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Das Meisterstück am 31.Spieltag!

Steve Austin

Blasters Bester
Das Meisterstück am 31.Spieltag?

Schalke 04 - Bayer Leverkusen
"Oranje boven" war in Schalke am 1. August 1997, als die Holländer Johan de Kock und Marco van Hoogdalem unter der Regie ihres Landsmanns Huub Stevens aus einem 0:1 ein 2:1 gegen Leverkusen machten. Auf diesen bislang letzten Heimsieg gegen Bayer folgten für die "Knappen" aber drei Unentschieden und drei Niederlagen. Seit dem 1:0-Triumph über Bayern München vom 13. März büßte Schalke mit vier Niederlagen in fünf Spielen zwölf Punkte auf den einstigen Titelrivalen ein. Die letzten drei Partien verlor die Rangnick-Elf mit insgesamt neun Gegentoren. Vorjahres-Torjäger Ailton traf zu Hause erst fünfmal. Leverkusen gewann die letzten beiden Aufgaben, hat aber Probleme mit Gegentreffern. Viermal kassierte Bayer in der Rückrunde ein 0:1 und verlor jedes Mal "zu Null". Schalke schoss vor der Pause die zweitmeisten Tore aller Klubs (27), Leverkusen erzielte nach dem Wechsel die zweitmeisten Treffer (37).

1. FC Kaiserslautern - Bayern München
Seit Jürgen Risches Tor zum 2:1 am 13. April 1999 hat der FCK keines der folgenden elf Duelle mit den Bayern gewonnen (die letzten fünf alle verloren) und in fünf Heimspielen nicht mehr gegen sie getroffen. Die Pfälzer verloren ihre letzten beiden Saison-Heimspiele und vier der letzten fünf Aufgaben. In den sieben Heimpartien zuvor allerdings hatten sie insgesamt nur ein einziges Gegentor kassiert. Der Tabellenführer aus München hat erstmals seit Februar/März 2003 wieder eine Serie von fünf Siegen hingelegt, an der acht unterschiedliche Torschützen beteiligt waren, und zehn von 13 Rückrundenspielen gewonnen. Mit nur sieben Gegentoren hat der FC Bayern auch die beste Abwehr des Jahres.

Hansa Rostock - Hertha BSC
Nach dem 0:4 im ersten Bundesligaspiel an der Ostsee am 20. September 1997 stand Aufsteiger Hertha in Runde sieben mit zwei Punkten am Tabellenende und Trainer Jürgen Röber kurz vor dem Rauswurf. Seither aber haben die Rostocker nicht mehr gegen Hertha gewonnen, verbuchten in 14 Spielen nur vier 1:1 auf der Habenseite. Hansa gewann die letzten drei Heimspiele und ist zu Hause seit dem 0:2 gegen Leverkusen vom 27. November ungeschlagen. Der Vereinsrekord von acht Heimniederlagen aus der Hinrunde ist aber eine große Hypothek. Trainer Jörg Berger fehlten im Hinspiel nur wenige Sekunden an einem Einstand nach Maß, musste aber noch den 1:1-Ausgleich der Berliner hinnehmen. Hertha siegte in den letzten drei Partien mit insgesamt fünf Marcelinho-Toren und verlor nur zwei der letzten 20 Punktspiele.

Borussia Mönchengladbach - VfB Stuttgart
Mit einem 3:1 gegen Stuttgart am 10. Juni 1995 kehrten die Gladbacher nach achtjähriger Abstinenz in den Uefa-Cup zurück. Von den 15 folgenden Duellen mit dem VfB haben sie aber keins mehr gewonnen. Jetzt soll es der Schwabe Horst Köppel richten, der in 124 Bundesligaspielen für den VfB mehr Tore schoss (44) als in 184 Partien für Gladbach (38). Die Borussen sind seit sechs Runden sieglos und verbuchten aus den letzten zehn Aufgaben nur einen Sieg (1:0 gegen Wolfsburg am 5. März) und sechs Punkte. Der VfB holte nur einen Zähler aus den letzten beiden Spielen, verlor aber nur eins der letzten neun Liga-Treffen. In der Rückrunde blieb Stuttgart in keinem Auswärtsspiel ohne Torerfolg. Vor sieben Jahren hatte Gladbach nach 30 Runden noch zwei Punkte weniger, rettete sich aber mit drei Siegen aus den letzten vier Spielen.

