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Enrico Pallazzo
Guest
Rom/München - Italien schließt die Schranken. Nach dem blamablen WM-Aus der Azzurri gegen Südkorea dürfen die Teams der Serie A demnächst keine Nicht-EU-Ausländer mehr verpflichten. Das gab Verbandschef Franco Carraro am Mittwoch bekannt.
Die Verpflichtung eines Nicht-EU-Spielers ist bis zum 31. August noch erlaubt. Danach tritt der Stopp "definitiv für eine Saison, höchstwahrscheinlich für zwei Spielzeiten" (Carraro) in Kraft. Bereits verpflichtete Nicht-EU-Spieler bleiben von der neuen Regel ausgeschlossen.
Schutz der eigenen Jugend
"Es ist eine Maßnahme, um unsere eigenen Spieler zu schützen und dem eigenen Nachwuchs eine Chance zu geben", kommentierte Carraro. "Wenn wir den Stopp ab dem 1. September beschlossen hätten, wären noch schnell 500 Nicht-EU-Ausländer gekauft worden." Bisher sind rund 450 in Italien unter Vertrag, davon 93 in der Serie A. Aufsteiger Modena ist der einzige Klub ohne Nicht-EU-Spieler. " Das Verbot gilt für alle Profiligen, umfasst aber auch Jugendmannschaften und Trainer."
Korea hat Italien also wieder zum Embargo animiert. Bereits nach dem sensationellen Aus bei der WM 1966 gegen Nordkorea (0:1) untersagte der Verband den Import ausländischer Spieler. Der Ausländer-Stopp wurde erst 1980 wieder aufgehoben, als ein Nicht-Italiener erlaubt wurde. 1996 wurden die Schranken für Ausländer dann komplett geöffnet, mit einem Limit von drei Nicht-EU-Spielern.
"Weniger Ausnahmespieler in der Serie A"
Die Reaktion der Verantwortlichen ist gemischt. "Jetzt werden wir kaum noch Ausnahmespieler in Italien sehen", sagt Roma-Trainer Fabio Capello. "Ein Limit von zwei oder drei Nicht-EU-Spielern wäre sinnvoller gewesen."
Auch der Präsident der Roma, Franco Sensi, spricht sich gegen die Entscheidung aus: "Wir schließen uns auf unserer Insel ein und der Rest der Welt fährt aufs offene Meer hinaus. Das ist unzeitgemäß und lächerlich. Praktisch bringt das überhaupt nichts."
Kein Unterschied zwischen Deutschen und Afrikanern
Pierpaolo Marini, Generaldirektor von Udinese Calcio, merkt an: "Wenn das Objektiv sein soll, unsere Jugend zu schützen, verstehe ich nicht, was sich ändert, ob ich einen deutschen oder einen afrikanischen Spieler kaufe."
Doch es gibt auch Befürworter der neuen Ausländerregel. "Es ist eine richtige Entscheidung für den italienischen Fußball", kommentiert Juventus-Delegationsleiter Antonio Giraudo. "So werden die Spieler nicht ohne reife Überlegung inflationär verpflichtet."
Benachteiligung der "Kleinen"
Ivan Ruggeri, Präsident von Atalanta Bergamo, das seit Jahren auf die eigene Jugend setzt, stimmt zu: "Viel zu viele mittelmäßige Ausländer versperren unserem Nachwuchs den Weg." "Es musst etwas getan werden, um ein Team mit Ausländern zu verhindern", füft Brescia-Präsident Gino Corioni hinzu.
Die neue Philosophie der Serie ist nachvollziehbar. Ein bitterer Nachgeschmack bleibt trotzdem.
Den Nicht-EU-Stopp inmitten des Transfermarkts zu ändern, benachteiligt sicherlich die kleineren Vereine, di
e mit geringen Mitteln oft auf Talente aus dem Ausland setzen. Und warum sollte ein Argentinier den italienischen Nachwuchs blockieren, aber ein Franzose nicht?
Quelle: sport1.de
Das heisst eigentlich nur das die Südamerikaner nun wohl noch mehr verstärkt in Spanien spielen werden. Dadurch wird die Spanische Liga noch stärker gemacht als sie eh schon ist. Für die italienische Jugend hat das imo gar keine positiven Auswirkungen, da halt immer noch Profis aus dem EU-Ausland ihnen die Plätze wegnehmen werden.
