Stuttgart trennt sich von Veh
Der VfB Stuttgart hat aus der sportlichen Talfahrt und dem blamablen Auftritt in Wolfsburg Konsequenzen gezogen und entlässt seinen Trainer.
Am Samstag hatte der VfB mit der 1:4-Pleite beim VfL Wolfsburg den vorläufigen Tiefpunkt erreicht. Die Schwaben, die seit fünf Spielen ohne Sieg sind, trennten sich daraufhin am Sonntagmorgen von Trainer Armin Veh. Mit 18 Punkten aus 14 Spielen und nur Platz elf in der Liga liegt der Verein derzeit weit hinter seinen Ansprüchen zurück. Der 47-jährige Veh hatte im Februar 2006 das Amt des VfB-Trainers von Giovanni Trapattoni übernommen und die Schwaben 2007 überraschend zur deutschen Meisterschaft geführt.
Stuttgarts Sportdirektor Horst Heldt nahm im DSF-Doppelpass zu der Personalentscheidung Stellung:
"Wir haben gestern Abend ein längeres Gespräch über fast drei Stunden geführt. Armin Veh und ich haben uns zusammengesetzt und die Situation analysiert. In einigen Punkten waren wir einer Meinung, in dem einen oder anderen Punkt waren wir unterschiedlicher Meinung." Heldt weiter: "Daraufhin haben wir dann die Konsequenzen gezogen und ihm heute Morgen mitgeteilt, dass wir ihn und seinen Assistenten Alfons Higl freistellen. Es ist sicherlich keine leichte Entscheidung." Der VfB-Manager richtete den Blick schon wieder nach vorne: "Wir haben noch wichtige Spiele vor uns. Das kommende Spiel im Uefa-Pokal gegen Genua ist das nächste große Ziel. Darauf geht die volle Konzentration und deswegen haben wir auch so schnell reagiert." Die dreijährige Zusammenarbeit mit Veh sei "intensiv und konzentriert" gewesen, meinte Heldt, "sicherlich auch erfolgreich": "Aber jetzt sind wir an einen Punkt gekommen, wo wir eine Entscheidung treffen mussten und die haben wir heute dann getroffen."
Bereits am Sonntagmorgen leitete Ex-Nationalspieler Markus Babbel das Training.
"Die nächsten wichtigen Spiele werden Babbel als Teamchef und Rainer Widmayer als Trainer verantworten", kündigte Heldt an. "Alles andere werden wir dann sehen. Wir müssen jetzt nach vorne schauen und die schwierigen Aufgaben bewerkstelligen, die wir vor der Brust haben."
Vehs Rauswurf ist die zweite Trainerentlassung der laufenden Saison. Am 5. Oktober hatte sich Borussia Mönchengladbach von Jos Luhukay getrennt. Der Coach ist der 311. Trainer in der Bundesliga-Geschichte, der seinen Platz vorzeitig räumt. Als mögliche Nachfolger sind Volker Finke, Zvonimir Soldo, Krassimir Balakow, Mirko Slomka und Thomas Doll im Gespräch.
sport1.de
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