VfL Bochum - FSV Mainz 05
Vor seinem 50. Bundesliga-Heimspiel mit Bochum kann Trainer Peter Neururer darauf bauen, dass seine Elf drei der letzten vier Spiele im Ruhrstadion gewann. Von den bisherigen Saisonduellen mit den Aufsteigern verlor der VfL nur das Hinspiel in Mainz (0:1 am 20. November). In den letzten sechs Partien, von denen vier auswärts stattfanden, trafen die Bochumer immer ins Netz. Mainz dagegen blieb in sieben der letzten elf Aufgaben ohne Torerfolg und erzielte in den letzten fünf Gastspielen nur ein Tor: durch Michael Thurk zum 1:1 in Gladbach. Thurk und Fabian Gerber (je 2) erzielten vier der fünf Mainzer Treffer in den letzten sechs Runden. Der Aufsteiger holte seit seinem einzigen Auswärtssieg der Saison 2:1 in Freiburg - in den folgenden elf Gastspielen nur zwei Punkte. Bochum holte in der Rückrunde schon mehr Zähler (15) als im gesamten ersten Saisonteil (14) und ist mit 26 Toren die treffsicherste Heimelf der unteren Tabellenhälfte.

SC Freiburg - Borussia Dortmund
Einen einzigen Heimsieg verbuchte Freiburg in neun Anläufen gegen Dortmund, ein 4:1 am 11. Dezember 1993 mit zwei Toren von Rodolfo Cardoso. Nur in vier der 19 Duelle blieben die Schwarzwälder torlos, aber einen Sieg gab es nur noch mit einem 2:0 in Dortmund am 21. Oktober 2001. Freiburg ist seit elf Runden sieglos und holte aus den letzten neun Partien insgesamt nur einen Punkt. Der BVB ist mit 27 Zählern das zweitbeste Rückrundenteam und feiert mit dem nächsten Treffer sein 2222. Bundesligator. Die seit fünf Runden (vier Siege) ungeschlagenen Westfalen verloren nur eins der letzten sieben Auswärtsspiele (0:5 in München) und sind mit 16 Treffern das kopfballstärkste Team der Liga.

Werder Bremen - Arminia Bielefeld
Das 2:2 am 25. Januar 2003 war der einzige Punktgewinn der Bielefelder aus elf Gastspielen in Bremen. Werder ist aber zu Hause seit dem 4:0 gegen Bochum vom 26. Februar sieglos und verbuchte in den folgenden drei Heimspielen insgesamt nur einen Punkt und ein Tor. Zudem verlor der noch amtierende Meister, für den in den letzten sieben Runden nur Ivan Klasnic (4) und Miroslav Klose (2) trafen, mit dem immer noch torhungrigsten Angriff der Liga vier der letzten fünf Pflichtspiele. Bielefeld hat seit dem 3:2 in Freiburg vom 13. November in acht Gastspielen nur noch drei Remis auf der Habenseite. Zwei der drei Rückrundentore Arminias erzielte "Joker" Isaac Boakye. Die Hanseaten erzielten in der zweiten Halbzeit mehr Tore (41) als Bielefeld in der gesamten Spielzeit. Liga-Primus ist Werder aber auch mit 15 Kopfball-Gegentoren.

Sonntag :

VfL Wolfsburg - Hamburger SV
30 Tore fielen in den bisherigen sieben Duellen der beiden Klubs in Wolfsburg, die sogar das Kunststück schafften, zweimal in Folge 4:4 zu spielen. Ein klares Ergebnis gab es nur einmal, beim Wolfsburger 5:1 am 17. August 2003. Seine letzten beiden Heimspiele verlor der VfL zu Null, und in fünf der letzten acht Partien blieb er ohne Torerfolg. Von den letzten fünf Aufgaben gewannen die "Wölfe" nur die in Mainz (2:0) am 9. April. Der HSV hat seit dem 0:3 zum Rückrundenauftakt in München in jeder Partie mindestens ein Tor erzielt und die letzten beiden Spiele gewonnen. Mit Trainer Thomas Doll holten die Hanseaten genau zwei Punkte im Schnitt, und in der Rückrunde verbuchten nur Bayern und Dortmund mehr Zähler. Die Hamburger nutzten bereits 17 Freistöße zu Treffern und erzielten in der ersten Halbzeit die meisten Tore aller Klubs. In der Viertelstunde vor der Pause sind HSV und Wolfsburg mit 13 bzw. zehn Toren die treffsichersten Teams der Liga.

