Vielleicht verkläre ich die Vergangenheit, wenn ich mir aber z.B. das reichhaltige und extrem Abwechslungsreiche PS1 Portfolio anschaue, davon können die neueren Generationen doch nur Träumen (zumindest ab PS360). Möglicherweise ist man aber heute als Konsument auch viel abgestumpfter, will ich gar nicht bestreiten. Es gab früher einfach mehr Spiele denen man das Herzblut der Entwickler angemerkt hat. Das fehlt mir heute oft völlig.
Ich mag diesen Remake/Remaster Trend einfach nicht, was auch daran liegt das ich die guten Titel sowieso alle schon gespielt habe und nur ein bissl mehr "Bling-Bling" mich nur in den allerwenigsten Fällen zu einem erneuten Kauf verleiten kann.
Was mir dabei am wenigsten gefällt ist die Preisgestaltung. Warum kosten Remakes i.d.R. Vollpreis? Das ist einfach nicht gerechtfertigt, v.a. wenns außer einem optischen Facelift sonst nichts neues bietet.
Warum ist bei der Borderlands Collection zwar B2 und Prequel dabei, aber nicht der erste Teil?
Aye, aber warum stört Dich das denn konkret? Ich meine wenn Du kein Interesse an den Spielen hast (z.B. weil Du sie schon spieltest oder sie Dir zu teuer sind) ist doch alles OK, musst ja nicht kaufen. Ich denke nicht, dass solche Remakes die großen Studios nun lahmlegen, so dass die eigentlichen Next-gen-Titel verschoben werden müssten. Oder – positiv gesehen – bekommen die Publisher und Studios durch die Remakes eben Geld rein, und dieses können sie halt in neue Spiele stecken.
Was ist denn gerechtfertigt? Ein GTA5 auf NextGen und PC hat sicher viele Manntage gefressen, ist das dann OK? Was ist mit Nintendo, die seit 20 Jahren NES-Spiele für 8 Euro verkaufen
, oder – gerade aktuell – ein Remake eines Remakes (Metroid, Resident Evil). Die kosten weniger, das ist gut, aber gerade Borderlands ist doch sehr dafür bekannt eine Cash-Cow zu sein. Ich meine zig DLCs, einen Nachfolger, der quasi ein DLC ist ... usw. Die nehmen mit was geht.
Die Frage ist also nicht "Warum kosten Remakes Vollpreis?" sondern "Warum sollte man auf das Geld verzichten?" wenn es genügend Käufer gibt.
Zu der "alten Zeit": Nun, der Anteil an den Erbsenzählern und BWLern in diesem Technisch-Künstlerischem Bereich hat sicher zugenommen, das ist natürlich der Grund, das was Du mit Herzblut meinst. Dazu kommt das abgestumpf-sein. Ausserdem war die PSX gerade so die Wende von der extrem japanisch geprägten Videospiel-Kultur zur westlichen. Und ja, da empfinde ich auch mehr Herzblut, das wird erst wieder mit den Indies aufgeholt.
Ich verbinde auch viel mehr Emotionen mit den Videospielen dieser Ära, aber ich war auch ein anderer Mensch. Manche Dinge kommen einfach nie wieder, bestes Beispiel: Kein MMO wird das auslösen was WoW war. Egal wie gut es ist. Und wahrscheinlich wird kein Formel-Eins-Spiel mich tagelang mit meinem Kumpel um – wirklich – Tausendstel-Sekunden kämpfen lassen wie F1 Race für den Gameboy
^^ Und ich werde mich wohl nie wieder so fürchten wie eines Abends mit dem Kopfhörer im Dunkeln bei Kampf gegen Pyramidhead in Silent Hill.
Das einzige was dagegen hilft: Öfter mal was neues probieren