San Antonio/München - Die San Antonio Spurs haben auf der letzten Etappe Richtung Meisterschaft den so wichtigen ersten Schritt gemacht. Das Team von Headcoach Gregg Popovich gewann Spiel eins der "Best-of-Seven"-Serie der NBA-Finals 2003 gegen die New Jersey Nets in der Nacht zu Donnerstag 101:89.
Mann des Tages war einmal mehr Tim Duncan, der MVP der regulären Saison. Duncan machte 32 Punkte und fischte 20 Rebounds unter den Körben weg.
Der 27-Jährige war gerade dann zur Stelle, als es drauf ankam: Im dritten Viertel steuerte Duncan 13 Punkte zum vorentscheidenden 32:17-Zwischenspurt bei.
Erste Pleite für die Nets nach Siegesserie
Die Spurs setzten sich so im SBC-Center vor 18.797 Zuschauern nach einem 42:42 zur Pause auf 74:59 ab.
Für die Nets endete eine stolze Serie: Nach zehn Siegen in Folge musste der Ost-Meister seine erste Niederlage hinnehmen. In Spiel zwei am Freitag erneut in San Antonio ist das Team um Superstar Jason Kidd nun schon mächtig unter Druck.
Robinson lobt Mannschaftsleistung
"Als wir die Nervosität abgelegt haben, haben wir einfach unseren Basketball gespielt", meinte David Robinson. "So wie in der zweiten Halbzeit wird Basketball gespielt: Mir hat gefallen, wie wir zusammen gearbeitet haben. Es war toll, wie wir den Ball bewegt haben."
Daran hatte Robinson großen Anteil. Ein Extralob bekam der "Admiral" von Tim Duncan: "Wenn David so spielt wie heute, sind wir kaum zu schlagen. Dann sind wir wirklich gefährlich."
Und Robinson machte den Nets schon einmal klar: "Mit jedem Spiel der Serie werden wir noch besser. Wir werden immer mehr so spielen wie in der zweiten Halbzeit. Noch stärker." Keine guten Aussichten für den Außenseiter.
Spielt Kidd bei seinem neuen Arbeitgeber vor?
Die Augen waren auf Jason Kidd gerichtet: Der All-Star-Guard der Nets soll der Schlüsselspieler für den Ost-Meister in der Final-Serie werden.
Wo Kidd allerdings in der nächsten Saison spielen wird, ist fraglich. Die Spurs haben großes Interesse an einer Verpflichtung. Kidd spielte so bei seinem potenziellen neuen Arbeitgeber vor. Vielleicht lag es daran, dass der 30-Jährige ungewohnt nervös wirkte.
Katastrophale Quote
Zwar traf Kidd seine ersten zwei Würfe und sorgte so für den 6:0-Blitzstart der Gäste, dann aber tauchte er immer mehr unter.
Gerade einmal zehn magere Pünktchen (vier von 17 Würfen fanden ihr Ziel) gelangen Kidd insgesamt. Kein Vergleich zu den Conference-Finals des Ostens, als der Guard 23,8 Punkte im Schnitt gegen die Pistons markierte.
Spurs mit toller Mannschaftsleistung
Die Spurs hingegen lieferten als Mannschaft einmal mehr ein Meisterstück ab. Angeführt von einem nie zu stoppenden Tim Duncan überzeugte das Starensemble San Antonios mit einer disziplinierten, sehr konzentrierten Leistung. Gleich fünf Spurs-Stars trafen zweistellig.
Nach einem 18:21 nach zwölf Minuten glichen die Gastgeber dank Center David Robinson, dem insgesamt 14 Punkte sowie sechs Rebounds und vier Blocks gelangen, bis zur Pause zum 42:42 aus.
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Parker dreht auf
Im dritten Viertel drückten die Spurs aufs Tempo. Der Franzose Tony Parker drehte auf, und Tim Duncan war nun nicht mehr zu stoppen. Mit zusammen 22 Punkten leitete das Duo den in Spiel eins entscheidenden 32:17-Zwischenspurt ein.
Nach drei Vierteln stand es plötzlich 74:59 für die Spurs. New Jersey konnte sich von diesem Rückstand nicht mehr erholen.
"Wir waren im dritten Viertel einfach zu passiv", meinte Jason Kidd. Sein Coach Byron Scott sah es ähnlich: "Die Spurs waren einfach aggressiver als wir."
Martin bester Nets-Werfer
Obwohl Kenyon Martin (21 Punkte) nie nachließ, und Richard Jefferson und Lucious Harris (je 15) sich immer wieder in Szene setzten, brachten die Gäste San Antonio nicht mehr in Bedrängnis. (Welche Spieler werden die Final-Serie entscheiden? Jetzt im Sport1-Forum diskutieren)
Malik Rose und David Robinson, der unbedingt mit dem NBA-Titel seine Karriere beenden will, sorgten gemeinsam für die ersten zehn Spurs-Punkte im Schlussabschnitt und erstickten so jegliche Hoffnungen der Nets im Keim.
1:0 für die Spurs also, der Favorit geht in Führung. Hoffentlich wirds ein spannendes Finale