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Enrico Pallazzo
Guest
Der Machtkampf auf Schalke ist entschieden.
Der Aufsichtsratsvorsitzende Clemens Tönnies darf sich als Sieger fühlen, denn Manager Rudi Assauer ist seit Freitagabend faktisch entmachtet.
Auf den ersten Blick sieht das gar nicht so aus. Assauer löst ab 1. August diesen Jahres Gerhard Rehberg als S04-Vorstandsvorsitzenden ab und wird vorzeitig Präsident. Er steht damit also an der Spitze der Vereinshierarchie.
Schnusenberg will nicht von Entmachtung sprechen
Auch der stellvertretende Vorrsitzende Josef Schnusenberg wollte daher im Gespräch mit Sport1.de nicht von einer Entmachtung Assauers sprechen. "Ganz im Gegenteil, zu seinen bisherigen Aufgaben kommen die des Präsidenten noch hinzu."
Aber letztlich werden die sportlichen Entscheidungen nun vollends ohne Assauer getroffen, der stattdessen die repräsentativen Pflichten von Rehberg übernimmt.
Teammanager Andreas Müller ist ab dem Sommer für "alle sportlichen Belange verantwortlich." Schnusenberg kümmert sich weiter um die Finanzen und Geschäftsführer Peter Peters um die Organisation.
Rehberg, der seit dem 12. Dezember 1994 Präsident und damit am zweitlängsten nach dem legendären Fritz Unkel (1912 bis 1939) im Amt war, wird im Vorstand nicht ersetzt werden.
Assauer segnet Entscheidungen nur noch ab
Der lange Jahre allmächtige Assauer segnet die Entscheidungen somit nur noch ab. Mit diesem Schritt soll "Mister Schalke" ein möglichst wüdervoller Rückzug aus der vordersten Front möglich gemacht werden.
"Bereits seit zwei, drei Jahren läuft das Tagesgeschäft völlig unabhängig von Assauer", hatte Tönnies schon kürzlich erklärt.
Die Suche nach dem Nachfolger von Ralf Rangnick hatte beispielsweise Andreas Müller alleine übernommen. Dennoch hatte sich Assauer aber immer wieder in aktuelle Entscheidungen eingemischt, sehr zum Missfallen von Tönnies.
"Schlussstrich unter die permanenten Diskussionen ziehen"
Die Entscheidung, Assauer fast ausschließlich in den repäsentativen Bereich abzuschieben, besiegelt also nur die Entwicklung der vergangenen Wochen und Monate.
"Nachdem es zuletzt permanente Diskussionen um dieses Thema in den Medien gab, hat sich der Aufsichtsrat entschlossen, unter diese Spekulationen einen Schlussstrich zu ziehen", begründete Schnusenberg den Schritt.
Tönnies forcierte Amtswechsel
Dieser ging maßgeblich von Tönnies aus, wie dieser auch zugibt. "Die Entscheidung hatten wir inhaltlich zwischen Aufsichtsrat und Vorstand schon vor geraumer Zeit besprochen, nur das Übergabedatum war offen gelassen", erklärte er.
"Mir war es wichtig, dass wir nun zu einem frühen Zeitpunkt den Termin des Amtswechsels konkretisieren. Das habe ich nun forciert."
Man habe darüber "in harmonischen Gesprächen" sehr schnell Einigkeit erzielt und das Ganze per Handschlag besiegelt, sagte der Aufsichtsratsboss weiter. Allerdings äußerte sich Assauer selber nicht.
Schon im vergangenen Herbst massive Kritik am Manager
Das Schweigen könnte ein Indiz dafür sein, dass er den Vorgang etwas anders sieht. Denn die Entmachtung des Managers hatte Tönnies schon länger vorangetrieben.
Bereits im September vorigen Jahres hatte er Assauer für dessen öffentliche Kritik an Ralf Rangnick zurechtgewiesen.
Gleichzeitig machte er den Plan öffentlich, Assauer das Präsidentenamt zu überlassen und Müller als alleinverantworlichen Manager einzusetzen.
Assauer wollte bis 2008 bleiben
Assauer reagierte auf diese Pläne zunächst empört: "Ich lasse mich von niemandem vertreiben. Mein Vertrag läuft noch bis 2008. Und wenn da was dran geändert werden soll, dann muss man in aller Ruhe darüber reden."
Vom Widerstand des seit 1993 bei Schalke tätigen Managers will man nun im Vorstand nichts mehr wissen: "Rudi Assauer hat sich nie wirklich gegen dieses Amt gewehrt. Bei seiner letzten Vertragsverlängerung war das ja schon ein Thema", meinte Schnusenberg.
"Sind uns zu schade, eine Ikone zu schlachten"
Der jetzige Schritt stellt wohl eher einen Kompromiss dar. Eine völlige Entmachtung Assauers wagte Tönnies nicht, da der 61-Jährige bei den Fans als Schalker Kultfigur nach wie vor äußerst beliebt ist.
"Wir vom Aufsichtsrat sind uns zu schade, eine Ikone zu schlachten", gibt Tönnies unumwunden zu
Quelle: sport1.de
Rudi wird also nun sowas wie der Beckenbauer von Schalke. Hat nichts mehr zu melden, und gibt nur noch gelegentlich Weisheiten von sich, die keinen interessieren
Der Aufsichtsratsvorsitzende Clemens Tönnies darf sich als Sieger fühlen, denn Manager Rudi Assauer ist seit Freitagabend faktisch entmachtet.