Hannover 96 - 1. FC Nürnberg
Mohammadou Idrissou zeigte den heutigen Stürmern Hannovers am 8. Februar 2003 wie es geht: Drei Tore schoss er beim 4:2 gegen Nürnberg, einem von nur zwei Bundesliga-Heimsiegen der Niedersachsen gegen die Franken. In diesem Jahr aber erzielte der noch abstiegsbedrohte Club dreimal so viele Treffer wie die mickrigen sieben Törchen der 96er, die sechs der letzten acht Partien zu Null verloren (fünfmal 0:1). Die Elf von Trainer Ewald Lienen gewann nur eins der letzten acht Heimspiele, von denen sie sechs verlor. Nürnberg holte sieben Punkte aus den letzten drei Runden und ist seit 305 Minuten ohne Gegentor, obwohl keine Abwehr in der Rückrunde häufiger bezwungen wurde (27mal). Der Aufsteiger aus Nürnberg ist das einzige Team der Liga, das in jedem Auswärtsspiel ins Tor traf. Die 27 Treffer in der Fremde werden nur von Meister Bremen überboten.

Ein Sieg in Kaiserslautern und gleichzeitig maximal ein Remis der Schalker und der 19.Meistertitel ist in trockenen Tüchern. Beide Teams müssen dabei auf ihre Stammtorhüter verzichten. So stehen die jeweiligen Ersatzkeeper Rensing und Heimeroth im Blickpunkt.
 
Glückwunsch

Ein ereignis- und torreicher Spieltag. Bayern ist Meister, dahinter wirds ganz eng, Bochum und Rostock sind so gut wie abgestiegen, Gladbach und Mainz siegen sich in Liga 1.
 
:luxhello: DEUTSCHER MEISTER 2005 :luxhello:

Vielen Dank Leverkusen! Auge ist und bleibt ein waschechter Bayer.

Bochum lässt sich völlig abschlachten und verabschiedet sich aus der 1.Liga. Für Rostock ist die Chance noch da. Das gibt nächste Woche ein Fest in Mainz, da können die Bayern auch mal ruhig auf 'nen Sieg verzichten. ;)
 
Wie sieht denn das Restprogramm von Rostock, Bochum und Gladbach aus? Spielen die nochmal untereinander? Ansonsten war's das wohl für Hansa. :closed:
 
Glückwunsch Bayern. Auch wenn ich sicher kein Bayern-Freund bin, ist mir das 1000x lieber als Schalke. Schöner Spieltag, Werder ist doch noch an Platz 3 dran, da Hertha + Stuttgart patzen. Schake ist auch noch nicht 2. wenn's in dieser Form weitergeht, dann finden die sich noch etwas tiefer in der Tabelle wieder.

Mainz ist gerettet, das freut mich, Bochum so gut wie weg: auch schön. Hansa gönne ich den Klassenerhalt, wird aber leider nicht mehr klappen.

Fussball ist schön! :)
 
Original geschrieben von Sebastian
Wie sieht denn das Restprogramm von Rostock, Bochum und Gladbach aus? Spielen die nochmal untereinander? Ansonsten war's das wohl für Hansa. :closed:
Sieht nicht gut aus.

Rostock (29) :
Leverkusen (A), Bielefeld (H), Dortmund (A)

Bochum (29) :
Nürnberg (A), Stuttgart (H), Hamburg (A)

Gladbach (34) :
Hamburg (A), Hertha (H), Leverkusen (A)

Nürnberg (35) :
Hannover (A), Bochum (H), Bayern (A), Mainz (H)

Mainz mit 37 ist so gut wie gerettet, den einen Punkte holen die noch mit Sicherheit. ;)
 
Die verdammten Mainzer... :dead:

Naja, Gladbach verliert jetzt alles, Rostock gewinnt die letzten beiden Spiele und Bochum muss da halt auch irgendwie mitspielen. :D
In Dortmund gibt es am letzten Spieltag wohl eine ziemliche Ossi Invasion - Stehplatzkarten für den Gästeblock sind bereits alle vergriffen.
 
