Heynckes nicht mehr Trainer von Schalke 04
Der FC Schalke 04 hat die Konsequenzen aus dem schlechtesten Saisonstart seit elf Jahren gezogen und Trainer Jupp Heynckes mit sofortiger Wirkung entlassen. Dies ist das Ergebnis eines Gesprächs, das der Vorstand der "Knappen" und Heynckes am Mittwochvormittag führten. "Manager Rudi Assauer hat mir am Mittwochvormittag erklärt, dass es in der Mannschaft Vorbehalte gegen meine Arbeitsweise gebe", sagte Heynckes der Münchner "Abendzeitung".
"Verhältnis zwischen Trainer und Mannschaft nicht intakt"
"Der enttäuschende Start in die Bundesliga-Saison hat alle Verantwortlichen über die sportliche Situation nachdenken lassen. Wir haben dabei in vielen Gesprächen mit allen Beteiligten den Eindruck gewonnen, dass das Verhältnis zwischen Trainer und Mannschaft nicht so intakt war, um auf absehbare Zeit Besserung herbeizuführen", sagte Assauer auf einer Pressekonferenz. Der Manager weiter: "Dies sah Jupp Heynckes, mit dem wir unsere Erkenntnisse diskutiert haben, in unserer abschließenden Unterredung ähnlich".
Vorwürfe gegen Heynckes
Heynckes, ein Disziplinfanatiker, scheiterte letztlich am Widerstand der Mannschaft. "Es ist trotz intensiver Gespräche nicht gelungen, den Trainer zu überzeugen, gewisse Dinge anders zu machen", erklärte Assauer und warf "Don Jupp" damit indirekt Sturheit vor: "Er ist in Trainer der alten Schule und wollte seine Arbeit unbedingt so weiterführen." Zugleich bedauerte Assauer die Entscheidung: "Wenn man einen Trainer entlassen muss, ist das immer auch eine persönliche Niederlage. Es ist schade, dass die Entwicklung so verlaufen ist. Sportlich haben wir unter Heynckes zweimal den Einzug in den Uefa-Cup geschafft. Außerdem ist er als Mensch von einer im Fußballgeschäft selten gewordenen Integrität."
Erste Trainerentlassung der Saison
Am Montag, zwei Tage nach dem 0:3 beim VfL Wolfsburg, hatte Assauer noch erklärt: "Nach zehn Spieltagen werden wir einen Strich ziehen und sehen, was zu tun ist." Die nun doch vorzeitig vollzogene Trennung ist die erste der laufenden Bundesliga-Saison und die 279. seit 1963. Herynckes' Vertrag bei Schalke lief bis 30. Juni 2005. Mittelfeldspieler Sven Vermant reagierte nicht gerade begeistert auf die Nachricht: "Ich bin jetzt im vierten Jahr bei Schalke. Jetzt kommt der fünfte Trainer in dieser Zeit. Das ist keine gute Sache."
Achterberg und Reck leiten Training
Neben Heynckes wurde auch Konditionstrainer Uwe Speidel beurlaubt, den Heynckes bei seinem Amstantritt im Juli 2003 mitbrachte. Das Vormittasgtraining am Mittwoch leiteten bereits Co-Trainer Eddy Achterberg und Torwartcoach Oliver Reck. Die beiden werden auch im Uefa-Cup am kommenden Donnerstag gegen FHK Liepajas Metalurgs und in der Bundesliga am Samstag gegen Borussia Mönchengladbach als Verantwortliche auf der Schalker Bank sitzen.
Rangnick und Röber mögliche Nachfolger
Über Nachfolge-Kandidaten von Jupp Heynckes wollte sich Assauer nicht äußern. "Wir setzen uns jetzt nicht selbst unter Druck, sondern werden in Ruhe nach Lösungen für die Zukunft suchen", betonte der 60-Jährige. Mindestens zehn Tage lang werde nichts passieren. In der engeren Auswahl dürften wohl die derzeit arbeitslosen Ralf Rangnick (zuvor bei Hannover 96) und Jürgen Röber (zuletzt Trainer des VfL Wolfsburg) stehen.
Auch Hans Meyer ein Thema
Und auch Hans Meyer ist auf Schalke ein Thema. Assauer hält große Strücke auf den 61-Jährigen und bezeichnete ihn desöfteren als hervorragenden Trainer. Doch die Chancen, Meyer zu einem Comeback auf der Trainerbank zu überreden, sind äußerst gering. Nachdem Meyer in der vergangenen Saison Hertha BSC Berlin vor dem Abstieg bewahrt hatte, erklärte er, nie wieder als Trainer arbeiten zu wollen. In dieser Spielzeit sitzt Meyer in der Expertenrunde im DSF-Doppelpass.
Quelle
Gratulation Herr Assauer! Man wollte sich doch erst nach 10 Spielen zusammensetzen und diskutieren. Da hat die Mannschaft gute Arbeit geleistet und ordentlich Stimmung gemacht. Viel Spaß nächstes Jahr in Liga 2!
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