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Die Riesen tun sich zusammen

Bronson

Neuling
Die Riesen tun sich zusammen

AOL und Microsoft werden von Gegnern zu Partnern. Microsoft beendete den seit Jahren schwelenden Rechtsstreit mit einer Überweisung von 750 Millionen Dollar und will nun gemeinsam mit dem weltgrößten Internet-Anbieter die digitale Welt mit Videos und Musik beglücken.



Seattle - Jahrelang stritten die beiden Branchenriesen vor den Gerichten über den Einsatz von Browsern. Microsoft, so der Vorwurf von AOL, habe mit aggressiven Strategien und unter Missbrauch seiner Monopolstellung den Einsatz des "Netscape"-Browsers torpediert. Microsoft gab jetz klein bei, zahlte AOL 750 Millionen Dollar und legte noch eine siebenjährige, kostenlose Lizenz für die Technologie des "Internet Explorers" drauf.

Im Gegenzug wollen die beiden Unternehmen gemeinsam an der Entwicklung und Unterstützung von digitalen Medien wie Musik und Video im Internet arbeiten. Microsoft will zudem seine Testversionen der nächsten Windows-Generation gegenüber AOL öffnen, wobei AOL an der Fortentwicklung des unter dem Codenamen "Longhorn" laufenden Projekts mitarbeiten soll.

Microsoft-Gründer Bill Gates erklärte, in der jüngsten Vergangenheit habe sich für beide Firmen eine Menge verändert. Er sei über das neue Abkommen glücklich, zumal es nach vorne schaue und zu einem höheren Niveau der technischen Kooperation führe, während man zugleich in einer Reihe von Gebieten weiter im Wettbewerb stehe.

Im nachbörslichen Handel in New York stiegen die AOL-Time-Warner-Aktien von 14,85 auf 15,28 Dollar. Microsoft-Aktien gaben leicht nach und sanken von auf 24,40 auf 24,28 Dollar.



Quelle




AOL und M$ Freunde ? :scared:
 
Hier gehts weiter von spiegel.de :

AOL-MICROSOFT-ALLIANZ

Wenn Giganten tanzen



AOL und Microsoft legen ihre Streitigkeiten bei, Millionen Dollar fließen, Verträge werden unterzeichnet. In trauter Harmonie schlagen die großen Zwei künftig auf die Konkurrenz ein - und Netscape verliert seine Existenzberechtigung.




"Der Browser-Krieg", schreibt "Danman" im Forum von OSNews, "ist vorbei, und das ist eine gute Sache".
Browser-Krieg? Neu-Surfern muss man den Begriff erklären: In grauer Vorzeit, als das Mammut noch zum Trinken an die Elbe drängte und E-Commerce-Unternehmen erfolgreich an die Börse, da hielt eine innovative kleine Firma den ganzen Web-Browsermarkt in ihrer Hand - Netscape. Viel zu spät hatte Microsofts Bill Gates erkannt, dass dieses Internet vielleicht doch noch interessant werden könnte.

Dann allerdings stürzte er sich mit all seiner Macht darauf: Binnen zweier Jahre hatte der Internet Explorer die Marktführerschaft übernommen, und das unter Verwendung von Methoden, die Netscape an den Rand des Ruins brachten und Microsoft in einem langen, quälenden Kartellprozess vor Gericht.

Zeitweilig sah es so aus, als wolle die US-Justiz Microsoft in viele kleine Microsöftchen zerteilen, doch Bush sei Dank wurde da nichts draus. Bill Gates gelobte Läuterung und künftig ewig freundliches Wohlverhalten, kam mit einem Tadel davon und macht seitdem fröhlich weiter - im neuen, freundlicheren Stil, versteht sich.

Der letzte noch gerichtsanhängige Streit endete nun in einem Vergleich: AOL, seit 1998 Besitzer von Netscape, einigte sich mit Microsoft in allen noch strittigen Punkten, kassierte 750 Millionen Dollar dafür und setzte - als kleine Gegenleistung - eine Unterschrift unter einen Vertrag, der mittelfristig einigen Microsoft-Konkurrenten das Leben erschweren und vielleicht gar den Garaus machen wird.

Denn - wo die Liebe nicht überall hinfällt - der Deal zwischen den zwei Branchenriesen hat so einige Haken und Ösen, die nach verbraucherfreundlichen Lösungen klingen, letztlich aber die Monokultur im Netz zementieren sollen.