:biggthump

Yea Baby, jetz noch den Pokal holen und dann können wir uns auf das Triple im nächsten Jahr freuen :D
 
Gratulation an die Bazis, freut mich, dass weder Schalke noch Stuttgart die Schale holen. Ich hoffe allerdings, dass die Bremer nächste Saison wieder groß aufspielen.

Klasse Leistung von Mainz gegen lachhafte Bochumer, schön auch, daß Gladbach gewonnen hat.
Ich hoffe, die unsäglichen Rostocker steigen ab, dann sind die Chancen, daß Berger zum FCK kommt recht groß. Wäre nett, wenn er dann auch Litmanen mitbrächte.
 
Habt ihr mit dem Sforza nicht schon genug alte Mittelfeldstrategen, die ihre Glanzzeiten lange hinter sich haben? :D
 
unten stehender brief hab ich vorhin in nem lautern forum gesehn, wollts euch mal zeigen...

"Von den Höllenqualen eines Lautrers oder:

Vom Sein oder Nichtsein eines Fussballfans



Wo soll ich anfangen? In welche Vorurteilsschublade zuerst greifen? Welche Fragen zuerst stellen?



Ist alles nicht so einfach.



Einfach ist eigentlich nur das Spiel, dem ich mich verschrieben habe. Es gibt 22 Männer, die um eine Lederkugel kämpfen und diese möglichst kunstvoll im gegnerischen Gehäuse unterzubringen versuchen. Das ist eigentlich alles. Jeder Trottel kann es leidlich erlernen, sofern er über zwei gesunde Beine, etwas Ausdauer und Freude daran verfügt.



Die Regeln sind genauso simpel wie das Spiel: man spielt die Kugel mit dem Fuß oder Kopf, treten, spucken und sonstige Widerlichkeiten sind verboten und wenn jemand unfair spielt, gibt’s ´nen Freistoß.



Der ungeheure Erfolg dieses Spiels liegt schlicht und ergreifend in seiner Einfachheit und jeder noch so desinteressierte Mensch im Himalaya kapiert die Grundzüge innerhalb einer Halbzeit.



Und jeder, der auch nur halbwegs über einen IQ von mehr als 10 verfügt kapiert spätestens im 2. Spiel, das er sieht, auch noch ein oder zwei andere Dinge mehr, die dieses Spiel neben seiner nötigen Technik und hin- und wieder aufblitzenden Eleganz ausmachen.



Zum einen ist das Spiel in seiner Gänze ein Kampfspiel mit genau festgelegten Regeln und zum anderen braucht jeder Spieler trotz aller individueller Klasse ein gewisses Mass an Disziplin, Mannschaftsgeist und Siegeswillen, weil spätestens in der E-Jugend eigentlich klar ist, das nur eine Mannschaft als Ganzes und nicht der Einzelne ein Spiel gewinnen kann.



Und jeder Spieler trägt Verantwortung. Verantwortung den eigenen Mitspielern gegenüber, immer das Bestmögliche zu geben zum Wohle der Mannschaft und zum anderen den Zuschauern gegenüber, ohne die ja das Spiel überhaupt nicht stattfinden würde.



Das witzige dabei ist, das all´ diese Dinge für jeden Spieler und jedes Spiel im gesamten Universum zutreffen, ganz gleich ob der Kick jetzt am Strand von Rio oder irgendwo in der A-Klasse im Nordsaarland stattfindet.



