Cord
Bonsoir Tristesse
Der Kampf der Konsolentitanen ist vorerst entschieden: Nachdem der Gamecube aufgrund von Lokalisationsproblemen der Software nur wenig gute Spiele auf dem europäischen Markt bringen konnte, bleiben im Ring nur die beiden Größen Sony und Microsoft.
Die Xbox musste Verluste in Höhe von 530 Millionen Dollar hinnehmen, welche jedoch durch die kommende Online-Erweiterung kompensiert werden könnten. Der Zugang plus Headset und dem Beitrag für ein Jahr kostet immerhin stolze 50 Euro, ganz zu schweigen von der Online-Software, die man sich auch noch zulegen muss. Sony hingegen bleibt der Branchensieger: Alleine im diesjährigen Vorweihnachtsgeschäft konnten die Japaner vier Millionen von der zweiten Version der Playstation verkaufen, obwohl die Redmonder ihre Preispolitik an die PS2 angleichen konnten. Und nun setzt der Rundensieger noch einen drauf: Auf der diesjährigen Consumer Electronic Messe in Las Vegas kündigte Sony bereits den nächsten Geniestreich an: Die PS3.
Schon Anfang 2005 soll die neueste Wunderkonsole die Spieler auf der ganzen Welt beglücken. Herzstück der Multimedia-Maschine ist ein komplexer Mikroprozessor namens "Cell", der mit einer Billionen mathematischen Kalkulationen pro Sekunde unglaubliche Spiele auf den Bildschirm pumpt. Sollte man den Japanern Glauben schenken, lässt die Relation dieser Rechenleistung Gamepad-Finger gefrieren: 100 mal schneller als ein Pentium 4-Prozessor mit 2,5 GHz soll Cell sein. Kein Wunder, denn die Väter des Superchips lesen sich wie ein Who is Who der Computerbranche: IBM, Toshiba und Sony.
Wie geht das? Ganz einfach, der ganze Chip müsste sich laut Aussagen von Branchenkennern in 16 einzelne kleinere Chips unterteilen. Diese 16 Zellen sollen miteinander harmonieren und arbeiten wie eine Einheit. Und das, obwohl einzelne Zellen ihre Leistung nur für den Sound oder nur für die Optik bereit stellen.
Auch wird das Breitband-Netzwerk seines Gleichen suchen müssen: Brachliegende Rechenkapazitäten werden von Cell über das Netzwerk angezapft, um die eigene Performance zu erhöhen. Ähnlich wie bei dem Peer to Peer-Anbieter Kazaa wird die eigene ungenutzte RAM-Leistung angezapft. Ein PS3-Benutzer, der also das dann schon veraltete "Doom 3" mit vier anderen Spielern im Netzwerk zockt, kann dem Spieler, der sich in der Welt von "Diablo 4" mit 500 anderen Rollenspiel-Fans trifft, seine ungenutzte Rechenleistung rüberschachern. Wenn es nach den Worten des Visionärs Shin'ichi Okamoto gehen würde, soll sogar über ein eigens eingerichtetes Heimnetzwerk, die Rechenleistungen vom PC angezapft werden. Diese Option ist allerdings mehr als fraglich.
Die Technik, die in dem neuen Chip ruht, bleibt dennoch unfassbar. Bereits jetzt hat Shin'ichi Okamoto, der technische Chef von Sony, 16 verschiedene PS2 aneinander gekettet und ein Tool entwickelt, mit dem alle einzelnen Komponenten ansteuerbar sind. Dieses "Parallel Computing" mit multiplen Prozessoren erhöht auf eine dramatische Weise die Rechenleistung. Die "Splitting
Tasks", also geteilte Arbeitsaufgaben, beschleunigen die Performance des Gesamtkonstruktes ungemein.
Und genau deswegen haben die Japaner nun kürzlich den renommierten Hersteller Rambus mit ins Boot geholt. Der RAM-Produzent spezialisiert sich schon seit einigen Jahren auf dem Sektor der Chip-Kommunikation und kann mit dem neuesten Produkt Yellowstone einen Chip vorweisen, der einen 100 Gigabit-Transfer pro Sekunde erlaubt, dreimal schneller als jede "normale" Speichereinheit. Mit Sonys 28 Millionen Dollar wird Rambus unter mächtigem Zeitdruck den Schlüssel für das Ultra-High-Speed-Interface beisteuern. Das Paradoxe an dem Vertrag liegt an dessen Exklusivität: Wenn Rambus es wünscht, könnten sie ihre Technologie auch an Microsoft oder Nintendo verkaufen.
Die Präsentation in Las vegas drehte sich jedoch nicht nur um Cell und dessen neue Technologie. Sony macht sich jetzt schon Gedanken über die Kapazität der DVD-Spiele. Während moderne DVD-Player einen roten Laserstrahl benutzen, um die Daten abzurufen, bewirkt eine kleine Farbänderung, gekoppelt mit einer ausgefeilten Technik, eine Speicherkapazität von 25 bis 27 Giga-Byte. Der neue blaue Laserstrahl könnte zudem die DVD beiderseitig ablesen. Und soll man den Visionen von Cell Glauben schenken, werden die Spiele auch die Kapazität von 50 Gigabyte voll ausschöpfen müssen.
Natürlich soll die PS3 ganz dem Zeitgeist entsprechen: Spiele werden nicht mehr im Laden gekauft, sondern im Internet bezahlt und anschließend heruntergeladen, ebenso wie Filme. Und für die hauseigenen Camcorder, Digi-Kameras und MP3-Player gibt es dann auch nur einen Alleskönner: Die PS3. Bleibt nur zu hoffen, dass Sony sich mit solchen großen Tönen nicht übernommen hat. Eines bleibt angesichts solcher Technologie allerdings sicher: Der Playstation-Fan wird mindestens 700 Euro für die PS3 zahlen müssen!
