• Hallo zusammen, bitte prüft mal die im Forum hinterlegte Mail Adresse auf Aktualität. Es ist jetzt schon mehrfach passiert, dass Mails (z.B. für Benachrichtigung neuer PNs) nicht zugestellt werden konnten, weil die Konten nicht mehr existieren oder voll gelaufen sind. Danke!
  • Hallo Gast, falls du dich wunderst, wieso Bilder und Videos nicht mehr sofort angezeigt werden, schau mal hier.
  • Nach viel zu langer Zeit ist mal wieder ein Zockertreffen angesagt. Der Termin steht! Sei dabei! Ich will auch!

FIA ändert F1-Reglement

  • Ersteller Ersteller Enrico Pallazzo
  • Erstellt am Erstellt am
E

Enrico Pallazzo

Guest
In der Formel 1 ist künftig eine Stallorder verboten. Dies hat die Formel-1-Kommission der FIA am Montag in London beschlossen und damit eine Konsequenz aus der diesjährigen Überlegenheit des Ferrari-Teams mit dem fünfmaligen Weltmeister Michael Schumacher gezogen.

Die spektakulärsten Anti-Schumi-Reformvorschläge wie Fahrertausch und Zusatzgewichte wurden jedoch abgeschmettert.

Für mehr Spannung nach der Ferrari-Dominanz 2002 mit 15 Siegen in 17 Rennen soll dafür ein neues Punkte-System sorgen, wonach acht statt bisher sechs Fahrer bei einem Grand Prix Zähler für die WM-Wertung sammeln können (10-8-6-5-4-3-2-1).

Neues Quali-System

Neuen Schwung in die Königsklasse soll auch ein neues Qualifikations-System bringen, bei dem jeder Fahrer am Freitag und Samstag jeweils allein eine "Solorunde" drehen darf.

Um die Ferrari-Dominanz mit Bridgestone im Reifensektor zu brechen, dürfen die Pneu-Hersteller jeden Rennstall künftig mit zwei verschiedenen Trockenreifen-Mischungen beliefern.

Bisher waren nur zwei verschiedene Reifentypen für alle Teams eines Herstellers erlaubt.

Keine Sparmaßnahmen

Damit wird die Formel 1 trotz sinkender Zuschauerzahlen und Einnahmen noch teurer als vorher: Die geforderten Maßnahmen zur Kostensparung in Höhe von jährlich 500 Millionen Euro wurden trotz sinkender Zuschauerzahlen und Einnahmen durchweg abgeschmettert.

"Wir fanden alle, dass wir Schumacher oder wem auch immer keine künstlichen Probleme machen sollten", erklärte Max Mosley, Präsident des Automobil-Weltverbandes FIA. Deswegen wurde der Vorschlag abgelehnt, den Weltmeister mittels Zusatzgewichten für jeden Punkt zur "Blei-Ente" zu machen.

Die radikale Idee eines Fahrertauschs - jeder Pilot sollte durch ein Rotationsprinzip für jedes Team fahren - wurde gar nicht erst ernsthaft in Erwägung gezogen.

Lauda begrüßt Teamorder-Verbot

Stattdessen wurde nach dem Skandal von Österreich, wo der bis dahin führende Brasilianer Rubens Barrichello seinen Teamkollegen Schumacher nach Funkbefehl kurz vor dem Ziel passieren ließ, überraschend die Teamorder verboten.

Zur Freude von Millionen Fans und Jaguar-Teamchef Niki Lauda: "Die Teamorder ist weg, das ist das Wichtigste. Aber Michael Schumacher wird trotzdem Weltmeister."

World Council muss Entscheidungen bestätigen

Die Entscheidungen der Formel-1-Kommission müssen allerdings noch vom FIA World Council bestätigt werden, das am 12. Dezember tagen soll.

"Wir denken, dass mit diesen ganzen Schritten die Formel 1 wieder spannender wird. Williams und McLaren werden Ferrari jagen", erklärte Formel-1-Macher Bernie Ecclestone, der an seinem 72. Geburtstag mit einer Torte überrascht wurde.

