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Kein Spaß bei Electronic Arts

Fersy

Bekanntes Mitglied
Während hierzulande Politiker für ihre Forderung nach der 40-Stunden-Woche den Zorn von Arbeitnehmern auf sich ziehen, würden sie in den USA von Mitarbeitern des Spiele-Publishers Electronic Arts wahrscheinlich tosenden Applaus bekommen. So bereitet derzeit eine in San Francisco ansässige Anwaltskanzlei eine Sammelklage gegen das Unternehmen vor, weil es seinen Mitarbeitern zu viele Überstunden ohne Lohn- oder Freizeitausgleich abverlange, berichtet das Online-Magazin Gamespot.

Ein anonymer Spiele-Entwickler beschreibt in seinem Weblog die Arbeitsbedingungen als moderne Sklaverei: Während der Anfangsphase der Entwicklung eines Spiels hätten seine Chefs von ihm und seinen Mitarbeitern verlangt, acht Stunden pro Tag und sechs Tage in der Woche zu arbeiten. Als Begründung erzählte man ihm, das sei nur eine vorbeugende, vorubergehende Maßnahme, um mit den Terminen nicht in Verzug zu kommen. Doch obwohl alle Termine eingehalten worden seien, hätten die Entwickler später zwölf Stunden an sechs und in der Endphase gar zwölf Stunden an allen sieben Wochentagen arbeiten sollen – und dies über Wochen. Als Folge, so heißt es, hätten viele Mitarbeiter über Augenflimmern, Kopfschmerzen und Magenprobleme geklagt. Die Krankheitsausfälle hätten sich gehäuft. Zudem leide die Konzentration nach einigen Stunden Bildschirmarbeit, wodurch sich mehr und mehr Programmierfehler einschlichen, berichtet der Entwickler.

Überstunden seien bei Terminproblemen in der Branche durchaus üblich, allerdings würden die Publisher nach der Fertigstellung ihren Mitarbeitern eine Erholungsphase gewähren. Nicht so bei Electronic Arts: Laut dem Bericht bekommen die Mitarbeiter keinen Ausgleich und müssen nach der Fertigstellung eines Spiels gleich mit dem nächsten beginnen.

Deshalb verklagte Jamie Kirschenbaum, ein Mitarbeiter des Entwicklerteams von Die Sims 2, am 29. Juli dieses Jahres seinen Arbeitgeber wegen überfälliger Bezahlung von Überstunden. Mittlerweile wollen sich weitere Mitarbeiter der Klage anschließen und versuchen, den Fall als Sammelklage vor Gericht zu bringen.

Der San Mateo Superior Court hat inzwischen einen Antrag von Electronic Arts abgewiesen, seine Prüfung abzubrechen, ob eine Sammelklage zulässig sei. Sollte die Sammelklage nicht zustande kommen, überlegen die Mitarbeiter, ob sie einzeln vor Gericht ziehen. (hag/c't)

:dead:
 
Re: Re: Kein Spaß bei Electronic Arts

Original geschrieben von Christophe


Aha, das ist dann wohl das PS2-Entwicklerteam! :zahnlücke

:rofl: - jetzt wissen wir wenigstens warum EA alle Serien pünktlich im Jahrestakt released.

Mal im Ernst - solche Geschichten sind in den meisten Firmen Alltag. Das Überstunden nicht bezahlt werden (oder sonstwie honoriert werden) ist mehr oder weniger üblich, kenn solche Kandidaten zur Genüge... ist imo zum kotzen. Es geht nicht darum das man als Arbeitnehmer nicht mal ein paar Überstunden machen kann, kein Thema, von mir aus auch mal unbezahlt - das Ganze muss sich aber in Grenzen halten (ein seeliges Nehmen und Geben sozusagen ;)).

Das wirklich schlimme an der ganzen Geschichte ist aber das unser System so nicht funktioniert und ein Unternehmen sich durch unterbezahlte und überforderte (insbesondere in kreativen Bereichen tödlich...) Mitarbeiter im Normalfall sich mittel- bis langfristig sein eigenes Grab schaufelt da die Kalkulation der angebotenen Dienstleistung/angebotenen Produktpalette nicht mehr hinhaut (bzw. geht das ganze noch viel tiefer) und das Unternehmen im Prinzip unwirtschaftlich arbeitet.

Als Arbeitnehmer sollte man da ganz klar seine Grenzen ziehen und restriktiv sein und notfalls auch den Verlust des Arbeitsplatzes in Kauf nehmen.
 
Arbeitnehmerrechte sind halt völlig untrendy, arbeiten bis der Schädel platzt, ohne Rechte und mit schlechter Bezahlung bis das Unternehmen wegen allzu großmäuliger und nicht einzuhaltender Pläne den Bach runtergeht ist hingegen zeitgemäß.
 
Original geschrieben von Bronson
Wir leben in einer Welt wo der Kapital am wichtigsten ist,
Nun ja, es heißt ja auch Kapitalismus und nicht Michael Mooreismus. :zahnlücke
Ernsthaft: Es ist natürlich klar, dass die Rahmenbedingungen für die Unternehmen stimmen müssen, was viele Unternehmer inzwischen aber nicht mehr begreifen, ist die Tatsache, dass auch die Arbeitsbedingungen ausschlaggebend für dauerhaften Erfolg und gute Qualität sind. Heute ist man nur noch auf schnellen, kurzgfristigen Erfolg aus, wenn die Firma hinterher den Bach runtergeht, wechselt man als Manager eben mit einer dicken Abfindung zu einem anderen Unternehmen.

Original geschrieben von Bronson
wundert mich auch nicht besonders bei einer Firma wie EA! :würg:
Na ja, das zieht sich durch alle Bereiche. Frag mal jemanden, der bei Real an der Kasse sitzt, wieviel Stunden er leisten muss und wie"viel" Geld er dafür bekommt...
 
Original geschrieben von Christophe

Nun ja, es heißt ja auch Kapitalismus und nicht Michael Mooreismus. :zahnlücke


:lol:

Na ja, das zieht sich durch alle Bereiche. Frag mal jemanden, der bei Real an der Kasse sitzt, wieviel Stunden er leisten muss und wie"viel" Geld er dafür bekommt...


Das kenn ich nur zu gut, meine Mutter hat Jahrelang bei Real gearbeitet! :dead:
 
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