Chelsea und ZSKA dürfen spielen
Der FC Chelsea und ZSKA Moskau dürfen beide in der am 14. September startenden Champions League teilnehmen. Dies teilte Uefa-Kommunikationsdirketor William Gaillard mit. Der Verdacht, der Russe Roman Abramovich sei bei beiden Klubs Mehrheitseigner, habe sich nach Untersuchungen der Europäischen Fußball-Union (Uefa) nicht bestätigen lassen.
Gigantische Investitionen
Abramovich hatte den Premier-League-Klub FC Chelsea Anfang Juli 2003 aufgekauft und in der ersten Saison über 200 Millionen Euro in neue Spieler investiert. Für die neue Saison investierte Abramovich 156 Millionen in neun Neuzugänge und sicherte dem Verein darüber hinaus die Dienste von Trainer Jose Mourinho, der den FC Porto im vergangenen Jahr zum Champions-League-Sieg führte.
ZSKA: Abramovichs Heimatprojekt
Im Sommer 2004 startete die von Abramovich kontrollierte Erdölgesellschaft Sibneftj den Versuch, den russischen Erstligisten ZSKA Moskau langfristig zum europäischen Spitzenklub zu machen. Zu diesem Zweck sollen im Laufe der nächsten drei Jahre 50 Millionen Euro in die Kassen des Klubs fließen. Die erste prominente Neuverpflichtung Vagner Love wurde für die russische Rekordablöse von 6,5 Millionen von Palmeiras FC losgeeist.
Einem Klub drohte der Ausschluss
Laut Reglement der Champions League und des Uefa-Pokals darf, um jeden Manipulationsverdacht zu vermeiden, bei identischem Mehrheitseigner nur ein Verein teilnehmen. Dieser Verdacht war im Fall Abramovich aufgekommen. Besonders pikant: Beide Klubs spielen in der selben Gruppe der "Königsklasse".
Uefa-Grundsatzurteil
Einen vergleichbaren Fall gab es Ende der 90er Jahre zwischen AEK Athen und Slavia Prag, die beide mehrheitlich der Investorengruppe Enic gehörten. Enic setzte per einstweiliger Verfügung durch, dass beide Vereine starten durften, doch in einem späteren letztinstanzlichen Urteil gab das Sportgericht (TAS) in Lausanne der Uefa Recht. Seitdem ist die Auffassung der Uefa rechtskräftig.
Abramovich hat vorgesorgt
Abramovichs Trick: Während er in Chelsea persönlich investiert hat, handelt es sich in Moskau um Firmen. Geldgeber ist nach Uefa-Ansicht nicht Abramovich selbst, sondern der Erdölkonzern, womit er offiziell keinen Einfluss hat, Ergebnisse zu dekretieren.
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