Spa gestrichen

Schumacher war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Am meisten dürfte ihn die wegen der vorzeitigen Einführung des Tabakwerbeverbots in Belgien beschlossene Streichung des Rennens in Spa schmerzen, wo er 1991 seine Karriere begann und insgesamt sechsmal gewann. Damit dürfte es 2003 nur 16 statt der ge
planten 17 Rennen geben.

Dafür darf Schumacher als Weltmeister in Melbourne die Saison beim neuen Solo-Qualifying eröffnen. Am Samstag wird in der umgekehrten Reihenfolge des Freitags-Ergebnisses gestartet.

"Wir hoffen, dass die neue Qualifikation die ganze Sache etwas aufmischt", erklärte Mosley.

Allgemeine Zufriedenheit

Die Formel-1-Gemeinde reagierte spontan zufrieden auf die moderaten Regeländerungen. "Das wird eine sehr interessante Saison", meinte Ferraris "Superhirn" Ross Brawn. Auch Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug ist mit den Beschlüssen zufrieden: "Besonders das Einzel-Zeitfahren in der Qualifikation verspricht größte Spannung."

Sein Kollege Gerhard Berger von BMW-Williams ist froh, "dass die Themen Fahrertausch und Zuladung vom Tisch sind".

Freuen dürften sich die beiden Ferrrai-Hauptkonkurrenten auch über die neue "Reifenfreiheit", denn künftig darf Partner Michelin sowohl für BMW-Williams als auch McLaren-Mercedes die individuell passenden Pneus herstellen.

Mosley der Verlierer

FIA-Präsident Mosley konnte in dem 26-köpfigen Gremium von seinem revolutionären Neun-Punkte-Plan letztlich nur zwei Forderungen (Qualifikation, Reifen) durchsetzen. Seine Sparpläne - Beschränkung der Zahl von Motoren, Aerodynamik-Teilen, Getrieben sowie Standardisierung von Bremsen und Elektronikteilen - fanden nicht die nötige einstimmige Zustimmung.

Auch die Zahl der teuren Testfahrten wird nicht wie gefordert auf zwölf Tage im Jahr beschränkt. Stattdessen dürfen finanzschwache Teams bei einer freiwilligen Test-Beschränkung auf zehn Tage pro Jahr künftig am Freitag vor jedem Grand Prix testen


Quelle: sport1.de
 
Hier noch mal die 9 Vorschläge von Mosley:

1. Fahrertausch: Bei zehn Teams und 20 Fahrern fährt jeder Pilot einmal jedes Auto. Nach zehn Rennen wählt der WM-Spitzenreiter aus, für welche Teams er in den restlichen Saisonrennen fahren will. Der zweitplatzierte Pilot hat die zweite Wahl etc.

Chancen zur Durchsetzung: nahe null.


2. Qualifikation: Das freie Training am Freitag wird abgeschafft. Statt der einstündigen Qualifikation am Samstag gibt es am Freitag und Samstag je zwei 30-minütige Qualifikationstrainings, deren Zeiten für die Startaufstellung zusammengerechnet werden. Diskutiert wird darüber, dass die Fahrer in Zukunft nacheinander in Solo-Runden auf die Strecke gehen.

Chancen zur Durchsetzung: sehr gut.


3. Individuelle Reifenentwicklung: Die Reifenhersteller dürfen individuelle Pneus für jedes Team anfertigen. Das soll den kleinen Teams Vorteile bringen.

Chancen zur Durchsetzung: gut.


4. Zusatzgewicht: Pro WM-Punkt gibt es ein Kilo Zusatzgewicht.

Chancen zur Durchsetzung: nahe null.


5. Aerodynamik: Die Aerodynamik darf nicht mehr während der Saison verändert werden. Vor der Saison werden zwei verschiedene Versionen - eine für schnelle, eine für langsame Strecken - von der FIA abgenommen. Das soll unter anderem der Kosteneinsparung dienen.

Chancen zur Durchsetzung: eher schlecht.