Abschusskandidat Nummer 1: Netscape

Da wäre zum Beispiel das AOL-Anhängsel Netscape. Das hatte sich der amerikanische Großprovider 1998 einverleibt, in einem spektakulären Aktientausch, der einem Wert von sagenhaften 8,98 Milliarden Dollar entsprach. Bis zu diesem Tag hatte AOL seine User per Internet Explorer ins Web gehoben und damit viel für Microsofts wachsende Monopolstellung getan. Jetzt, jubilierten kurz die Optimisten, könne sich das Blatt vielleicht doch noch einmal wenden.



Tat es aber nicht, denn AOL-User surften weiter mit Microsoft. Dem Netscape-Mutterunternehmen reichte es augenscheinlich, in Verhandlungen mit dem Software-Riesen aus Redmond ab und zu mit der bloßen Existenz des Konkurrenz-Browsers zu drohen. Netscape, einst innovativ und technische Trends setzend, wurde zur überwiegend theoretischen Verhandlungsmasse.

Tatsächlich entwickelte AOL den Browser über zwei Jahre nicht fort. Die weitgehende Unterb
rechung der Entwicklungsarbeit führte das mittlerweile arg geschrumpfte Unternehmen in die Paralyse. Vier viel zu lange Jahre - Nomen est Omen- stagnierte Netscape am Ende in seiner Vierer-Version.

Fortschritt erzielte Netscape letztlich nur noch durch das Mozilla-Projekt: Die Sourcecodes des Netscape-Browsers wurden zur freien Weiterentwicklung an die Open-Source-Gemeinde gegeben, die daraus den Mozilla-Browser entwickelte. Netscape schöpfte den weiterentwickelten Code im Jahr 2001 ab, bevor die Mozilla-Gemeinde das Projekt für veröffentlichungsreif erklärte, modifizierte ihn und veröffentlichte endlich eine neue Version. Die allerdings hieß 6.0 (die 5 war irgendwie abhanden gekommen), sah schick aus und konnte so gut wie nichts.

Das Mozilla-Projekt nahm sich weit mehr Zeit und veröffentlichte erst im letzten Jahr eine erste Vollversion, die heute als Version 1.3 als einer der besten Browser am Markt gilt. Netscape 7, der erste nenneswerte Netscape-Browser seit 1998, kann seit dem Sommer 2002 gut mithalten und wieder Punkte machen. Allerdings wohl nicht mehr lang.

Denn das Mutterunternehmen AOL hat soeben einen Vertrag unterschrieben, der den Internet Explorer für sieben Jahre zum Browser der Wahl erklärt: Für was Netscape dann noch gut sein soll, kann derzeit niemand mehr erklären. Aus dem "vernachlässtigten Waisenkind", kommentierte David Becker von CNet, werde gerade ein "Euthanasie-Kandidat".

Dafür gibt es klare Anzeichen. Die Frage, ob der Deal mit Microsoft nun bedeute, dass man Netscape abwickeln könne, beantwortete AOL-Chef Richard Parsons mit einem wenig überzeugenden "Noch nicht!". Wenige Sekunden später verlieh er seinem Eintreten für Netscape mit einem "Nicht zu diesem Zeitpunkt!" mehr Nachdruck. Die Nachfrage nach dem Stellenmarkt in der Tageszeitung dürfte im Pausenraum von Netscape ruckartig gestiegen sein.

Mit einem Aus für Netscape wäre das Browser-Monopol zumindest in der Windows-Welt wohl endgültig zementiert. Der wackere Opera-Browser - in vielerlei Hinsicht die innovativste Software am Markt - müht sich seit Jahren mit gleichbleibend kleinen Erfolgen, obwohl er dem Internet Explorer fraglos überlegen ist. Und Mozilla?

Onwohl ein freies Projekt im Geist der Open Source lebte die Entwicklung des Mozilla-Browsers immer auch von den Inputs bezahlter Netscape-Programmierer. Mozilla, sagen Experten, habe für ein Open-Source-Projekt erstaunlich viele Nutzer und erstaunlich wenige freie Programmierer, die ihm zuarbeiteten. Dass eine Schließung von Netscape für Mozilla ohne negative Effekte bleibe, erwartet darum niemand - obwohl Mozilla als der bessere Netscape-Browser gilt.
 
