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Hamburg (dpa) - Der Deutsche Tennis Bund (DTB) hat die drohende Pleite verhindert. «Die Insolvenz ist abgewendet. Wir leben noch», sagte DTB-Präsident Georg von Waldenfels in Hamburg.
Nach monatelangen Verhandlungen haben die Banken als Hauptgläubiger auf die Hälfte ihrer Forderungen verzichtet, die sich auf insgesamt acht Millionen Euro belaufen. Für die verbleibenden vier Millionen Euro muss der DTB drei Jahre lang weder Tilgung noch Zins zahlen. Tags zuvor wurde auf der Gesellschafter-Versammlung der DTB-Holding zudem eine Kapitalerhöhung von zwei Millionen Euro notariell beglaubigt. Sie wird vom DTB und seinen 18 Landesverbänden zu gleichen Teilen getragen.
Der Verband ist wieder handlungsfähig. «Aber wir haben noch eine schwierige Phase vor uns», sagte Geschäftsführer Jan-Dirk Kohne, der eine Entschuldung erst für das Ende des Jahrzehnts prognostiziert. «Im Profi-Tennis wird man wie im Profi-Fußball ganz neu denken müssen», erklärte Waldenfels. Die Kosten müssten auf rund 40 Prozent gedrückt werden.
Ohne Entlassungen ginge das nicht. Von einem Drittel der 21 Mitarbeiter müsse man sich trennen, sagte Kohne. Aufgehoben zum Jahresende wurde auch der Vertrag mit Fedcup-Kapitän und Damen- Bundestrainer Markus Schur. «Wir haben uns geeinigt», sagte von Waldenfels. Was die nicht fristgerechten Kündigung, die Kohne zur Last gelegt wird, den Verband gekostet hat, wollte von Waldenfels nicht mitteilen. «Es wurde Stillschweigen vereinbart.»
Geredet werden soll über die Fedcup-Zukunft mit Anke Huber und Barbara Rittner. Doch die eine (Huber) will nicht - die andere (Rittner) soll nicht, weil sie noch als Spielerin gebraucht wird. «Noch im Januar werden wir eine Lösung finden», sagte der DTB-Chef. Mit Patrik Kühnen ist das Engagement als Daviscup-Kapitän geregelt - mit dessen Vorgänger steht eine juristische Auseinandersetzung bevor. Michael Stich, der vor dem Abstiegsduell gegen Venezuela gefeuert worden war, will die vereinbarte 10 000-Euro-Prämie für den Klassenerhalt trotzdem haben. Waldenfels: «Wir haben ihm eine 5000- Euro-Spende für seine Stiftung angeboten. Das hat er abgelehnt.»
Was fehlt, sind nach wie vor die sportlichen Glanzlichter. Neue TV-Verträge gibt es noch nicht, im Daviscup steht eine harte Erstrunden-Prüfung in Argentinien bevor, und der Kampf um die teuren DTB-Turniere in Berlin und am Hamburger Rothenbaum geht weiter. «Wir wollen beide Veranstaltungen halten», sagte von Waldenfels, der das Hamburger Damen-Turnier für 2,3 Millionen Euro verkauft hatte.
Boris Becker als Aushängeschild soll Garant für das Masters-Turnier am Rothenbaum sein. Seine Firma BCI wird die Veranstaltung vermarkten. «Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren», sagte von Waldenfels, der einen weiteren kleinen Sieg verbuchte. Das Preisgeld ist um eine halbe Million auf 2,45 Millionen Euro reduziert worden.
Die jährlich 10 Millionen Euro Verlust durch die Pleite des Sportvermarkters ISL wiegt das bei weitem nicht auf. Dem DTB fehlen dadurch zwei Drittel seines Umsatzes. Nun hat der Hamburger Senat einmalig 750 000
Euro sowie die bislang untersagte Mehrfachnutzung des Tennis-Stadions in Aussicht gestellt. Über die erlaubten vier Wochen hinaus soll die für insgesamt 30 Millionen Euro errichtete Anlage auch für Konzerte, Kongresse oder andere Sportveranstaltungen genutzt werden können. Quasi im Gegenzug wird der DTB der Hansestadt am 12. April seine drei Stimmen bei der Wahl des deutschen Olympia- Bewerbers geben.