6. Testfahrten: Die teuren Testfahrten werden auf zwölf Tage zwischen dem 28. Februar und 1. November beschränkt. Auch das soll der Kosteneinsparung dienen und 250 Millionen Euro pro Jahr bringen.

Chancen zur Durchsetzung: gut.


7. Motor: Nur ein Motor wird ab 2003 für ein Rennen erlaubt, 2004 ein Motor für vier Rennen, 2008 ein Motor für acht Rennen. Ziel ist auch hier die Kosteneinsparung.

Chancen zur Durchsetzung: Wenn ein Kompromiss gefunden wird, möglich.


8. Getriebe: Kein konstanter Getriebewechsel mehr, nur ein Getriebe für mehrere Rennen. Ziel auch hier die Kosteneinsparung.

Chancen zur Durchsetzung: eher schlecht.


9. Standardisierungen: Ab 2003 können alle Teams nur noch standardisierte Bremsanlagen, Elektronikteile wie Traktionskontrolle und Fahrhilfen sowie Startautomatiken benutzen. Das soll den Faktor Mensch stärken und Kosten sparen.

Chancen zur Durchsetzung: eher schlecht, Kompromiss möglich.
 
ähm die Vorschläge sind doch besprochen worden, und das da ganz oben sind nun die endgültigen Änderungen
 
Und hier die Stimmen dazu (www.sport1.de)

Max Mosley (FIA-Präsident): "Ich denke, dass die ganzen Änderungen die Situation signifikant verändern werden. Die Idee mit den Zusatzgewichten wurde abgelehnt. Wir fanden alle, dass wir Schumacher oder wem auch immer keine künstlichen Probleme machen sollten. Aber ich hoffe, dass die neue Qualifikation die ganze Sache etwas aufmischen wird."

Bernie Ecclestone (Formel-1-Boss): "Wir denken, dass mit diesen ganzen Schritten die Formel 1 wieder spannender wird. Williams und McLaren werden Ferrari jagen."

Hans-Joachim Stuck (Premiere-Experte und Ex-Rennfahrer): "Ich bin enttäuscht von der Reform. Da ist ansatzweise richtig gehandelt worden, aber das Durchschlagende fehlt. Die neue Punkte-Wertung ist natürlich ein positiver Aspekt. So ist der Anreiz für die kleineren Teams viel größer. Mit dem Verbot der Teamorder lügt sich die FIA eigentlich selbst etwas vor. Eine Stallregie kann man einfach nicht kontrollieren. Es ist sehr schade, dass der Belgien-GP gestrichen wurde. Das war eine der wenigen Strecken, die noch Herzblut von den Fahrern forderte. Das ist bedauerlich."

Jacques Schulz (Premiere-Experte): "Das ist weder eine Revolution noch eine Evolution und unterm Strich viel zu wenig. Der Aufwertung des Freitags ist sicher eine gute Sache. Das gilt auch für die neue Punkteverteilung. So wird natürlich ein Vergleich zu vergangenen Saisons verwässert. Auf der anderen Seite kann sich ein Michael Schumacher auf diese Weise nicht mehr so schnell absetzen wie früher. Das fördert die Spannung. Fest steht: Man hat erkannt, dass etwas geändert werden muss und man dem Zuschauer nicht mehr diese Langweile zumuten kann. Mir geht das aber nicht weit genug. Ich hätte liebend gerne Handicap-Regeln gesehen und Beschränkungen der Aerodynamik, damit es wieder Überholmanöver gibt. Es ist nicht mehr als ein leichter Eingriff ins sportliche Reglement. Um den Belgien-GP ist es nicht schade."

Gerhard Berger (BMW-Motorsportdirektor): "Wir sind froh, dass die Punkte Fahrertausch und Zuladung von Gewichten vom Tisch sind. Die Maßnahmen sind im Großen und Ganzen sinnvoll für die Formel 1. Allerdings muss man abwarten, wie die Realität aussehen wird. Denn gerade beim neuen Qualifikations-Modus werden das Wetter und die Streckenbeschaffenheit eine große Rolle spielen. Da kann das Starterfeld durcheinandergewürfelt werden. Die neue Punkteverteilung ist sinnvoll. Sie erweitert den Kreis der Teams, die punkten können."