Und das allerbeste dabei ist: Fußball macht Spaß. Du rennst herum, du haust dich auf die Wiese, du schwitzt dich zu Tode und bekommst auch manchmal einen ab. Du machst haarsträubende Fehler, verlierst im Getümmel den Überblick oder spielst völlig unbedrängt deinem freistehenden Gegenspieler fünf Meter vor dem eigenen Tor den Ball zu. Fünf Minuten später gelingt dir ein Hackentrick oder ein Sololauf über 30, 40 Meter oder du donnerst die Pille volle Lotte unter den Querbalken – nicht, das du es etwa geplant hättest, aber drin war er trotzdem. Und davon zehrst du wochen- und monatelang, weil du vielleicht für fünf kleine Sekunden lang der Allergrößte warst. Und wenn´s nicht so war und der Ball zehn Meter drüberging oder du den spielentscheidenden Fehler gemacht hast, dann fühlst du dich beschissen, leer und deprimiert. Zehn oder dreizehn andere Männer haben vielleicht 90 Minuten lang ihr Bestes gegeben und es hat trotzdem nicht gereicht. Vielleicht wirst du nächste Woche nicht von Anfang an aufgestellt und du schläfst ein, zwei Nächte lang wirklich schlecht.



Aber dann geht’s wieder weiter. Du trainierst wie ein Blöder, hängst dich voll rein. Irgendwann kriegst du wieder eine Chance und dann machst du es eben besser. Solange wie du eben Freude daran hast und tief in dir drin noch Leidenschaft und Emotionen sind. Denn wenn keine Leidenschaft und keine Emotion mehr da sind, dann ist es das Beste für alle, wenn du aufhörst und deinen Platz jemand anderem überlässt.



Genau so funktioniert das Spiel, völlig einfach. Geradezu lächerlich simpel.





Es gibt nur eine Ausnahme:



Profisport.





Im Profibereich gelten vollkommen andere Regeln. Wer sich etwas anderes einredet, gehört spätestens seit Samstag in die Klapse, soviel steht jedenfalls mal fest.



Profis sind andere Menschen. Nüchtern und kühl, Situationen und Möglichkeiten messerscharf kalkulierend und abschätzend.



Wie viele Schritte muß ich tun, um in wie viel Prozent der Fälle den nächsten Zweikampf gewinnen zu können? Und wie viel Euro hab ich bis auf meinem nächsten Weg zur Mittellinie verdient? Und wäre es nicht effektiver, einfach hier stehenzubleiben und meinem Mitspieler/ Geschäftspartner den nächsten Zweikampf zu überlassen, schließlich ist der ja laut Statistik bisher noch etwa 13 Meter weniger gelaufen als ich? Und das bei höherem Gehalt!



Außerdem ist es ja heute viel zu warm. Und der Rasen! Oh Gott oh Gott! Eine Zumutung. Unmöglich! Gegen wen spielen wir heute eigentlich? Ach ja, Bayern. Dann müssen wir ja mal.



Wenn´s denn sein muß. Und wieder so viele Leute hier im Stadion. Gäähn! Was wollen die denn überhaupt? Wenn sie Unterhaltung suchen, sollen sie sich eben ne Kinokarte kaufen. Hab´ ich überhaupt heute schon meinen Broker angerufen?!? Ah, nein, Mist, muß ich gleich nachher in der Pause nachholen. Und wenn ich... Huch! 0:1... Oh, na ja, macht ja nix. Die Bayern werden ja eh Meister. Wo war ich noch gleich?!? Ach ja! Ich glaub, ich sollte mir ein paar Schering-Obligationen kaufen. Oje, ist das heiß heute. Und dieser Holländer, warum läuft der bloß so schnell? Oh! Der ist aber ziemlich frei da. Na ja, 0:2, ist ja auch nicht so schlimm. Die Welt dreht sich weiter. Mein Gott, wie unzufrieden diese Idioten hinter dem Zaun mal wieder sind. Was wollt ihr denn? Feuert mich doch an! Wenn ihr pfeift, hab´ ich erst recht keine Lust mehr!



Na ja, sind auch nicht mehr das, was sie mal waren. Die verlangen Dinge heutzutage, ts ts!! Kampf, Leidenschaft, Emotion, Vereinstreue – lächerlich. In welcher Welt leben die denn? Die alten Zeiten, immer nur die alten Zeiten! Bla bla! Und warum zum Teufel soll ich mir hier weh tun, nur um in den UI-Cup zu kommen? UI-Cup... Nein danke! Das sind ja drei Wochen weniger Urlaub. Nä, nä! Vor der Saison haben wir gesagt, wir wollen nicht absteigen. So weit sind wir doch! Was wollt ihr denn noch mehr? Noch drei Spiele und dann hau´ ich mich an den Strand.