(ds)
Quelle: AOL
Die Xbox musste Verluste in Höhe von 530 Millionen Dollar hinnehmen, welche jedoch durch die kommende Online-Erweiterung kompensiert werden könnten. Der Zugang plus Headset und dem Beitrag für ein Jahr kostet immerhin stolze 50 Euro, ganz zu schweigen von der Online-Software, die man sich auch noch zulegen muss. Sony hingegen bleibt der Branchensieger: Alleine im diesjährigen Vorweihnachtsgeschäft konnten die Japaner vier Millionen von der zweiten Version der Playstation verkaufen, obwohl die Redmonder ihre Preispolitik an die PS2 angleichen konnten. Und nun setzt der Rundensieger noch einen drauf: Auf der diesjährigen Consumer Electronic Messe in Las Vegas kündigte Sony bereits den nächsten Geniestreich an: Die PS3.
Schon Anfang 2005 soll die neueste Wunderkonsole die Spieler auf der ganzen Welt beglücken. Herzstück der Multimedia-Maschine ist ein komplexer Mikroprozessor namens "Cell", der mit einer Billionen mathematischen Kalkulationen pro Sekunde unglaubliche Spiele auf den Bildschirm pumpt. Sollte man den Japanern Glauben schenken, lässt die Relation dieser Rechenleistung Gamepad-Finger gefrieren: 100 mal schneller als ein Pentium 4-Prozessor mit 2,5 GHz soll Cell sein. Kein Wunder, denn die Väter des Superchips lesen sich wie ein Who is Who der Computerbranche: IBM, Toshiba und Sony.
Wie geht das? Ganz einfach, der ganze Chip müsste sich laut Aussagen von Branchenkennern in 16 einzelne kleinere Chips unterteilen. Diese 16 Zellen sollen miteinander harmonieren und arbeiten wie eine Einheit. Und das, obwohl einzelne Zellen ihre Leistung nur für den Sound oder nur für die Optik bereit stellen.
Auch wird das Breitband-Netzwerk seines Gleichen suchen müssen: Brachliegende Rechenkapazitäten werden von Cell über das Netzwerk angezapft, um die eigene Performance zu erhöhen. Ähnlich wie bei dem Peer to Peer-Anbieter Kazaa wird die eigene ungenutzte RAM-Leistung angezapft. Ein PS3-Benutzer, der also das dann schon veraltete "Doom 3" mit vier anderen Spielern im Netzwerk zockt, kann dem Spieler, der sich in der Welt von "Diablo 4" mit 500 anderen Rollenspiel-Fans trifft, seine ungenutzte Rechenleistung rüberschachern. Wenn es nach den Worten des Visionärs Shin'ichi Okamoto gehen würde, soll sogar über ein eigens eingerichtetes Heimnetzwerk, die Rechenleistungen vom PC angezapft werden. Diese Option ist allerdings mehr als fraglich.
Die Technik, die in dem neuen Chip ruht, bleibt dennoch unfassbar. Bereits jetzt hat Shin'ichi Okamoto, der technische Chef von Sony, 16 verschiedene PS2 aneinander gekettet und ein Tool entwickelt, mit dem alle einzelnen Komponenten ansteuerbar sind. Dieses "Parallel Computing" mit multiplen Prozessoren erhöht auf eine dramatische Weise die Rechenleistung. Die "Splitting
Tasks", also geteilte Arbeitsaufgaben, beschleunigen die Performance des Gesamtkonstruktes ungemein.
Und genau deswegen haben die Japaner nun kürzlich den renommierten Hersteller Rambus mit ins Boot geholt. Der RAM-Produzent spezialisiert sich schon seit einigen Jahren auf dem Sektor der Chip-Kommunikation und kann mit dem neuesten Produkt Yellowstone einen Chip vorweisen, der einen 100 Gigabit-Transfer pro Sekunde erlaubt, dreimal schneller als jede "normale" Speichereinheit. Mit Sonys 28 Millionen Dollar wird Rambus unter mächtigem Zeitdruck den Schlüssel für das Ultra-High-Speed-Interface beisteuern. Das Paradoxe an dem Vertrag liegt an dessen Exklusivität: Wenn Rambus es wünscht, könnten sie ihre Technologie auch an Microsoft oder Nintendo verkaufen.
Die Präsentation in Las vegas drehte sich jedoch nicht nur um Cell und dessen neue Technologie. Sony macht sich jetzt schon Gedanken über die Kapazität der DVD-Spiele. Während moderne DVD-Player einen roten Laserstrahl benutzen, um die Daten abzurufen, bewirkt eine kleine Farbänderung, gekoppelt mit einer ausgefeilten Technik, eine Speicherkapazität von 25 bis 27 Giga-Byte. Der neue blaue Laserstrahl könnte zudem die DVD beiderseitig ablesen. Und soll man den Visionen von Cell Glauben schenken, werden die Spiele auch die Kapazität von 50 Gigabyte voll ausschöpfen müssen.
Natürlich soll die PS3 ganz dem Zeitgeist entsprechen: Spiele werden nicht mehr im Laden gekauft, sondern im Internet bezahlt und anschließend heruntergeladen, ebenso wie Filme. Und für die hauseigenen Camcorder, Digi-Kameras und MP3-Player gibt es dann auch nur einen Alleskönner: Die PS3. Bleibt nur zu hoffen, dass Sony sich mit solchen großen Tönen nicht übernommen hat. Eines bleibt angesichts solcher Technologie allerdings sicher: Der Playstation-Fan wird mindestens 700 Euro für die PS3 zahlen müssen!
(ds)
Quelle: AOL