Auf den ersten Blick sieht das gar nicht so aus. Assauer löst ab 1. August diesen Jahres Gerhard Rehberg als S04-Vorstandsvorsitzenden ab und wird vorzeitig Präsident. Er steht damit also an der Spitze der Vereinshierarchie.
Schnusenberg will nicht von Entmachtung sprechen
Auch der stellvertretende Vorrsitzende Josef Schnusenberg wollte daher im Gespräch mit Sport1.de nicht von einer Entmachtung Assauers sprechen. "Ganz im Gegenteil, zu seinen bisherigen Aufgaben kommen die des Präsidenten noch hinzu."
Aber letztlich werden die sportlichen Entscheidungen nun vollends ohne Assauer getroffen, der stattdessen die repräsentativen Pflichten von Rehberg übernimmt.
Teammanager Andreas Müller ist ab dem Sommer für "alle sportlichen Belange verantwortlich." Schnusenberg kümmert sich weiter um die Finanzen und Geschäftsführer Peter Peters um die Organisation.
Rehberg, der seit dem 12. Dezember 1994 Präsident und damit am zweitlängsten nach dem legendären Fritz Unkel (1912 bis 1939) im Amt war, wird im Vorstand nicht ersetzt werden.
Assauer segnet Entscheidungen nur noch ab
Der lange Jahre allmächtige Assauer segnet die Entscheidungen somit nur noch ab. Mit diesem Schritt soll "Mister Schalke" ein möglichst wüdervoller Rückzug aus der vordersten Front möglich gemacht werden.
"Bereits seit zwei, drei Jahren läuft das Tagesgeschäft völlig unabhängig von Assauer", hatte Tönnies schon kürzlich erklärt.
Die Suche nach dem Nachfolger von Ralf Rangnick hatte beispielsweise Andreas Müller alleine übernommen. Dennoch hatte sich Assauer aber immer wieder in aktuelle Entscheidungen eingemischt, sehr zum Missfallen von Tönnies.
"Schlussstrich unter die permanenten Diskussionen ziehen"
Die Entscheidung, Assauer fast ausschließlich in den repäsentativen Bereich abzuschieben, besiegelt also nur die Entwicklung der vergangenen Wochen und Monate.
"Nachdem es zuletzt permanente Diskussionen um dieses Thema in den Medien gab, hat sich der Aufsichtsrat entschlossen, unter diese Spekulationen einen Schlussstrich zu ziehen", begründete Schnusenberg den Schritt.
Tönnies forcierte Amtswechsel
Dieser ging maßgeblich von Tönnies aus, wie dieser auch zugibt. "Die Entscheidung hatten wir inhaltlich zwischen Aufsichtsrat und Vorstand schon vor geraumer Zeit besprochen, nur das Übergabedatum war offen gelassen", erklärte er.
"Mir war es wichtig, dass wir nun zu einem frühen Zeitpunkt den Termin des Amtswechsels konkretisieren. Das habe ich nun forciert."
Man habe darüber "in harmonischen Gesprächen" sehr schnell Einigkeit erzielt und das Ganze per Handschlag besiegelt, sagte der Aufsichtsratsboss weiter. Allerdings äußerte sich Assauer selber nicht.
Schon im vergangenen Herbst massive Kritik am Manager
Das Schweigen könnte ein Indiz dafür sein, dass er den Vorgang etwas anders sieht. Denn die Entmachtung des Managers hatte Tönnies schon länger vorangetrieben.
Bereits im September vorigen Jahres hatte er Assauer für dessen öffentliche Kritik an Ralf Rangnick zurechtgewiesen.
Gleichzeitig machte er den Plan öffentlich, Assauer das Präsidentenamt zu überlassen und Müller als alleinverantworlichen Manager einzusetzen.
Assauer wollte bis 2008 bleiben
Assauer reagierte auf diese Pläne zunächst empört: "Ich lasse mich von niemandem vertreiben. Mein Vertrag läuft noch bis 2008. Und wenn da was dran geändert werden soll, dann muss man in aller Ruhe darüber reden."
Vom Widerstand des seit 1993 bei Schalke tätigen Managers will man nun im Vorstand nichts mehr wissen: "Rudi Assauer hat sich nie wirklich gegen dieses Amt gewehrt. Bei seiner letzten Vertragsverlängerung war das ja schon ein Thema", meinte Schnusenberg.
"Sind uns zu schade, eine Ikone zu schlachten"
Der jetzige Schritt stellt wohl eher einen Kompromiss dar. Eine völlige Entmachtung Assauers wagte Tönnies nicht, da der 61-Jährige bei den Fans als Schalker Kultfigur nach wie vor äußerst beliebt ist.
"Wir vom Aufsichtsrat sind uns zu schade, eine Ikone zu schlachten", gibt Tönnies unumwunden zu
Quelle: sport1.de
Rudi wird also nun sowas wie der Beckenbauer von Schalke. Hat nichts mehr zu melden, und gibt nur noch gelegentlich Weisheiten von sich, die keinen interessieren