Oh, 0:3, das war aber ein leichtes Tor. Schon wieder dieser Holländer, ist ja voll wild drauf heute. Zum Glück ist jemand anderes Schuld, hä hä! Wo war ich gleich? Ach ja, beim Urlaub! Vielleicht ruf ich mal meinen Berater an, wird echt langsam Zeit. Schon zwei Jahre beim selben Club und ablösefrei bin ich ja auch. Wird wieder ein toller Zahltag! Hier gibt’s ja eh nix mehr zu holen. Und wie viel haben die mir letzte Woche angeboten? Ne halbe Million Handgeld? Na ja, ist zwar ein bisschen dünn, aber wir werden sehen. Welcher Verein war das überhaupt noch mal? Aachen...? Amsterdam...? Ahlen...? Alkmar?? Ach Kacke, ich hab´s schon wieder vergessen. Ist eh egal. 0:4 stehts jetzt endlich auch, dann geh ich jetzt mal duschen. Heute Abend geht’s zum Italiener und dann in die Disse. Und am Dienstag muß ich schon wieder zum Training, äääähhhh!



...





Und ich war draußen. Draußen vor der West, diesem wachsenden Ungeheuer, Lauterns „berühmtester Kurve“. Nach dem 0:2. Ich konnte es nicht mehr sehen. Ich WOLLTE es nicht mehr sehen.



Ist mir noch nie passiert: Siebzehn Saisons lang, 389 Spiele hab ich für meinen Club gemacht. Ganz genau 389 mit dem am Samstag.



Ich hab sie gezählt. Jedes einzelne. Weil ich stolz drauf war, dabei gewesen zu sein und für meine Farben immer eingestanden bin. Weil ich dieses Spiel und meine Mannschaft liebe und es mehr als einmal meine Rettung aus tiefster Seelennot gewesen ist, die ganze Woche lang bis zum Samstag auszuharren. All den ganzen Mist irgendwie loszuwerden, den angestauten Frust hinauszuschreien. Und Emotionen auszuleben, etwas von mir selbst mit einzubringen, ohne eine andere Gegenleistung von meinem Team zu erwarten außer dieselbe Leidenschaft und dieselbe Emotion, wie ich sie mitbringe.



Das man bei solch naiver Betrachtungsweise der Dinge bei einem Fussballprofi über kurz oder lang enttäuscht wird, ist ja wohl völlig klar. Man baut sich im Prinzip ja ein Luftschloss auf. Von einer Mannschaft, die eben keine Söldnermentalität hat und für die Begriffe wie Stolz und Ehre auch Inhalte haben und nicht nur hohle Phrasen sind.



All davon habe ich am Samstag nix gesehen, wie schon so viele Male zuvor auch nicht. Und das war auch nie ein Beinbruch, weil letztendlich ja selbst der Allereingefleischtete nicht so dumm sein kann, auch nur im Ansatz heutzutage daran zu glauben, in einem Bundesligaprofi würde auch nur ein Fünkchen von all dem stecken, was ich oben angedeutet habe. In erster Linie zählt ja auch der Club und nicht die Mannschaft. Und noch weniger der einzelne Spieler.



Aber am Samstag war´s einfach einen Tick zu offensichtlich, wie die Dinge in Wahrheit stehen:



Unser Sport ist so gut wie tot und den Protagonisten, die dafür verantwortlich sind, ist es vollkommen scheißegal. Genau so egal, wie unseren Spielern am Wochenende das Ergebnis am Ende war oder die Tatsache, das der meistgehasste Verein Deutschlands ausgerechnet in unserem Stadion nach einem lockeren Trainingsspielchen ohne jede Gegenwehr die Meisterschaft feiert.



Und wir machen uns einen ab, fahren durch die Gegend, schreien uns die Hälse wund und geben unser letztes Hemd, nur um dabei zu sein. Wir gründen Fanclubs und Faninitiativen, machen uns wochenlang Gedanken, verteilen Flyer und malen Doppelhalter. Wie dumm sind wir eigentlich?





