Toppmöller Top-Favorit in Köln
Ohne Manager und Trainer geht der 1. FC Köln nach dem Rücktritt von Andreas Rettig und der Entlassung von Uwe Rapolder in die Winterpause. Chaos am Geißbockheim? "Nein", sagt Wolfgang Overath. "Wir sind noch handlungsfähig."
"FC ist ein interessanter Klub"
Viellleicht kann der Klubboss schon am Mittwoch den neuen Chefcoach vorstellen: Klaus Toppmöller. "Der FC ist ein interessanter Klub, die Aufgabe würde mich reizen. Bis Mittwoch will ich mich entscheiden", erklärte der 54-Jährige, dem laut eigener Aussage drei Angebote vorliegen.
Suche nach Rettig-Nachfolger
Vor dem neuen Trainer soll eigentlich erst mal ein Rettig-Nachfolger gefunden werden. "Die Besetzung des Manager-Postens hat Priorität", betont Claus Horstmann, nach Rettigs Ausscheiden alleiniger Geschäftsführer der 1. FC Köln KGaA. Der neue Mann soll dann in Zusammenarbeit mit dem Vorstand einen Coach verpflichten.
Rüssmann ist gesprächsbereit
Zum Favoritenkreis gehören vor allem Rolf Rüssmann und Michael Meier. Rüssmann, ehemaliger Sportchef in Mönchengladbach und Stuttgart, leitet momentan bei der Deutschen Fußball-Liga die Kommission der 36 Nachwuchszentren. "Mit dem 1. FC Köln spreche ich immer", erklärte der ehemalige Nationalspieler, der einen sehr guten Draht zu Overath haben soll. Finanz-Experte Meier verbindet immer noch "eine platonische Liebe" mit dem FC, bei dem er bereits von 1981 bis 1987 tätig war. Da Overath jedoch einen Mann sucht, "der seine Stärken im sportlichen Bereich hat", dürfte Rüssmann in der besseren Position sein. Edgar Geenen und Christian Hochstätter haben allenfalls Außenseiterchancen, Jörg Schmadtke ist in Aachen glücklich.
Calmund macht es nicht
Auch nicht zur Verfügung steht definitiv Reiner Calmund. Er habe "mit seiner Rolle als WM-Botschafter für Nordrhein-Westfalen unglaublich viel zu tun", ließ der gebürtige Kölner und ehemalige Leverkusener Manager verlauten: "Ich werde den Kölnern meinen Rat geben, wenn sie mich fragen, aber ich tendiere nicht dazu, noch einmal auf der Kommandobrücke eines Vereins zu stehen."
Auch Augenthaler mit Chancen
Dagegen wäre sein ehemaliger Leverkusener Angestellter Toppmöller, der vor etwas mehr als einem Jahr in Hamburg entlassen worden war, sehr interessiert an einem neuen Chefposten. Gute Chancen soll auch Klaus Augenthaler besitzen. Weniger realistisch scheinen dagegen Matthias Sammer und Ralf Rangnick, zumal Overath 2004, als Rangnick frei gewesen wäre, Huub Stevens den Vorzug gab.
Und immer wieder Daum
Die Fans wünschen sich traditionell Christoph Daum, auch Overath sähe eine Rückkehr gerne. Dennoch bleibt sie aus finanziellen Gründen (Overath: "Für ihn bräuchte ich zehn Millionen Euro") und aufgrund des laufenden Vertrages beim türkischen Herbstmeister Fenerbahce Istanbul wohl Utopie. Das gilt auch für die in einigen Fan-Foren diskutierte Verpflichtung seiner ehemaligen Spieler Pierre Littbarski und Thomas Häßler. Unwahrscheinlich ist auch eine Rückhol-Aktion von Ewald Lienen oder Morten Olsen. Viel Zeit zum Handeln bleibt Overath jedenfalls nicht. Am 2. Januar beginnt wieder das Training beim FC. Bis dahin muss jemand gefunden werden, der bereit ist, nach der schlechtesten Hinrunde der Vereinsgeschichte für die Wende beim Tabellen-16. zu sorgen.
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