat
Das Breitwand Format setzte sich letztendlich aufgrund der ökonomischen Bedrohung durch das Fernsehen durch. Ein größeres, breiteres Bild entspricht eher den natürlichen Sehgewohnheiten und machte das Kino attraktiver. Die Formate 1.85:1 (amerikanisch) oder 1.66:1 (europäisch) erhält man, indem der obere und untere Teil des Bildes abgekascht wird ('gematted'). Der Vorgang des Abkaschens kann während der Aufnahme oder der Projektion geschehen. Der Regisseur (oder Kameramann) hat in der Regel für die Bildkomposition das abgekaschte Bild 'im Kopf' und beispielsweise ein Bild mit entsprechendem Rahmen im Sucher. Der abgekaschte Bereich kann für den Heim-Video-Markt wieder entfernt werden: Es entsteht wiederum ein Bild im Verhältnis 1.33:1. Dadurch wird aber u.U. ein 'toter Bereich' oben und unten erzeugt, wenn dies nicht in der Bildkomposition beim Dreh berücksichtigt wurde. Für DVD (und inzwischen auch oft für Video und TV) wird der Film fast immer im ursprünglich gedachten 1.85-Format belassen. Dies erzeugt auf 4:3 TVs die bekannten schwarzen Balken oben und unten.
2.35:1
35mm anamorphotische Verzerrung 2:1
Die zweite Methode einen Breitwand Film zu erhalten ist der anamorphotische Prozess. Eine anamorphotische Optik komprimiert ein breites Bild in das
Normalformat (erstes Bild) und entzerrt es wieder bei der Projektion (zweites Bild). Es entsteht ein projiziertes Bild im Verhältnis 2.35:1, also noch 'breiter' als beim Format 1.85: 'Der Vorhang im Kino geht weiter auf'. Heute wird als anamorphotisches Standard-System Panavision verwendet (einfach mal drauf achten: erscheint am Ende des Film-Abspanns), mit einem Komprimierungsfaktor von 1:2. Dieses System ist effizienter als das Abkaschen, da es das ganze Filmbild ausnutzt. Anamorphotische Optiken sind jedoch viel teurer. Wenn bei TV, Video oder DVD das Originalbild (hoffentlich) beibehalten wird, entstehen hier noch breitere schwarze Balken auf einem 4:3 TV. Falls keine Balken oder kleinere Balken sichtbar sind, wurde das Bild für die Zweitauswertung 'beschnitten'.
Ein weiteres mögliches Bildformat ist das 70mm nichtanamorphotische Format im Verhältnis 2.2:1 (ohne Abbildung): Das 70mm Filmmaterial ist um ein vielfaches teurer als 35mm Material und wird daher extrem selten verwendet. Die Bildqualität hinsichtlich Auflösung und Schärfe ist im Vergleich zu 35mm Film nochmal um einiges besser. 70mm Film ist daher besonders wertvoll, wenn es um detailreiche Panoramen und die Kraft des riesigen Bildes geht. Nach Tron (1982) wurde in den USA erst wieder 'Far and Away' (1992, mit Tom Cruise) auf 70mm aufgenommen.