Als ich endlich zu Hause war, allein in meiner dunklen Bude und vollkommen demoralisiert im Bad auf dem Boden neben dem Klo und meine Sachen ausgezogen hab, da war ich mir sicher, das dies mein letztes Ligaspiel gewesen ist - mein letztes Spiel für den FCK überhaupt. Und viele Dinge, die mir bis auf der Autobahn bis Freisen und auf dem Parkplatz dort an den Kopf geknallt wurden, lassen mich seither nicht schlafen.



Es gibt wirklich Leute, die am Fussball kaputt gehen. Und wenn ich ehrlich bin, dann muß ich mich dazu zählen und mir die Frage stellen, auf welch schmalen Grat ich mich zur Zeit bewege.



Es gibt eben doch Grautöne zwischen schwarz und weiß, eine schwierige Sache für mich. Keine Ahnung, wann das begonnen hat und wohin es letztendlich führt, aber es stellt definitiv meinen Platz in dieser Kurve in Frage. Ich weiß auch gar nicht mehr, wie es früher einmal war und ob ich die Dinge da lockerer gesehen habe.



Das scheint alles Lichtjahre entfernt zu sein, aber ich kann mich glaub ich, nicht an ein einziges Spiel erinnern, wo ich wirklich jemals Spaß gehabt habe. Vielleicht am Abend gegen Rejkjavik, als wir um das Stadion in die Ost gewandert sind und den Gudjohnson solange angefeuert haben, bis er endlich sein Tor gemacht hat.



Das waren feine Zeiten! Da schien irgendwie alles möglich. Heute ist da nur noch ein einziger Alptraum. Unsere Kurve eine Lachnummer, die unsere Derbygegner anfeuern und unsere Mannschaft ein Trümmerhaufen aus Möchtegern-Rastellis und selbsternannten Heilsbringern, die aber bei allem Gequatsche über ihre Taten im Spiel selbst einfachste Dinge wie eine ordentliche Grätsche oder einen sauber geführten Zweikampf vergessen.



Viel liegt definitiv auch am Alkohol, da gibt’s überhaupt keine Frage. Manchmal hab ich so eine Wut in mir, das ich am liebsten selbst auf den Platz rennen und jemand abgrätschen würde, wenn ich denn nur über den Zaun käme. Und ich brauche all meine Selbstbeherrschung, um nicht loszubrüllen und um mich zu schlagen, wenn jemand mit nem Mainzerschal in den 8-er kommt.



Vielleicht bin ich auch mittlerweile ein Dinosaurier, der den Anschluß an den modernen Sport von heute verpasst hat oder ich will es einfach nicht sehen und saufe deshalb so viel, keine Ahnung.



Fakt aber ist, das am Samstag sehr viel bei mir kaputt gegangen ist und alles wirklich letzten Endes darin mündet, mich selbst zu fragen, ob das alles noch einen Sinn für mich hat. Ob der Profisport von heute, all dieser Kommerz und der billige Glitter es wirklich noch wert sind, mein Herzblut und Seelenheil daran zu hängen, mein Geld zu versaufen oder bis nachts um halb drei nach irgendeinem Auswärtsspiel in irgendeiner Bummelbahn herumzuhängen. Ob es nicht besser wäre, hier im Nordsaarland ein paar hundert sauschlechte, aber ehrliche A-Klasse-Spiele anzusehen, anstatt in der Bundesliga zu Mr. Hyde zu mutieren, der anderen verdienten Fans den Spaß vermiest, so sehr, das sie sich genötigt sehen, wegen mir zu Hause zu bleiben.



Keine Ahnung, ich weiß es wirklich nicht. Wir werden es am Samstag sehen. Ich glaube aber ehrlicherweise gesagt nicht, das ich kommen werde. Ich weiß noch nicht mal, ob ich in dieser Saison überhaupt noch mal kommen werde, denn im Moment geht mir der FCK 2005 echt am Arsch vorbei und erscheint es nicht mal wert, auf Premiere angesehen zu werden.



Außerdem schäme ich mich auch, einfach rausgegangen zu sein, meine Farben im Stich gelassen zu haben. Die Gefolgschaft verweigert zu haben. Und falls ich je wieder in einem Erstligastadion auftauchen werde, dann sicherlich in zivil.

Ein immer noch völlig demoralisierter
:::
xy
P.S.: Rechne am Samstag lieber nicht mit mir." s
 
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