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Enrico Pallazzo
Guest
Lautern vor dem Ende?
München - Einfach irre! Ein Klub soll im großen Stil jahrelang den Fiskus betrogen haben. Im Visier der Fahnder: Vorgänge beim 1. FC Kaiserslautern, die den ohnehin sportlich und finanziell arg gebeutelten Klub schwer treffen könnten.
Nach Informationen der "Bild"-Zeitung hat der FCK Steuern in zweistelliger Millionenhöhe hinterzogen. Dabei soll es sich um 20 Millionen Euro handeln.
Behörden informiert - DFL aufmerksam
FCK-Vorstand Rene C. Jäggi bestätigte auf Anfrage von Sport1, dass die neue Klub-Führung die Finanzbehörden auf die fragwürdigen Praktiken ihrer Amtsvorgänger aufmerksam gemacht haben.
"Es gibt aber keine Selbstanzeige des 1. FC Kaiserslautern", sagte Jäggi. Auch die Deutsche Fußball Liga (DFL) befasst sich mit dem Fall, um nötigenfalls dem Klub Hilfestellung zu geben.
Ein von den neuen FCK-Verantwortlichen eingesetzter Wirtschaftsprüfer hatte die vergangenen fünf Jahre unter die Lupe genommen und auf die dubiosen Geschäftspraktiken aufmerksam gemacht.
Jäggi: "Ich bin über alles informiert, kann dazu aber im Detail keine Stellung nehmen, da ich kein Wirtschaftsprüfer bin."
Die "Fälle" Djorkaeff und West
Die Vorwürfe sind aber enorm. Jahrelang sollen die Gehälter die Spieler Youri Djorkaeff (von 1999 bis 2002 beim FCK) und Taribo West (2001/2002) ins Ausland geflossen sein berichtet die "Bild".
Beide "Fälle" sind seit längerem bekannt. Im Fall West liegt der Staatsanwaltschaft Kaiserslautern seit Ende Oktober sogar eine Strafanzeige vor.
Aber die Dimension, die beide Vorgänge jetzt aufweisen sollen, gibt dem Ganzen eine neue Brisanz.
Die Profis sollen ein offizielles Gehalt erhalten haben, das auch versteuert wurde. Daneben sollen aber hohe Mittel auf Konten von Kapitalgesellschaften im Ausland geflossen sein, mit denen ein zweites, verdecktes Gehalt bezahlt wurde. Dies würde den Straftatbestand der Steuerhinterziehung erfüllen.
Erinnerungen an den Bundesliga-Skandal
In einem ähnlichen Fall wurden der Frankfurts Ex-Profi Anthony Yeboah und der ehemalige Manager Bernd Hölzenbein im Jahr 2001 vom Landgericht Frankfurt/Main verurteilt. Yeboah musste 1,2 Millionen Mark Steuern nachzahlen und eine Geldstrafe von 360.000 Mark bezahlen. Hölzenbein erhielt sieben Monate Haft auf Bewährung.
Im deutschen Sport haben wiederholt Prozesse um Steuerbetrug für Aufsehen gesorgt. Zuletzt der Fall des zweimaligen Wimbledon Boris Becker. Zwei Jahre Haft auf Bewährung und 500.000 Euro Geldstrafe lautete das Urteil gegen den 34-Jährigen am 24. Oktober.
Zum Vergleich: Das Landgericht München sah es als erwiesen an, dass Becker 1,7 Millionen Euro an Steuern hinterzogen hat.
Beim FCK stehen ungeheuerliche 20 Millionen Euro im Raum. Erinnerungen an den Bundesliga-Skandal von 1972/73 werden wach. Damals wurde jedoch nicht Steuer, sondern ganze Spiele verschoben. Ein ungleich schwererer Straftatbestand.
Wer ist schuld?
Wenn sich die Vorwürfe in Kaiserslautern erhärten, wird zu klären sein in wie weit der Ex-Vorstand Jürgen Fried
rich und der Ex-Aufsichtsrats-Chef Dr. Jürgen Wieschemann darin verwickelt sind und wie viel Verantwortung sie dafür tragen?
Fragen die ebenfalls die beauftragte Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC Deutsche Revision aus Saarbrücken und nun auch die Ermittler der Finanzbehörden Kaiserslautern beantworten sollen.
Die Behörde muss auch feststellen, ob der Klub oder die damals handelnden Personen haftbar gemacht werden. Bei einem Schuldenstand von rund 30 Millionen Euro wären hohe Forderungen für den Klub nur schwer zu leisten. Die reinen Steuernachzahlungen kämen auf die Spieler zu.
FCK könnte Ex-Bosse belangen
"Alles, was wir gemacht haben, ist sowohl wirtschaftlich als auch rechtlich zu vertreten. Wir haben immer ordnungsgemäß gehandelt", sagte Friedrich.
Aber die FCK-Mitglieder hatten der alten Klub-Führung am 5. November die Entlastung verweigert. Das heißt, alle nicht entlasteten ehemaligen Verantwortungsträger können vom Klub persönlich zur Verantwortung gezogen werden und haften mit ihrem Privatvermögen.