Mario Theissen (BMW-Motorsportdirektor): "Den neuen Qualifikations-Modus finden wir gut, ebenso die neue Punkteverteilung. Allerdings hätten wir uns gewünscht, dass es auch für Pole-Positions einen Punkt gibt. Der Beschluss für die Teamorder betrifft uns nicht. Die neuen Testregelungen gilt es noch im Detail zu besprechen. Mit dem Reifenbeschluss können wir leben. Allerdings ist es negativ, dass die Strecke in Spa aus dem F-1-Kalender verschwindet. Es war eine der letzten Charakterstrecken in der Formel 1."

Norbert Haug (Mercedes-Motorspo
rtdirektor):
"Mercedes-Benz begrüßt die Beschlüsse der Kommission, die wir im Sinne des besseren Sports gemeinsam mit unserem Partner McLaren und allen Teamvertretern mitgestaltet haben. Besonders das Einzel-Zeitfahren in der Qualifikation verspricht größte Spannung. Der Freitag wird aufgewertet, denn der Schnellste dreht dann am Samstag unter normalerweise besten Streckenbedingungen als Letzter seine Qualifikationsrunde."

Niki Lauda (Jaguar-Teamchef): "Die Teamorder ist weg, das ist das Wichtigste. Aber Michael Schumacher wird trotzdem Weltmeister. Die Änderungen waren der beste Kompromiss, den wir erreichen konnten, nachdem die Sache mit den Zusatzgewichten vom Tisch war. Was Spa betrifft, war es halt das Problem, dass einige Länder Tabakwerbung erlauben und Belgien nicht. In den heutigen schwierigen Zeiten der Weltökonomie brauchen wir auch in der Formel 1 jeden Sponsor und können es uns nicht leisten, die Geldgeber zu verjagen."

David Richards (BAR-Teamchef): "Ich persönlich glaube, dass alles Nötige beschlossen wurde. Aber wir müssen bis zur Saison-Hälfte abwarten, um die endgültigen Effekte zu sehen. Die nächste Saison wird die Formel 1 wiederbeleben."
 
Original geschrieben von Baca
ähm die Vorschläge sind doch besprochen worden, und das da ganz oben sind nun die endgültigen Änderungen
Jau, wollte nur noch mal zeigen, was Mosley gefordert hat und was jetzt wirklich davon umgesetzt wurde.
 
achso *g* Naja du hattest deine Chancenwertungen dazu geschrieben das hatte mich stutzig gemacht :D
 
Ich find diese neuen Änderungen super...besonders diese neue Regelung mit der Qualifikation (yeah Minardi auf PolePosition :D ).
Nur das Spa gestrichen wird find ich Mist (ich erinner mich immer wieder gern an den schönen Massencrash 1998 :cool: )...Mir wäre lieber die hätten den GP Ungarn gestrichen weil der so beschissen lahm iss :zzz: ...naja da sieht man mal wieder dass es im Sport doch nur noch ums Geld geht :rolleyes:
 
Ich finde, das neue Reglement wurde an den falschen Punkten angesetzt.

Würde man die elektr. Hilfsmittel reduzieren und die Aerodynamik kräftig beschneiden kommen von ganz alleine wieder spannendere Rennen ans Tageslicht. Dass Spa gestrichen wurde ist mir eigentlich ziemlich egal. Aber Ungarn hätts imo auch getan.
Absoluten Unsinn finde ich auch die Streichung der Stallorder. Wer kanns wie kontrollieren? Niemand irgendwie. Jetzt wird eben die Stallorder noch heimlicher durchgeführt (z.B. Schlagschrauber will "zufällig" nicht auf die Mutter passen, die Tankanlage spinnt "zufällig", der Fahrer steht 5 Sekunden "zufällig" länger in der Box, ein Fahrer muss "zufällig" nen Extrastop machen...). Grade hier wäre es noch wünschenswerter gewesen, dass man ein Tankverbot wie vor 1994 wieder einführt.
 
Zurück
Oben