Was haltet ihr davon?
Die Verpflichtung eines Nicht-EU-Spielers ist bis zum 31. August noch erlaubt. Danach tritt der Stopp "definitiv für eine Saison, höchstwahrscheinlich für zwei Spielzeiten" (Carraro) in Kraft. Bereits verpflichtete Nicht-EU-Spieler bleiben von der neuen Regel ausgeschlossen.
Schutz der eigenen Jugend
"Es ist eine Maßnahme, um unsere eigenen Spieler zu schützen und dem eigenen Nachwuchs eine Chance zu geben", kommentierte Carraro. "Wenn wir den Stopp ab dem 1. September beschlossen hätten, wären noch schnell 500 Nicht-EU-Ausländer gekauft worden." Bisher sind rund 450 in Italien unter Vertrag, davon 93 in der Serie A. Aufsteiger Modena ist der einzige Klub ohne Nicht-EU-Spieler. " Das Verbot gilt für alle Profiligen, umfasst aber auch Jugendmannschaften und Trainer."
Korea hat Italien also wieder zum Embargo animiert. Bereits nach dem sensationellen Aus bei der WM 1966 gegen Nordkorea (0:1) untersagte der Verband den Import ausländischer Spieler. Der Ausländer-Stopp wurde erst 1980 wieder aufgehoben, als ein Nicht-Italiener erlaubt wurde. 1996 wurden die Schranken für Ausländer dann komplett geöffnet, mit einem Limit von drei Nicht-EU-Spielern.
"Weniger Ausnahmespieler in der Serie A"
Die Reaktion der Verantwortlichen ist gemischt. "Jetzt werden wir kaum noch Ausnahmespieler in Italien sehen", sagt Roma-Trainer Fabio Capello. "Ein Limit von zwei oder drei Nicht-EU-Spielern wäre sinnvoller gewesen."
Auch der Präsident der Roma, Franco Sensi, spricht sich gegen die Entscheidung aus: "Wir schließen uns auf unserer Insel ein und der Rest der Welt fährt aufs offene Meer hinaus. Das ist unzeitgemäß und lächerlich. Praktisch bringt das überhaupt nichts."
Kein Unterschied zwischen Deutschen und Afrikanern
Pierpaolo Marini, Generaldirektor von Udinese Calcio, merkt an: "Wenn das Objektiv sein soll, unsere Jugend zu schützen, verstehe ich nicht, was sich ändert, ob ich einen deutschen oder einen afrikanischen Spieler kaufe."
Doch es gibt auch Befürworter der neuen Ausländerregel. "Es ist eine richtige Entscheidung für den italienischen Fußball", kommentiert Juventus-Delegationsleiter Antonio Giraudo. "So werden die Spieler nicht ohne reife Überlegung inflationär verpflichtet."
Benachteiligung der "Kleinen"
Ivan Ruggeri, Präsident von Atalanta Bergamo, das seit Jahren auf die eigene Jugend setzt, stimmt zu: "Viel zu viele mittelmäßige Ausländer versperren unserem Nachwuchs den Weg." "Es musst etwas getan werden, um ein Team mit Ausländern zu verhindern", füft Brescia-Präsident Gino Corioni hinzu.
Die neue Philosophie der Serie ist nachvollziehbar. Ein bitterer Nachgeschmack bleibt trotzdem.
Den Nicht-EU-Stopp inmitten des Transfermarkts zu ändern, benachteiligt sicherlich die kleineren Vereine, di
e mit geringen Mitteln oft auf Talente aus dem Ausland setzen. Und warum sollte ein Argentinier den italienischen Nachwuchs blockieren, aber ein Franzose nicht?
Quelle: sport1.de
Das heisst eigentlich nur das die Südamerikaner nun wohl noch mehr verstärkt in Spanien spielen werden. Dadurch wird die Spanische Liga noch stärker gemacht als sie eh schon ist. Für die italienische Jugend hat das imo gar keine positiven Auswirkungen, da halt immer noch Profis aus dem EU-Ausland ihnen die Plätze wegnehmen werden.
Was haltet ihr davon?