Quelle: sport1.de
Führungskrise, eh keine Kohle in der Kasse, der sportliche Abstieg droht, und nun das .... vielleicht wäre für den Klub der Gang eine Liga tiefer gar nicht schlecht, quasi als Selbstreinigungsprozeß
München - Einfach irre! Ein Klub soll im großen Stil jahrelang den Fiskus betrogen haben. Im Visier der Fahnder: Vorgänge beim 1. FC Kaiserslautern, die den ohnehin sportlich und finanziell arg gebeutelten Klub schwer treffen könnten.
Nach Informationen der "Bild"-Zeitung hat der FCK Steuern in zweistelliger Millionenhöhe hinterzogen. Dabei soll es sich um 20 Millionen Euro handeln.
Behörden informiert - DFL aufmerksam
FCK-Vorstand Rene C. Jäggi bestätigte auf Anfrage von Sport1, dass die neue Klub-Führung die Finanzbehörden auf die fragwürdigen Praktiken ihrer Amtsvorgänger aufmerksam gemacht haben.
"Es gibt aber keine Selbstanzeige des 1. FC Kaiserslautern", sagte Jäggi. Auch die Deutsche Fußball Liga (DFL) befasst sich mit dem Fall, um nötigenfalls dem Klub Hilfestellung zu geben.
Ein von den neuen FCK-Verantwortlichen eingesetzter Wirtschaftsprüfer hatte die vergangenen fünf Jahre unter die Lupe genommen und auf die dubiosen Geschäftspraktiken aufmerksam gemacht.
Jäggi: "Ich bin über alles informiert, kann dazu aber im Detail keine Stellung nehmen, da ich kein Wirtschaftsprüfer bin."
Die "Fälle" Djorkaeff und West
Die Vorwürfe sind aber enorm. Jahrelang sollen die Gehälter die Spieler Youri Djorkaeff (von 1999 bis 2002 beim FCK) und Taribo West (2001/2002) ins Ausland geflossen sein berichtet die "Bild".
Beide "Fälle" sind seit längerem bekannt. Im Fall West liegt der Staatsanwaltschaft Kaiserslautern seit Ende Oktober sogar eine Strafanzeige vor.
Aber die Dimension, die beide Vorgänge jetzt aufweisen sollen, gibt dem Ganzen eine neue Brisanz.
Die Profis sollen ein offizielles Gehalt erhalten haben, das auch versteuert wurde. Daneben sollen aber hohe Mittel auf Konten von Kapitalgesellschaften im Ausland geflossen sein, mit denen ein zweites, verdecktes Gehalt bezahlt wurde. Dies würde den Straftatbestand der Steuerhinterziehung erfüllen.
Erinnerungen an den Bundesliga-Skandal
In einem ähnlichen Fall wurden der Frankfurts Ex-Profi Anthony Yeboah und der ehemalige Manager Bernd Hölzenbein im Jahr 2001 vom Landgericht Frankfurt/Main verurteilt. Yeboah musste 1,2 Millionen Mark Steuern nachzahlen und eine Geldstrafe von 360.000 Mark bezahlen. Hölzenbein erhielt sieben Monate Haft auf Bewährung.
Im deutschen Sport haben wiederholt Prozesse um Steuerbetrug für Aufsehen gesorgt. Zuletzt der Fall des zweimaligen Wimbledon Boris Becker. Zwei Jahre Haft auf Bewährung und 500.000 Euro Geldstrafe lautete das Urteil gegen den 34-Jährigen am 24. Oktober.
Zum Vergleich: Das Landgericht München sah es als erwiesen an, dass Becker 1,7 Millionen Euro an Steuern hinterzogen hat.
Beim FCK stehen ungeheuerliche 20 Millionen Euro im Raum. Erinnerungen an den Bundesliga-Skandal von 1972/73 werden wach. Damals wurde jedoch nicht Steuer, sondern ganze Spiele verschoben. Ein ungleich schwererer Straftatbestand.
Wer ist schuld?
Wenn sich die Vorwürfe in Kaiserslautern erhärten, wird zu klären sein in wie weit der Ex-Vorstand Jürgen Fried
rich und der Ex-Aufsichtsrats-Chef Dr. Jürgen Wieschemann darin verwickelt sind und wie viel Verantwortung sie dafür tragen?
Fragen die ebenfalls die beauftragte Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC Deutsche Revision aus Saarbrücken und nun auch die Ermittler der Finanzbehörden Kaiserslautern beantworten sollen.
Die Behörde muss auch feststellen, ob der Klub oder die damals handelnden Personen haftbar gemacht werden. Bei einem Schuldenstand von rund 30 Millionen Euro wären hohe Forderungen für den Klub nur schwer zu leisten. Die reinen Steuernachzahlungen kämen auf die Spieler zu.
FCK könnte Ex-Bosse belangen
"Alles, was wir gemacht haben, ist sowohl wirtschaftlich als auch rechtlich zu vertreten. Wir haben immer ordnungsgemäß gehandelt", sagte Friedrich.
Aber die FCK-Mitglieder hatten der alten Klub-Führung am 5. November die Entlastung verweigert. Das heißt, alle nicht entlasteten ehemaligen Verantwortungsträger können vom Klub persönlich zur Verantwortung gezogen werden und haften mit ihrem Privatvermögen.
Quelle: sport1.de
Führungskrise, eh keine Kohle in der Kasse, der sportliche Abstieg droht, und nun das .... vielleicht wäre für den Klub der Gang eine Liga tiefer gar nicht schlecht, quasi als Selbstreinigungsprozeß