Wenn Giganten tanzen (2)



Abschusskandidat Nummer 2: Real und Co

Die Frage, wer welchen Browser für was benutzt, ist für eine ganze Reihe von Unternehmen relevant. Der Deal zwischen AOL und Microsoft beinhaltet eine Klausel, nach der man künftig bei der Entwicklung und Unterstützung von digitalen Medien wie Musik und Video im Internet zusammen arbeiten wolle. Zu diesem Zwecke erhält AOL Einsicht in die laufende Entwicklung des Windows-Nachfolgers Longhorn und ist eingeladen, bei dessen Entwicklung mitzuwirken.



Da dürften der Konkurrenz - zum Beispiel bei Realnetworks - die Ohren klingeln. Der Deal verklausuliert eine künftige Präferenz zugunsten des Microsoft Mediaplayers, der sich in den letzten Jahren vom Programm-Applet zum Abspielen von Bildern und Tönen zum integralen Windows-Bestandteil gemausert hat. Da hören Microsofts Pläne für das Programmchen aber nicht auf: Spätestens mit Longhorn wird Microsoft das Thema Digital-Rights-Management (DRM) mit Macht angehen.

Dann wird sich die Abspielbarkeit von Mediendateien an den ihnen zugeordnenten Lizenzen bemessen - und die Medienschnittstelle wird der Mediaplayer sein. Das Rights-Management von Millionen AOL-Kunden wird dann ebenfalls über diese Schiene laufen: So gewinnt man kritische Masse, an der niemand mehr vorbeikommt.

Das sind schlechte Zeiten für das Real-eigene Dateiformat, das in Sachen Streaming-Media über lange Zeit die Standards setzte - und unter anderem durch eine Koppelung des Programms mit dem Netscape-Browser popularisiert wurde. Doch Real gerät zusehends ins Hintertreffen: Apples Quicktime bietet die weit besseren Qualitäten, Microsofts Formate sind auf dem Vormarsch. Vor wenigen Tagen verabschiedete sich die Industrie-Musikbörse MusicNet vom Real-Format, obwohl das Unternehmen zu den Finanziers der Börse gehört. Nutznießer der offenen Verstimmung: Microsoft.

Interessant und brisant ist das alles vor allem deshalb, weil es längst nicht mehr um die offene Konkurrenz von um die Nutzergunst buhlenden Techniken geht. Es geht um den direkten Weg zu den Geldtöpfen, die sich die Internet-Branche seit Jahren erträumt.

Denn bisher war Web-Entwicklung vor allem ein alles andere als billiges Zuschussgeschäft. Erst mit der flächendeckenden Durchsetzung von DRM entsteht ein Markt, der stete Geldflüsse verspricht. Die Vision ist einfach zusammengefasst: Künftig soll es Mediales nur noch gegen Zahlung geben. Zwar, behaupten informierte Kreise, gäbe es in den nicht öffentlichen Einzelheiten des AOL/Microsoft-Deals keine Exklusivitätsklauseln und AOL sei so nicht ausschließlich zur Nutzung der Microsoft-Programme verpflichtet.

Doch kann man in diesem Fall wohl davon ausgehen, dass das Prinzip "wenn schon, denn schon" greift: Wer im kommenden DRM-Geschäft den Datenfluss kontrolliert, ist in der besten Position, dafür auch kräftig Maut verlangen zu können. AOL ist da ein naheliegender Kandidat, Microsoft der logische Verbündete. Wenn Giganten tanzen, sollte man zusehen, nicht unter ihre Füße zu kommen. Manchen Microsoft-Konkurrenten mag d
as wohl nicht mehr gelingen.
 
Original geschrieben von Bronson
Abschusskandidat Nummer 2: Real und Co

Das wäre wirklich ein Segen, wenn diese ganze Real-Scheisse endlich von der Bildfläche verschwinden würde. Jeder, der schon einmal das "Vergnügen" hatte, einen Real Player zu installieren, wird mir da vermutlich zustimmen :kotz:
 
Original geschrieben von Gorax


Das wäre wirklich ein Segen, wenn diese ganze Real-Scheisse endlich von der Bildfläche verschwinden würde. Jeder, der schon einmal das "Vergnügen" hatte, einen Real Player zu installieren, wird mir da vermutlich zustimmen :kotz:

:love: Ganz genau! Real ist einfach nur Müll. Deswegen hab ich den seit rund 2 Jahren schon gar nicht mehr aufm Rechner. :)
 
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