Nach monatelangen Verhandlungen haben die Banken als Hauptgläubiger auf die Hälfte ihrer Forderungen verzichtet, die sich auf insgesamt acht Millionen Euro belaufen. Für die verbleibenden vier Millionen Euro muss der DTB drei Jahre lang weder Tilgung noch Zins zahlen. Tags zuvor wurde auf der Gesellschafter-Versammlung der DTB-Holding zudem eine Kapitalerhöhung von zwei Millionen Euro notariell beglaubigt. Sie wird vom DTB und seinen 18 Landesverbänden zu gleichen Teilen getragen.
Der Verband ist wieder handlungsfähig. «Aber wir haben noch eine schwierige Phase vor uns», sagte Geschäftsführer Jan-Dirk Kohne, der eine Entschuldung erst für das Ende des Jahrzehnts prognostiziert. «Im Profi-Tennis wird man wie im Profi-Fußball ganz neu denken müssen», erklärte Waldenfels. Die Kosten müssten auf rund 40 Prozent gedrückt werden.
Ohne Entlassungen ginge das nicht. Von einem Drittel der 21 Mitarbeiter müsse man sich trennen, sagte Kohne. Aufgehoben zum Jahresende wurde auch der Vertrag mit Fedcup-Kapitän und Damen- Bundestrainer Markus Schur. «Wir haben uns geeinigt», sagte von Waldenfels. Was die nicht fristgerechten Kündigung, die Kohne zur Last gelegt wird, den Verband gekostet hat, wollte von Waldenfels nicht mitteilen. «Es wurde Stillschweigen vereinbart.»
Geredet werden soll über die Fedcup-Zukunft mit Anke Huber und Barbara Rittner. Doch die eine (Huber) will nicht - die andere (Rittner) soll nicht, weil sie noch als Spielerin gebraucht wird. «Noch im Januar werden wir eine Lösung finden», sagte der DTB-Chef. Mit Patrik Kühnen ist das Engagement als Daviscup-Kapitän geregelt - mit dessen Vorgänger steht eine juristische Auseinandersetzung bevor. Michael Stich, der vor dem Abstiegsduell gegen Venezuela gefeuert worden war, will die vereinbarte 10 000-Euro-Prämie für den Klassenerhalt trotzdem haben. Waldenfels: «Wir haben ihm eine 5000- Euro-Spende für seine Stiftung angeboten. Das hat er abgelehnt.»
Was fehlt, sind nach wie vor die sportlichen Glanzlichter. Neue TV-Verträge gibt es noch nicht, im Daviscup steht eine harte Erstrunden-Prüfung in Argentinien bevor, und der Kampf um die teuren DTB-Turniere in Berlin und am Hamburger Rothenbaum geht weiter. «Wir wollen beide Veranstaltungen halten», sagte von Waldenfels, der das Hamburger Damen-Turnier für 2,3 Millionen Euro verkauft hatte.
Boris Becker als Aushängeschild soll Garant für das Masters-Turnier am Rothenbaum sein. Seine Firma BCI wird die Veranstaltung vermarkten. «Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren», sagte von Waldenfels, der einen weiteren kleinen Sieg verbuchte. Das Preisgeld ist um eine halbe Million auf 2,45 Millionen Euro reduziert worden.
Die jährlich 10 Millionen Euro Verlust durch die Pleite des Sportvermarkters ISL wiegt das bei weitem nicht auf. Dem DTB fehlen dadurch zwei Drittel seines Umsatzes. Nun hat der Hamburger Senat einmalig 750 000
Euro sowie die bislang untersagte Mehrfachnutzung des Tennis-Stadions in Aussicht gestellt. Über die erlaubten vier Wochen hinaus soll die für insgesamt 30 Millionen Euro errichtete Anlage auch für Konzerte, Kongresse oder andere Sportveranstaltungen genutzt werden können. Quasi im Gegenzug wird der DTB der Hansestadt am 12. April seine drei Stimmen bei der Wahl des deutschen Olympia- Bewerbers geben.